Changing mood

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Ich lief in Stefans Zimmer und setzte mich auf das Bett.
Er wollte, dass ich ihm vertraue. Dann wollte er, dass ich ihm nicht vertraue und hasse. Dann will er wieder, dass ich bei ihm bleibe.
Was soll ich tun? Woher soll ich wissen, was dieser Mensch gerade will? Er hat mir im Park fast etwas angetan. Wäre er weiter gegangen, wenn ich ihn nicht gestoppt hätte ? Würde er wirklich jemals so weit gehen bei mir ? So etwas möchte ich wirklich niemals durchleben. Niemals. Und ich hoffe, dass Kai mich nicht durch sowas gehen lässt.
Ich hörte wie die Tür geöffnet wird und jemand auf mich zu läuft.
Er stand einfach da und fand keine Worte. Keine Worte, um seine Gefühle zu beschreiben und was in ihm vorgeht.
Ich schaute ihn an und er schaute mich an. In seinem Gesicht ist Verzweiflung und Reue. In meinem nur Trauer, tränen und schmerz.
Ich stand auf und lief auf ihn zu. Einfach in seine Arme. Ich brauchte seine brüderliche beschützende Nähe gerade. Obwohl er derjenige war, vor dem ich die größte Angst habe und er meine einzige Gefahr hier drinnen ist. Er drückte mich an sich und ich fing noch mehr an zu weinen. Ich habe mich noch nie so eingeengt und unterdrückt gefühlt, wie bei ihm. So hilflos und unwissend, was er die nächste Sekunde tun wird. Ich war noch nie dauerhaft so ängstlich. Aber trotzdem war er wie mein Bruder. Ich habe die letzten Tage nur mit ihm verbracht. Das gleiche Gesicht, Tag für Tag.
Wir standen so in dieser Umarmung für eine lange Zeit. Beide von uns haben das einfach gebraucht. Als ich mich aus seiner Umarmung löste, schaute ich ihn nicht an, sondern drehte mich von ihm weg.
Er beobachtete jede Bewegung von mir.
Ich setzte mich auf das Bett und weinte immernoch ein wenig.
Kai setzte sich dazu.

"Du denkst von dir selber so schlecht, weil jeder dich so sieht. Weil du jeden so denken lässt und dir selber nicht erlaubst auch mal gut von dir zu denken." gab ich nicht antwortend auf seine Frage und redete eig eher mit mir selber.
„Ich habe schreckliche Dinge getan. Noch schrecklichere, als von denen du weißt." sagte er zu mir.
„Das geht überhaupt noch?" Fragte ich leise und leicht erstaunt.
„Aber wenn ich dir das erzähle, dann wirst du mir nie wieder vertrauen. Geschweige denn mich in deiner Nähe haben wollen."
Ich nickte nur. Ein Zeichen, dass ich es nicht hören möchte. Ich möchte nicht noch schlechter von ihm denken. Auch, wenn er es eig verdient hat.
„Mir wurde von der wiege an eingeflößt, dass ich böse bin. Das ich böse Handel, denke und fühle. Irgendwann glaubt man sowas. Irgendwann handelst du so. Scheißt auf jedes Gefühl, welches dir Wärme bereitet oder scheißt auf jede Person, die Gefühle hat. Ich habe so vielen Menschen weh getan und deren Leben bedenkenlos zerstört. Ich will nicht auch noch das gleiche mit dir machen meine kleine. Ich weiß, dass ich viele Dinge zu dir gesagt habe, weswegen du extreme Angst hast vor mir. Ich kann aber nicht mit Gefühlen um. Sowie du gerade eben mit bekommen hast." gab er zurück schaute mich an.
„Du hast aber kein Recht mich so anzufassen und sowas zu tun Kai." sagte ich leise mit Tränen.
„Ich weiß." er senkte seinen Kopf.
„Hättest du von alleine aufgehört, wenn ich dich nicht weg gestoßen hätte ?" ich schaute ihn an. Hoffte auf eine eindeutige JA Antwort.
„Nein. Ich hätte bis zum Schluss weiter gemacht und nicht aufgehört." sagte er und schaute mich an. Man merkte aber, dass es ihm leid tut diese Antwort zu geben.
Ich schaute ihn geschockt an. Bilder schossen in meinen Kopf. Bilder, die hätten passiert sein können. Bilder, die schrecklich sind und die eine Person ausgelöst hat, der man vertraut hat. Mein Körper schmerzt viel zu sehr. Er scheint es zu bemerken.
„Zoe. Meine dunkle Seite ist viel tiefer, als was du denkst oder ahnst. Leider." Er rückt ein wenig näher an mich heran.
„Lass mich dir helfen, deine Dämonen zu bekämpfen." gab ich von mir und schaute ihn an.
Er schien überrascht von meiner Aussage. Jedoch auch etwas erschreckt.
"Zoe. Du weißt nicht, worauf du dich einlässt." Sagte er bedrückt.
"Ich vertraue dir Kai."
"Was ist, wenn mein dunkles zugreift und ich nichts machen kann.." sagte er.
Ich sagte nichts.
"Du hilfst mir also, dass ich mich beherrsche kann?" Fragte er nochmal nach.
Ich schaute runter. Es sind so viele Risiken dabei aber es würde unser zusammen leben hier drinne und draußen erleichtern.
"Ja." Gab ich von mir.
Er schaute mich erstaunt an.
"Wollen wir aber erstmal den Spruch weiter lernen?" Fragte Kai , stand auf und hielt mir seine Hand hin.
Ich nickte. Das habe ich total vergessen bei dem ganzen Drama.
Ich nahm zögerlich seine Hand und stand mit ihm auf.
Er schaute mich lächelnd an und wir gingen runter.

Zoe Salvatore (Kai Parker)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt