*Noah POV*
„Kannst du mich nach Hause fahren?" Fragte ich Finley, der gerade dabei war ins Haus zu kommen. Er hatte Lillian und Vulkan im Schlepptau und zwei fette Einkaufsbeutel. „Was?" Lautete sofort seine Gegenfrage, er sah mich nicht mal an, ging sofort durch in die Küche.
„Ich habe dich gefragt ob du mich nach Hause fahren kannst." Wiederholte ich meine Frage und folgte ihm in die Küche, während Lillian sich im Flur auszog und Vulkan sie dabei beschützte. Finley stellte die Tüten auf jeweils einen Stuhleitete ab und zog sich dann seine Jacke aus und ging wieder zurück in den Flur. Diesmal folgte ich ihm nicht, sondern wartete darauf dass er wieder in die Küche kam.
„Warum?" Fragte Finley mich als er sich dran machte den Inhalt der Stoffbeutel auf den Tisch um zu lagern und zu sortieren. „Weil ich nicht hier wohne, Finley. Ich kann nicht die ganze Zeit hier bleiben. Und außerdem ..." Ich stoppte, weil sich ein fetter Kloss in meinem Hals bildete. Finley hörte auf die Lebensmittel herum zu rangieren und sah mich an.
„Zig hat mir vorhin geschrieben das Glorias Laden wohl verkauft ist. Und der neue Chef will sich morgen den Laden genauer ansehen und eine kleine Feier für die Mitarbeiter organisieren, so als Kennenlernen und als Übernahmeritual. Er will den Laden dann wohl in zwei Wochen komplett überarbeiten und dann soll eine Neueröffnung stattfinden." Erklärte ich ihm.
„Ich kann dich doch auch morgen dort hinfahren, von hier aus." Meinte Finley.
Ich schüttelte den Kopf und fing an zu erzählen: „Nein, das brauchst du nicht. Es ist nett gemeint, das weiß ich. Aber .. das möchte ich nicht. Mir ist vorhin etwas aufgefallen, als Zig mir geschrieben hatte, nämlich das Glorias Verlust nicht alleine kommt, klar sie ist der Hauptverlust, aber mit ihrem Tod geht so viel mehr einher. Ich bin arbeitslos, dadurch verdiene ich nichts mehr. Wenn ich einen anderen Job hätte könnte ich mir vielleicht eine andere, kleinere Wohnung leisten, aber das tue ich ja nicht. Also werde ich obdachlos. Ich kann mir Vulkan nicht mehr leisten. Ich kann meinen Führerschein nicht mehr machen." Ich beobachtete Finley dabei wie sein Kopf das verarbeitete was ich gerade sagte. Er sah so aus wie ich mich fühlte, oder wie ich mich fühlen würde, wenn da nicht wieder dieses nichts wäre.
Aubrey hat gesagt es wäre in Ordnung wenn ich auseinanderbrechen würde. Und das würde ich so gerne, aber es passierte nicht. Es war nichts da was brechen könnte, obwohl die Gedanken in meinem Kopf wieder Amok liefen. Aber die dazu gehören Emotionen versteckten sich hinter einer fetten Mauer.
„Aber das mit dem Führerschein habe ich geklärt. Ich habe angerufen und abgesagt, der Mann am anderen Ende war zwar nicht begeistert, aber ich habe es ihm so gut es ging erklärt und dann war er einverstanden. Etwas worum ich mir jetzt keine Sorgen mehr machen muss." Ich lachte leise und Finleys Stirn legte sich in fette Sorgenfalten, dazu sagen tat er aber nichts. Es hätte mir sowieso nicht geholfen.
Er blieb eine kurze Weile still, bis er sich räusperte und vorsichtig sagte: „Du kannst auch gerne hier einziehen, ich hätte damit kein Problem. Und Aubrey sicher auch nicht. Natürlich kannst du auch Vulkan mitnehmen." Er fixierte mich um meine Reaktion abzulesen. Da ich aber sofort frustriert aufschnaufte und er das wohl als Ablehnung sah, fuhr er schnell fort: „Es muss keine dauerhafte Lösung sein! Nur solange bis sich alles geklärt hat, du einen Job hast und dir eine eigene Wohnung leisten kannst."
„Ich will dir aber nicht auf der Tasche liegen, oder Aubrey, oder sonst wem." Als ich das sagte sah Finley verletzt aus und ich verstand es schon. Er wollte mir helfen, das war auch schön und gut, aber das hier war eine Sache mit der ich ganz alleine umgehen musste. Finley sollte mir einfach nur den Rücken stärken. Und bis ich wieder einen Job hatte, mit meinen Voraussetzungen, würde es bestimmt ewig dauern.
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You are my Solution [manxman]
Romance• Band 1: You are my Problem • Band 2: You are my Solution Noah, Finley und Aubrey sind erwachsen geworden und mit ihnen auch die Probleme. Noah lebt in einer anderen Stadt, weit genug weg um nichts von den anderen mitzubekommen. Die Zeit würde s...