*Noah POV*
1 Monat später
„Bring das Besteck mit." Meinte Finley zu mir und ich nahm mir das Besteck was sie schon auf dem Küchentisch zu Recht gelegt hatte und ging damit ins Wohnzimmer, wo eine große Tafel aufgebaut war. Es waren aber auch mehr Leute als sonst zum Essen eingeladen, sodass wir nicht in die Küche passen würden, obwohl sie schon so groß war.
Meine Mutter wuselte zusammen mit Jacob und Zig in der Küche.
Aubrey und Lillian saßen am Küchentisch und Lillian zeigte ihrer Mutter etwas in einem großen Bilderbuch. Morgen würde Aubreys Gips abkommen und am nächsten Tag würden Finley und ich sie zu der Rehaklinik bringen, wo sie einen Haufen Zeugs lernen würde um wieder richtig zu gehen und auch wieder am Arbeitsalltag teilzunehmen.
Daneben saßen Poppy und Jolie. Poppy hatte den Arm um Jolie gelegt. Jolie sah besser aus, zwar noch nicht wirklich gut oder glücklich, aber sie war auf den Weg der Besserung. Jolie und ich waren auch, nachdem ich aus der Klinik raus war zusammen zum Grabstein und haben Gloria Blumen hingelegt. Und hatten ihr erzählt was wir in den letzten Wochen erreicht haben.
Am anderen Ende der Tafel saßen Aubreys Eltern, die ein Gesicht zogen als wäre ihnen das alles zu wieder. Aubrey wollte sie aber unbedingt dabei haben, schließlich gehörten sie trotz allem zur Familie und sie machten ja an sich nichts schlimmes, außer so zu tun als wären alle in diesem Raum unter ihrem Niveau.
Petra saß neben den beiden und streckte ihre Nase in den Himmel. Da verstand ich wirklich nicht warum sie da war, aber selbst dafür hatte Aubrey eine Ausrede. Zwar fand sie nicht alles gut was Petra getan hatte, aber sie hatte ihr auch geholfen und auf sie und Lillian Acht gegeben, als ich nicht da war und Finley mit anderen Sachen beschäftigt war.
Alleine und auf den Teller starrend saß Finleys Mutter am Tisch und hatte sich bisher mit noch niemandem, außer mit meiner Mutter und ihrem Sohn unterhalten. Finley hatte gesagt dass sie zwar nicht komplett mit allem hier einverstanden wäre, aber dass es ihm auch egal sei. Und das es nun an ihr lag ob sie noch weiter Teil seines Lebens sein möchte oder nicht.
Es waren fast alle da die zur Familie zählten, bis auf Finleys Vater.
Finley hatte ihm von mir erzählt, als ich nicht da war. Davon war ich überhaupt nicht begeistert gewesen, warum hatte er nicht gewartet? Warum musste es jetzt sein? Ich hätte doch dabei sein können um ihn zu unterstützen. Aber das war etwas was er alleine machen wollte.
Finleys Vater war laut geworden und wäre fast ausgrastet, aber Finley hatte ihm die Stirn geboten und das hätte ich gerne gesehen. Da wäre ich gerne dabei gewesen. Was genau da noch passiert ist hat Finley mir nicht erzählt, nur das sein Vater schlussendlich nicht kommen würde.
Ich verteilte das Besteck an die Teller und setzte mich dann auf meinem Platz und Finley setzte sich neben mich, griff unter dem Tisch sofort nach meiner Hand. Glücklich erwiderte ich den Druck.
Ich war jetzt eine Woche wieder hier und es hatte sich einiges getan.
Finley und meine Mutter hatten die Wohnung ausgeräumt. Finley hatte mich auch gefragt ob ich die nochmal sehen wollte, aber das hatte ich abgelehnt und er hatte sich um den Rest gekümmert. Jetzt war die Wohnung weg und es klang zwar merkwürdig, aber der Druck auf meiner Brust hatte sich dadurch etwas gebessert.
Ich wohnte jetzt bei Mutter, in dem Zimmer was sie für mich eingerichtet hatte. Die meiste Zeit verbrachte ich aber bei Finley oder Aubrey, bis auf die Nacht, da ging ich immer zu der Wohnung meiner Mutter.
Mir ging es so weit besser, auch wenn ich das Gefühl habe das die Klinik nur ein kleiner Teil von dem war, was ich noch zu leisten hatte um wieder richtig glücklich zu werden. Also hatte ich mir eine Therapeutin besorgt, zu der ich in der Anfangszeit zwei Mal die Woche hingehen würde.
Und ich würde ein Mal die Woche zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker gehen.
„Alles gut?" Hörte ich Finley leise fragen, ich sah ihn an und nickte. Schenkte ihm ein ehrliches Lächeln.
„Ich liebe dich." Murmelte ich. Finley lächelte und sagte: „Ich liebe dich auch."
Ich beugte mich nach vorne und küsste ihn kurz und sanft und er erwiderte den Kuss zaghaft. Das war der erste Kuss den wir seit meinem Ausraster hatten und meine Lippen kribbelten von dem überwältigenden Gefühl. Bisher hatte ich das Gefühl gehabt ihn zu küssen wäre nicht richtig und ich wollte auch nichts überstürzen.
Aber jetzt fühlte es sich einfach richtig an.
Ich war generell so voller Liebe, auch wenn Finley einen großen Teil davon ausmachte, so steuerte jeder der Anwesenden seinen Teil dazu bei. Meine Mutter, die mich trotz allem noch liebte und mich in ihrer Wohnung willkommen hieß. Jacob mein bester Freund, seine Frau Poppy. Jolie, die mich in meiner Trauer um Gloria am besten verstand.
Und Vulkan, der ebenfalls hier herum lief und nach Streicheleinheiten verlangte, half mir. Nicht so wie die anderen, aber auf seine eigene Weise. Und manchmal zog ich seine Art und Weise vor.
Selbst Aubrey war mir eine verdammt große Hilfe. Und auch wenn sie mir auf die Nerven ging so wollte ich sie und ihre große Klappe nicht missen.
Es würde noch sehr viel Arbeit kosten, da hin zu kommen wo ich hin wollte, aber mit den Menschen um mich herum würde ich den harten und steinigen Weg schon schaffen. Und auch wenn es mal Rückschläge geben würde, würde ich nicht aufgeben.
Meine Mutter, Jacob und Zog brachten gerade das Essen herein und platzierten es auf den Tisch.
Sollte so mein Leben von nun an so aussehen?
Das konnte ich einfach nur hoffen.
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You are my Solution [manxman]
Romance• Band 1: You are my Problem • Band 2: You are my Solution Noah, Finley und Aubrey sind erwachsen geworden und mit ihnen auch die Probleme. Noah lebt in einer anderen Stadt, weit genug weg um nichts von den anderen mitzubekommen. Die Zeit würde s...