Favorite Place

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*KAI*

Zoe steht immernoch mit Sicherheitsabstand vor mir. Ich kann ihre Laune nicht deuten. Als sie nach einer gewissen Zeit immernoch nichts gesagt hat, entschied ich mich auf sie zuzugehen.
"Zoe.."  ich ging ruhig auf sie zu. Ich erwartete eigentlich eine schreckhafte Bewegung und ein panischen Blick von ihr. Aber sie blieb einfach stehen und schaute mit Augen voller Tränen zu mir hoch.
"Komm mit " ich nahm ihre Hand und zog sie mit mir. Sie versuchte ihre Hand weg zu ziehen aber, als sie gemerkt hat, dass ich stärker war, hielt sie inne.
Ich zog sie mit nach draußen zum Auto und befahl, dass sie sich auf den Beifahrer Sitz setzen soll.
"Wieso " fragte sie mich skeptisch.
"Zoe ich entführe dich nicht, setz dich rein".
Sie tat es ohne Widerspruch.
Wir fuhren eine Weile bis wir am Ziel angekommen sind.
Zoe's Augen wurden größer und funkelten. Diesmal aber nicht vor tränenflüssigkeit, sondern vor Freude.
"Hier sind wir. An deinem Lieblingsort."ich legte einen Arm um sie und grinste.
Sie schaute mich an.
"Du hast dich daran erinnert?" Sie lächelte mich an.
"Natürlich."
Wir waren am Steinbruch, wo sie mit ihrem Onkel oft war.
Sie lief voraus und setzte sich auf eine Bank.
Ich setzte mich zu ihr.
"Geht es dir gut?" Fragte ich sie ruhig.
Sie nickte. Aber man merkt, dass es eine Lüge war.
"Zoe es tut mir alles leid." Ich schaute sie an.
Sie jedoch schaute weiter gerade aus in die ferne.
"Weißt du warum ich so gerne hier war ? Weil es mein Ort der Zuflucht war. Hier konnte ich hingehen ohne Vampir Drama oder
ähnliches. "
ignorierte sie meine Entschuldigung.
"Ich hatte auch einen Ort der Zuflucht." Gab ich zurück.
"Wo ist dieser Ort?" Fragte Zoe mich.
"Der Stanley Park neben der Schule. Dort war ich gerne als Kind. Zusammen mit meinen Geschwistern." Bei dem Wort Geschwistern, guckte Zoe runter. Warscheinlich, weil sie weiß, was anschließend mit ihnen passiert ist durch mich.
"Kannst du ihn mir zeigen?" Fragte Zoe mich.
Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich schaute sie ein wenig überrascht an.                                                 

"ja klar" gab ich zurück. Wir beide gingen zurück zum Auto. Die Autofahrt verlief still. Ich bin immernoch überrascht von Zoe's Art mir gegenüber. Die Fahrt dauerte etwas länger und Zoe schlief ein.

Als wir dort waren, war es bereits dunkler. Ich schaute zu Zoe rüber und diese schlief immernoch tief und fest. "Zoe.. Wir sind da" ich fasste leicht an ihre Schulter. Als sie ihre Augen öffnete und realisierte, dass sie mit mir im dunkeln in einem Auto saß, stieg ihr wieder leichte Panik in die Augen.

"Du hast geschlafen die Auto Fahrt über. Wir sind jetzt aber da." sagte ich ruhig zu Zoe.

Sie nickte nur und schaute sich um. Um uns herum waren nur Bäume. Wir waren eben im Park.

Als wir ausstiegen, merkte man Zoe an, dass die Dunkelheit ihr nicht gerade Mut zuspricht mit mir in einen verlassenen Park zu gehen.

"Ich bin beeindruckt Zoe" sagte ich zu ihr und wartete auf eine Reaktion.

"Wieso?" sie schaute mich fragend an.

"Naja.. Du gehst mit mir in einen dunklen verlassenen Park und hast keine Angst?" ich schaute sie von der Seite an.

Sie sagte dazu gar nichts, sondern hielt inne.

"Ich meine, ich könnte alles mit dir machen hier und niemand würde das mitbekommen." sagte ich grinsend.

Sie blieb stehen. "Wenn du mir was antun würdest, würde es sowieso niemand mitbekommen. Egal wo wir wären."

Good point Zoe. Ich lachte nur.

"Außerdem vertraue ich dir. Wenn du wolltest, hättest du schon längst was getan." gab sie von sich.

"Vielleicht war noch nicht die perfekte Gelegenheit?" fragte ich sie grinsend.

"Ich verstehe nicht, wieso du das gerade wieder kaputt machen musst." sagte sie und drehte um.

"Ey Zoe. Bleib hier" ich lief hinter her und hielt ihren Arm.

Sie schaute mich nicht an, sondern nur zum Boden.

"Ich weiß ja nicht, ob du irgendein problem damit hast, dass ein Mensch anfängt dir zu vertrauen oder nett ist zu dir aber ich habe genauso wenig Bock mit dir hier fest zu sitzen. Habe mir das nicht ausgesucht" sagte sie und riss ihren Arm los.

"Ich bin nicht gut im Umgang mit anderen Menschen" sagte ich ihr hinterher.

"Ach was. Ist mir ja noch gar nicht aufgefallen Kai." gab sie spöttisch weiterlaufen von sich.

"Ich verletze Menschen. Menschen, denen ich was bedeute oder die mir vertrauen. Das war schon mein Leben lang so. Ich kann niemanden verletzen, wenn er mich nicht mag. Aber, wenn du anfängst mir zu vertrauen, wirst du früher oder später nur von mir verletzt. Das möchte ich nicht Zoe. Es ist also leichter, wenn du mich nach wie vor hasst" rief ich ihr hinterher. Sie blieb stehen und drehte sich um.

"Ich habe aber vertrauen zu dir und ich werde es weiterhin haben. Ich weiß, zu was du im Stande bist und was du schon getan hast aber du musst endlich aufhören so von dir zu denken. Kai in dir steckt irgendwo ein guter Mensch. Wärst du dieses eiskalte Monster, sowie du dich selber beschreibst, dann würde ich nicht mit dir hier stehen. Also hör auf in deinem dunklen Ich zu versinken und geh endlich auf deine Gefühle ein!" Sie wurde von Satz zu Satz lauter. Ich lief auf sie zu und blieb kurz vor ihr stehen. Ich will nichts fühlen. Ich will weder Trauer, noch liebe, noch angst spüren. Das einzige, was ich fühle ist Wut. Wut, dass sie mich durchschaut hat. Wut, dass sie sich traut mich so anzumotzen. Wut, weil sie mich versucht zu ändern und letzendes Wut, weil ich anfange mich um sie zu Sorgen. Das macht mich Menschlich.

"Ich habe aber keine Gefühle" Sagte ich eiskalt und drückte sie gegen einen Naheliegenden Baum.

Zoe Salvatore (Kai Parker)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt