-14- Von ersten Dates und warmen Händen

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-Ein extra langes Kapitel für   - fast 4000 Wörter :O -

Laras Mutter war inzwischen aufgestanden. Hatte sich einen Tee gemacht und saß vor dem Fernseher. Kyle, Sophie und Lara, saßen bei ihr im Zimmer und spielten Karten. Sophie war diesen Abend sehr schweigsam. Sie wollte nicht erzählen, wie es bei ihrer Freundin war, aber sie sah verheult aus.

»Uno«, sagte sie monoton, als könnte sie sich nicht wirklich darüber freuen. »Ich geh schlafen, okay?« 

»Klar.« Lara erwartete, dass sie in ihr Zimmer ging, aber sie legte sich in ihr Doppelbett und murmelte: »Spielt ruhig weiter. Das stört mich nicht.« Kyle sah kurz zum Bett rüber und dann zu Lara. 

»Geht es euch gut?« Er schob ihr eine Strähne hinter die Ohren. 

»Nicht wirklich«, flüsterte Lara. »Ich wünschte Mum wäre nicht so ... mitgenommen.« 

»Du wolltest sagen, nicht so ein Wrack.« 

»Psst«, ermahnte Lara ihn und schaute zu ihrer Schwester. Doch sie drehte sich nur zur Seite und schwieg. 

»Sorry.« 

»Schon gut. Du hast ja recht.« 

»Willst du heute Abend mit was trinken gehen? Es ist Freitag und du warst schon nicht bei der Hütte.« Lara schüttelte den Kopf. 

»Sorry, Kyle. Ich will Sophie nicht alleine lassen, und mir ist nicht danach.« 

Kyle seufzte. »Lara, ich mach mir Sorgen.« 

»Wir kommen schon klar. Es braucht nur einfach ein bisschen Zeit.« 

»Ja, das verstehe ich.« Kyle streckte sich. »Nach dem Tod meines Onkels hab ich drei Tage lang kein Wort gesprochen. Du schlägst dich echt gut.« Er schenkte ihr ein schiefes Grinsen. 

»Danke.« Lara schaute auf ihre Handyuhr. Halbzehn. Sie fühlte sich müde und abgeschlagen. »Kyle, sei mir nicht böse, aber ich geh mich waschen und dann aufs Ohr haun.« 

Kyle zog die Augenbrauen zusammen. 

»Okay«, sagte er und klang ein wenig enttäuscht. »Dann werde ich mich mal auf die Socken machen. Du weißt, wenn was ist ... « Er symbolisierte den Telefonhörer mit dem kleinen Finger und Daumen. »Oder wenn du was brauchst, Zigaretten oder so.« 

»Danke Kyle, ich melde mich.«


Nachdem Kyle gegangen war, wusch sie sich, zog dich eine Jogginhose und ein Top an, stellte sich auf den mini Balkon im Wohnzimmer und rauchte zum ersten Mal seit Tagen wieder eine. Aber es brachte nicht den gewünschten Effekt, also schenkte sie sich ein Glas Weißwein ein. Trank es leer, dann noch eins, dann noch eins ... Mit dem fünften Glas verschwammen ihre Gedanken in ein milchiges Nichts aus durcheinander gewürfelten Sätzen. So würde sie einschlafen können und legte sich zu Sophie ins Bett.

Um halbzwei erwachte sie mit heftigen Kopfschmerzen. Etwas hatte sie geweckt. Sie brauchte eine Sekunde, bis sie bemerkte was. Ihr Handy vibrierte lautstark. Jemand rief an. Lara stöpselte es vom Ladegerät und hob ab, ohne darauf zu achten, wer anrief, während sie die Treppe in die Wohnung hinunterstieg, um Sophie nicht zu wecken. 

»Hallo?«, meldete sie sich und verkroch sich ins Bad. 

»Hey, Lara«, sagte eine heisere Stimme. 

»Cas, verdammt. Was ist los? Weißt du wie spät es ist?« Sie hörte etwas rascheln und ein leises.

»Mhm.« 

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