*Noah POV*
„Du musst mir das jetzt erklären!" Verlangte Gloria als wie die Stufen zu unserer Wohnung erklommen. „Noah, wirklich jetzt! Ich versteh das nicht!" Meinte sie weiter, als sie mir folgte. Sie hatte mitbekommen das ich Vihaan meine Nummer gegeben habe, aber bis jetzt hat sie es nicht angesprochen gehabt.
„Du musst das auch nicht verstehen." Meinte ich, kramte den Schlüssel aus meiner Jackentasche und machte die Wohnungstür auf. „Ich bin der Meinung dass nicht mal du das verstehst. Warum bandelst du jetzt mit Vihaan an? Habe ich irgendwo ein paar Wochen nicht mit bekommen? Hatte ich einen Black Out?" Fragte sie mich als wir im Flur standen und sie die Tür hinter sich schloss.
Ich sah sie genervt an. „Ich bandel nicht mit Vihaan an, ich habe ihm lediglich meine Nummer gegeben. Mehr nicht. Das heißt noch gar nichts. Und was sollte ich machen? Er hat eine einnehmende Persönlichkeit." Erklärte ich ihr und holte als aller erstes mein Handy aus der Schublade und schaltete das Display ein. Keine Nachrichten und keine Anrufe. Mit einem Seufzer schob ich mir das Teil in die Hosentasche. Meine Schuhe zog ich mir von den Füßen.
„Einnehmend nennst du das? Er ist total nervig und aufdringlich. Und ein Arschloch, die Sache mit Finleys Mutter ging ja mal gar nicht. Und außerdem .. er ist Finleys Ex." Redete sie auf mich ein und folgte mir ins Wohnzimmer wo wir uns beide auf die Couch setzten. „Ja, das bin ich auch." Meinte ich und machte es mir in der Ecke gemütlich.
„Hä?" Sie warf mir einen langen ungläubigen Blick zu.
„Was hä? Er ist Finleys Ex. Ich bin Finleys Ex und wir verstehen uns. Ist das so schwer? Für mich nicht. Warum darf ich mich nicht mit ihm verstehen? Finley hat ein Problem mit ihm, nicht ich." Wehrte ich ab und schaltete den Fernseher ein. Vulkan kam, sprang auf die Couch und legte sich sofort neben mich hin.
„Ja, es ist schwer! Weil mir der verdammte Kontext fehlt! Hast du Finley jetzt abgeschrieben oder was?" Fragte sie.
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Aber ... vielleicht sind wir doch nicht für einander bestimmt wie ich es gedacht hatte. Vielleicht soll es einfach nicht sein. Er hat viel zu viel mit sich und seinem Leben zu tun. Da bin ich nur hinderlich. Ich erschwere ihm die Sache doch nur."
„Nein, du würdest ihm das nicht erschweren. Wenn er es zu lassen würde dann könntest du es ihm leichter machen, erträglicher. Wenn Finley es zulassen würde, dann wäre sein Leben im generellen um so vieles einfacher. Zwar wäre der Anfang hart und brutal, aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende." Sprach sie.
„Aber wir stecken da nicht drin, wir können ihn zu nichts zwingen. Ich kann ihn zu nichts zwingen, wenn er mich nicht lieben will .. dann ist das so. Was soll ich machen? Soll ich kämpfen? Ich habe gekämpft und ich würde es auch gerne weiter tun, wirklich. Denn ich habe das Gefühl es war ein verdammt kurzer Kampf, aber Finley hat mir die Hoffnungen auf einen Sieg genommen." Ich legte meine Hand auf Vulkans Kopf und kraulte die Stelle hinter seinem Ohr die er so gerne mochte.
Glorias Hand landete auf meinem Knie und sie drückte leicht zu. „Und die Wahrheit?"
Ich schnaubte. „Die Wahrheit ist die: Selbst wenn ich mit irgendjemandem zusammen sein könnte. Egal wer. Ich würde mich trotzdem immer noch für ihn entscheiden. Und das ist doch komplett bescheuert. Ich will ihn, aber er will mich nicht. Nein, warte. Das ist falsch ... ich denke das er mich will, aber er will mich nicht ganz. Aber ich bin nun mal ein kompletter Mensch."
Gloria sah mich fragend an.
„Er will ab und zu kleine Momente, ja nicht zu viel auf einmal. Er will sich nicht mal mit mir alleine treffen. Und ich glaube nicht das es komplett daran liegt das er Angst davor hat von den anderen erwischt zu werden. Er würde es am liebsten haben wenn ich nach seiner Pfeife tanze, dass ich sein kleines Versteckspiel mitspiele. Aber .." Ich überlegte kurz. „Vielleicht hat er ja auch Angst hat ich könnte ihn nicht lieben. Er ist schließlich auch ein kompletter Mensch. Und ich habe noch nicht alles mitbekommen." Das Ganze überlegen verwandelte das kleine Ziehen in meinem Kopf zu einem Pochen.
