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Plötzlich ging alles ganz schnell und Laras altes Leben verbrannte im Feuer ...

... Wenn ich die Augen kurz schließe, denke ich zuerst an die meines Vaters. Sie waren so schön grün, aber dann sehe ich sofort das Feuer. Die rotorangenen Flammen und der Rauch, der den hellblauen Himmel grau färbt. Ich weiß nicht, warum ich gerade daran denke. Damit hat nicht alles angefangen ... Mit dem Unfall meines Vaters hat alles angefangen. Aber vielleicht ist das Feuer ein Symbol. Es ist stark, wärmend, aber auch zerstörerisch und die Funken, die Funken sind frei.
Und jetzt bleibt mir nicht mehr viel zu tun, als den Stift zu halten und auf die erlösenden Worte zu warten. Es war Cas Idee. Er meinte, ich solle alles aufschreiben, alles was ich fühle. Aber da ist so, so viel und ich kann es nicht einfach als Schmerz bezeichnen. Ich möchte schreien und mir die Haut vom Leib reißen. Ich möchte Gott verfluchen und eine Sinnflut heraufbeschwören. Ich möchte einen Schrank voller Gläser, um sie zertrümmern zu können. Ich möchte von einer Klippe springen und ganz tief ins Meer tauchen. Ich fühlte mich alt. Unendlich alt ... Ich möchte mein altes Ich in einen Mülleimer stopfen, es anzünden, mich umdrehen und nie wiederkommen.

Ich weiß, Cas bleibt an meiner Seite. Er ist mein Wasser im Feuer ...

Aber da ist nicht nur Schmerz in mir, sondern auch Freude und Glück und ganz viel Liebe ...
Das Floß aus weißen Tauben wartet auf uns. Auf Cas und mich.

Kyle, Hanna, ohne euch hätte ich das alles nicht geschafft ... ihr seid meine lieben Freunde, aber es fühlt sich so an, als müsste ich gehen, ... nicht sterben, Himmel nein. Das Leben verlangt nach mir. Seufz... Keine Ahnung, was ich hier schreibe ...

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