Epilog

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»Jetzt legt doch endlich die Bücher weg, Kinder«, beschwerte sich Hime und schaute zu den beiden Turteltauben, die in Badekleidung an Deck lagen, sich sonnten und gleichzeitig Bücher über Archäologie studierten.

»Wir sind keine Kinder«, rief ihr Lara zu und vertiefte sich weiter im Buch.
»Wir gehen jetzt schwimmen. Strömung hier sehr schwach« Yamamoto stieg die Treppen zum Deck hoch. Auch er trug eine Badehose, in quitschgelb. Hach, Hime liebte diesen Mann.
»Wollen wir ne Pause einlegen?«, fragte Cas und küsste Lara liebevoll auf die Schläfe.

»Bis wir nach Schweden kommen, dauert es sicher noch ein paar Monate.«
Ach ja, die beiden hatten sich in den Kopf gesetzt, Archäologie zu studieren in Schweden, da dort die Aufnahmebedingungen nicht so schwer waren. Auf die Idee waren die beiden in Ägypten gekommen, als sie einen alten Freund von Yamamoto besuchen gingen, der zufällig an Ausgrabungen beteiligt war. Man konnte ihre Neugierde überhaupt nicht mehr stoppen. Hime musste auf Lara und Cas wohl eine Weile auf ihrer Welt-Segel-Tour verzichten. Sie fühlte sich ein wenig wie eine Mutter für die beiden und als Mutter war sie sehr stolz. Ihre Schützlinge mussten ihren eigenen Weg finden.
Das erste Platschen von Wasser ertönte. Hime sah gerade noch, wie Yamamotos Badehose im türkisblauem Wasser verschwand. Lara und Cas sprangen grölend hinterher.
Die Stimmen der Jugend. Das machte Hime fröhlich. Sie schaute zum Horizont und erblickte den Vulkan einer kleinen Insel. Wahrlich, dachte sie. Ein Engel wacht über die beiden.

Hime dachte einen Moment an ihre verstorbene Tochter. Egal wo sie jetzt war, sie musste glücklich sein. Das spürte sie. Sie zog ihren Kimono aus, unter dem sie einen schwarzen Bikini trug, nahm Anlauf und sprang zu den anderen in das belebende Wasser. Sie tauchte unter, an einen Ort, ähnlich dem, an dem sie sich das erste Mal begegneten; Nele und Cassiel.

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