„Aber vielleicht ist es auch einfach das was es ist. Du liebst ihn und er liebt dich nicht. Oder selbst wenn er es tun würde, ist er zu feige sich dem zu stellen. Es steckt nicht immer hinter allem ein großes Mysterium. Manchmal sind Menschen einfach so wie sie sind und sie tun was sie tun. Ohne Hintergedanken, ohne großen geheimnissenvollen Grund." Gloria klang mitleidig.
„Aber .. ich verstehe es einfach nicht. Ich will es nicht einsehen dass er mich einfach nicht will aus dem banalen Grund weil er mich einfach nicht will. Das ist erniedrigend und niederschmetternd." Klagte ich und presste meine Augen zusammen. „Aber dich darüber hinweg zu trösten das er dich nicht will, weil er einfach Angst vor Zurückweisung hat ist doch nicht besser. Ich fände das viel schlimmer." Meinte sie dann.
„Nichts in diesem Szenario ist besser. Alles ist irgendwie schlecht und einiges ist einfach nur schlechter." Murrte ich und rieb mir müde über das Gesicht als plötzlich mein Handy in der Hosentasche anfing zu vibrieren. Ich beugte mich vor, schreckte damit Vulkan hoch, und fischte mein Handy hervor.
Mein Herz machte Saltos weil ich kurz dachte es wäre Finley, aber dann zeigte mir mein Display nur eine Nachricht von Vihaan an und mein Herz flog hin und brach sich das Genick. Ohne die Nachricht zu lesen packte ich das Handy auf den Tisch, etwas lauter als beabsichtigt.
„Lass mich raten: Du dachtest es wäre Finley und er war es nicht?" Fragte sie vorsichtig. Ich warf ihr einen vielsagenden Blick zu und sie nickte mit zusammen gepressten Lippen. Dann ließ sie ihre Hände auf ihre Oberschenkel klatschen. „Okay. Du hast mir gesagt dass du Finley nicht aufgibst. Aber .. was genau hast du vor? Und was soll das mit Vihaan jetzt?" Hakte sie nach.
„Ich .. vielleicht ist es gar nicht so verkehrt wenn ich die Sache erst mal ruhen lassen. Und vielleicht können wir beide Freunde sein, Finley und ich. Zwar würde es mir das Herz brechen, aber lieber habe ich ihn als Freund, als gar nicht in meinem Leben. Und wer weiß, vielleicht ist das dann eine gute Grundlage um weiter zu machen .. und vor allem setze ich Finley damit nicht mehr unter Druck." Ich holte tief Luft.
Mein Handy vibrierte wieder, ich nahm es und es zeigte mir wieder eine Nachricht von Vihaan an.
„Und was ist jetzt mit Vihaan? Als was genau soll er dienen? Auch als ein Freund? Oder was? Ist er eine Ablenkung?" Stocherte Gloria weiter nach. Aber darauf hatte ich keine Antwort. Er war kein Freund, kein Kumpel, aber auch nicht nur eine Ablenkung. Was genau Vihaan sein sollte wusste ich nicht, aber ich wusste dass ich dem ganzen eine Chance geben würde.
„Vihaan fragt ob ich Lust habe mich mit ihm zu treffen. Bei sich zu Hause." Meine Stirn legte sich in Falten. „Er meinte er würde mich abholen und wieder zurückbringen." Erzählte ich Gloria von der Nachricht. Diese stöhnte genervt auf weil ich ihr immer noch keine Antwort auf ihre Fragen gegeben habe.
„Er hat es echt nötig! Und nein, du gehst nicht zu ihm nach Hause. Er kann zu uns kommen und ich bin dabei, nur damit du Bescheid weißt. Als ob du zu ihm nach Haus gehst." Sie schüttelte den Kopf. „Du ziehst immer nur die verkorksten und schrägen Jungs an. Ich würde das mal überprüfen lassen gehen." Bemerkte sie und stand von der Couch auf und strich sich ihre Hose glatt.
„Und noch etwas anderes. Wenn du aber wirklich noch irgendwie Hoffnungen hast das was aus dir und Finley werden sollte, dann würde ich aufpassen dass dieser das zwischen dir und Vihaan nicht mitbekommt. Und vor allem würde ich mich nicht auf Vihaan einlassen. Klar .. wenn du Bock auf Sex mit ihm hast verbietet es dir keiner, aber mach es nicht aus den falschen Gründen. Und denk an die möglichen Konsequenzen." Meinte sie und verließ das Wohnzimmer und ging in ihr Zimmer.
Ich presste die Lippen aufeinander und tippte eine Antwort an Vihaan. Ich schrieb ihm dass ich mich gerne mit ihm treffen würde. Das aber bei mir zu Hause. Kurz darauf erhielt ich eine Antwort das er sich freuen würde.
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You are my Solution [manxman]
Romance• Band 1: You are my Problem • Band 2: You are my Solution Noah, Finley und Aubrey sind erwachsen geworden und mit ihnen auch die Probleme. Noah lebt in einer anderen Stadt, weit genug weg um nichts von den anderen mitzubekommen. Die Zeit würde s...