„Ja das sehe ich! Die Anzeige liegt in meiner Hand! Verdammt! Gregor, die Sau, hat also eine Einstweilige Verfügung erwirkt... was ich hier sehe... ich darf mich ihm und seinem Haus nicht auf 100 Meter nähern! Warum sagt mir das denn niemand?", wollte ich wissen. „Tja, das kann ich dir genau sagen. Dein Verwalter hätte dir das sagen sollen! Aber der ist ja abgehauen!", bemerkte er. „Oh... ja... verdammt... Und jetzt? Wie rechtskräftig ist das, wenn ich davon nichts wusste?", wollte ich wissen. „Ziemlich rechtskräftig. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass deine Unwissenheit dir vor Gericht angerechnet wird!", erklärte er. „Gut... und... ich bin ja nicht wirklich mit Glück gesegnet, was Gerichte angeht... Was könnte mir blühen?", bemerkte ich. „Bestenfalls natürlich ein Freispruch. Schlimmstenfalls...", er zögerte. „Hab gestern gegoogelt. Eine viertel Millionen..." „Für Leute die nicht vorbestraft sind... Sie sind vorbestraft und... schlimmstenfalls blüht dir eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren." „WAS?" „Beruhige dich." „Wie soll ich mich beruhigen?", keuchte ich und ging schnell in ein Zimmer, damit ich hier nicht so am Gang stand. „Ich soll wieder in den Knast?" „Nein! Um Gottes Willen ich werde darauf hinarbeiten, dass du nicht ins Gefängnis musste." „Die fackeln doch gar nicht lange mit mir! Die stecken mich doch nur wieder in ein Loch! Ich kann nicht schon wieder weg! Ich..." „Durchatmen! Ich werde alles dafür tun, dass du nicht wieder ins Gefängnis kommst!" „Wenn ich jedes Mal einen Euro bekäme, wenn ein Anwalt mir das sagt..." „Es..." „Die stempeln mich doch von Anfang an ab! Die Lesbe die die brave Hausfrau verführt! So war es doch schon das letzte Mal! Ich..." „Alles hat sich etwas geändert!", versicherte er. „Ein Dreck hat es! Hast andere Hautfarbe bist du ein Verbrecher und ein Vergewaltiger! Bist du ne Lesbe machst du die heile Familie kaputt!", entrüstete ich mich. „Elena! Das alles ist doch Schwarzmalerei!" „Lass mich schwarzmalen! Ich komme grade aus dem Knast und wenn ich auch nur daran denke, dass die Möglichkeit besteht, wieder in dieses Loch zu kommen mach ich natürlich Panik! Du warst da nie! Du hast nie miterlebt wie der Scheiß da drin ablief! Du musstest nie schlafen mit der Angst, dass dir einer gleich das Messer an die Kehle hält!", brüllte ich. Tief atmete ich durch um runter zu kommen. „Ich kann da nicht mehr hin zurück! Ich... Ich hab mir Feinde da gemacht! Ich bin tot, wenn ich zurückgehe! Und Gregor schnappt sich wieder Nina! Das..." „Ganz ruhig! Wir finden einen Weg! Ich werde mich in den Fall einlesen!" „Gut... Vielleicht wäre es ebenso klug langsam mal die Sache mit meiner verdammten Unschuld anzugehen!", bemerkte ich. „Ja... natürlich. Aber erst mal..." „Wenn man mich für unschuldig bekennt ist die Verfügung doch eh nichtig! Dann komm ich wohl höchstens mit einer Geldstrafe davon." „Das schon. Aber es wird ein schwerer Weg. Ich fand zwar jemanden der etwas sagte aber der sagt nicht..." „Hal, halt, halt! Wie? Jemanden gefunden? Wen?" „Ähm... ein Mann der sagte er habe etwas mitbekommen in einer Kneipe. In Herrn Bauers Stammkneipe. Angeblich hat er ein Gespräch mitbekommen aber er war zu dem Zeitpunkt bereits stark alkoholisiert.", bemerkte er. „Wie? Was hat er gehört?" „Naja dass zwei Männer über einen Einbruch bei Ihrem Chef sprachen. Dabei hörte er nur mit einem halben Ohr hin und hörte nichts davon, was sie stehlen wollten aber dass sie anscheinend von Gewalt sprachen." „Ja... und wieso will er nicht aussagen?" „Weil er selbst zu dem Zeitpunkt unter einer einstweiligen Verfügung stand und sich der Wirtin der Kneipe nicht hätte nähern dürfen. Tat er aber verdeckt." „Verdammt... wie heißt er? Wo finde ich ihn? Ich will mit ihm sprechen!", bat ich. „Nein! Das..." „Doch! Ich brauche das jetzt! Er ist mein einziger Anhaltspunkt! Meine einzige Möglichkeit auf Unschuld! Das steht mir doch zu!", ich wurde immer lauter und mein Anwalt seufzte. „Verdammt... aber Elena, du darfst ihn nicht verprügeln oder so! Das..." „Hey, nur weil ich eine verurteilte Totschlägerin bin, bin ich nicht gleichzeitig gewaltbereit. Ich werde ganz ruhig mit ihm sprechen! Aber ich kenn mich ein bisschen in solchen Gegenden aus. Ein Bekannter von mir war da oft und ich mit ihm. Also. Name?", ich hörte meinen Anwalt seufzte. „Marius Zeitler. Er wohnt bei der Kneipe an der Hauptstraße. Kennst du die?" „Bin schon öfter vorbeigefahren. Wo wohnt der da?" „Gegenüber. Schau einfach an die Klingelschilder. Aber bitte, bleib ru..." „Ich bin immer ruhig! Ich mach das schon! Ich will ihn nur in aller Ruhe fragen! Ich weiß, wie man mit solchen Leuten spricht!", bemerkte ich und verabschiedete mich. „Elena?", Nina sah mich besorgt an, als ich aus der Tür trat. „Alles gut.", lächelte ich und gab ihr einen Kuss. Ich sagte ihr nichts von der Verfügung. Ich wollte sie nicht beunruhigen. „Ich muss schnell weg. Soll ich was einkaufen? Oder mitbringen?", wollte ich wissen. „Ähm... nein, nein ich geh später mit den Kindern einkaufen. In einem Supermarkt etwas abseits.", bemerkte sie. Ich nickte und sah meiner Liebsten in die wunderschönen Augen. Es tat mir weh sie zu belügen doch besser war es so. Ich gab ihr noch einen Kuss, packte meine Jacke und meine Autoschlüssel und stockte. „Brauchst du mein Auto?" „Nein, nein! Die Vermieterin begleitet mich. Sie will mir die Gegend abseits zeigen.", erklärte sie. Ich nickte. „Nina, wenn ich wieder zuhause bin besprechen wir die Sache mit der Schule.", erklärte ich. Sie nickte. „Ich weiß.", hauchte sie und ich ging.
DU LIEST GERADE
Sechs Jahre die ich nie zurückbekomme
RomanceMein Name ist Elena Reichau. Ich saß jetzt sechs Jahre im Gefängnis. Mir wurde vorgeworfen Wirtschaftsspionage betrieben zu haben und als mich mein damaliger Chef erwischte, soll ich ihn erschossen haben. Lächerlich. Ich bin aufbrausend und kann wüt...