*Noah POV*
Es war Freitagabend, der Abend vor Glorias Beerdigung. Und der Abend vor meiner Einweisung in die Suchtklinik. Als ich bei meinem Hausarzt war und ihm alles erklärt hatte, hat er mir prompt eine Einweisung fertig geschrieben und ich habe mich sofort nach einem freien Platz erkundigt.
Die Suchtklinik, die noch einen freien Platz hatte ist etwas weiter entfernt, knapp Zwei Stunden Autofahrt. Nicht das idealste, aber das musste gehen, das sollte schließlich keine Ausrede sein dafür das ich es jetzt nicht durchziehen konnte. Nichts war jetzt gut genug um eine Ausrede dafür zu sein es nicht durchziehen zu können.
Und schon gar nicht dass mich, in der Zeit meines Aufenthaltes, niemand besuchen kommen würde. Meine Mutter nicht und auch Finley nicht. Die beiden hatten selber viel zu tun, da mussten die sich nicht drei Stunden Autofahrt antun um mich für eine Stunde zu sehen.
„Kommst du?" Fragte mich Finley, der neben mir stand und darauf wartete dass ich mir die Schuhe anzog. Langsam nickte ich und schlüpfte in meine Schuhe und folgte ihm nach draußen zu seinem geparkten Auto. Aubrey, Lillian und Vulkan ließen wir hier. Lillian wollten wir das nicht antun und Aubrey wollte sich das nicht antun.
Wir waren nämlich auf den Weg zu Poppy und Jacob, wo auch Jolie sein würde.
Noch an dem Abend nachdem ich mir einen Platz in der Klinik gesichert hatte, hatte ich Jolie angerufen und mit ihr über alles gesprochen. Das Telefonat ging ganze drei Stunden, in denen wir viel geweint haben und auch viel darüber geredet haben was ich falsch gemacht habe. Aber hauptsächlich ging es um Gloria.
Die Nächte hatte ich bei Aubrey geschlafen. Nicht weil Finley das jetzt unbedingt von mir wollte, sondern weil ich es so wollte und Finley hatte nichts dagegen einzuwenden gehabt. Ein bisschen Abstand tat uns ganz gut, deswegen war mir die schnelle Einweisung nur recht. Und das er mich nicht besuchen kommen würde.
Während ich weg bin, wird sich meine Mutter und Finley darum kümmern meine ganzen Habseligkeiten, von denen ich nicht allzu viel hatte, zu meiner Mutter nach Hause zu bringen. Meine Mutter hat sich angeboten dass ich bei ihr einziehen könnte, da sie noch ein freies Zimmer hat und ich hatte zugestimmt.
Das hat Finley überhaupt nicht gepasst, da es erst hieß ich würde bei ihm einziehen, aber nachdem ich ihm erklärt hatte das es einfach nur vorrübergehend war, hatte er sich etwas beruhigt. Ich konnte momentan einfach nicht mit Finley zusammenwohnen. Nicht nach allem was ich getan hatte.
Zwar versicherte Finley mir das er mich liebt, was ich ihm auch glaubte, aber er sagte mir auch das zwischen uns alles in Ordnung wäre und das war einfach nur gelogen. Nichts war zwischen uns in Ordnung, das konnte es gar nicht. Das wollte er aber nicht einsehen, sich nicht eingestehen.
Aber ich merkte die Blicke die er mir zu warf durchaus, dass er in meiner Nähe angespannt war entging mir nicht. Dass er nicht so recht wusste was er sagen oder tun sollte war kein Geheimnis. Meine Nähe machte ihn nervös, vielleicht konnte er meine Nähe auch nicht ertragen. Wer weiß das schon.
Und ich wusste dass ich selber an diesem Umstand schuld war, aber es tat trotzdem weh, das er aus Reflex zusammenzuckte, wenn ich ihn an der Schulter berührte. Das er wenn er etwas sagte, was nicht ganz so sensibel war sofort den Kopf einzog und darauf wartete das ich wieder zurückschnauzte.
Und jedes Mal wenn ich das Haus verließ wollte er wissen wohin ich wollte und was ich vorhatte, auch wenn ich ihm vorher schon gesagt hatte dass ich mit Vulkan spazieren wollte. Wenn ich könnte denn würde ich das alles was ich getan hatte rückgängig machen, aber das ist nicht möglich.
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You are my Solution [manxman]
Romance• Band 1: You are my Problem • Band 2: You are my Solution Noah, Finley und Aubrey sind erwachsen geworden und mit ihnen auch die Probleme. Noah lebt in einer anderen Stadt, weit genug weg um nichts von den anderen mitzubekommen. Die Zeit würde s...