*Noah POV*
Vihaan kam zusammen mit Gloria aus dem Büro, er hatte die Schlüssel in der Hand und hatte ein riesen Grinsen aufgesetzt. Gloria die einen Schritt zurückgefallen sah auch relativ glücklich aus. Schließlich hatte Vihaan mir erzählt er will das Auto für längere Zeit mieten und muss dementsprechend dafür auch ordentlich löhnen.
„Bist du mit Sportwagen zu beeindrucken? Denn dann würde ich dir eine kleine Spritztour anbieten." Meinte Vihaan zu mir als er vor mir stand. Ich lehnte gegen den Empfangstresen, alleine. Bis vor fünf Minuten war Zig noch bei mir gewesen, aber der musste zurück in die Werkstatt, sein Vater brauchte ihn.
„Wir haben doch gerade eine Spritztour gemacht. Und sonderlich beeindruckend war das nicht." Bemerkte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Vihaan lachte. „Das eben war auch was anderes, etwas geschäftliches, du hattest schließlich keine Wahl. Aber ich dachte du würdest vielleicht auf kleine, schnelle Flitzer stehen. Und deren Fahrer." Neckte er mich.
Ich rollte mit den Augen. „Sowas könnte mich nicht weniger interessieren."
Gloria tauchte neben mir auf. „Und ich würde vorschlagen dass du dich mit deinem kleinen, schnellen .. Ding verziehst." Ihre Lippen waren zu einem halben Lächeln verzogen. „Protz damit wo anders herum." Fügte sie noch mit an und schnalzte mit der Zunge.
Vihaan leckte sich mit der Zunge über die Oberlippe und lachte leise.
„Schon gut, aber ich gehe erst wenn ich deine Nummer habe." Wand er sich zu mir und sah mich auffordernd an.
„Du kannst mir auch einfach deine geben." Schlug ich vor und zuckte mit den Schultern. Dann würde ich sie entsorgen wie beim letzten Mal. Zwar war es mir ausersehen passiert, in dem ich den Zettel in der Hosentasche gelassen hatte und er dann mit gewaschen wurde, aber wenn es nicht passiert wäre hätte ich den weggeschmissen.
„Nein, ganz sicher nicht. Du verlierst den Zettel nur wieder." Meinte er dann.
„Das musst du dann wohl riskieren." Murrte ich und riss mir vom Block, der auf dem Tresen lag ein Stück ab, nahm mir den Kugelschreiber und reichte beides an Vihaan weiter. „So oder gar nicht." Setzte ich ihm vor die Wahl. Was ich mit dem Zettel dann machen würde, wusste ich nicht. Würde ich ihn wegschmeißen oder würde ich ihn sogar behalten?
Meinem Gegenüber schien dass aber keineswegs zu stören das ich so abweisend war, ganz im Gegenteil, seine Augen fingen an zu glänzen und sein Grinsen wurde nur noch breiter. „Du bist ein verdammt harter Brocken. Dir ist schon klar das mich das nur noch mehr anmacht?" Er gluckste vor sich hin.
„Das ist verrückt und krank. Und das hier zählt bestimmt schon als Belästigung. " Bemerkte Gloria nebenbei.
„Verrückt und krank? Mag sein." Vihaan tat das von Gloria gesagte mit einem Schulter zucken ab und dann ging sein Blick wieder zu mir. „Aber fühlst du dich von mir belästigt?" Fragte er mich. Die Frage klang beiläufig, so als könnte er die Antwort schon erahnen. „Ich bin von dir genervt." Abtwortete ich. Dann lachte Vihaan und wedelte mit seinem Zeigefinger.
„Ich mag das Spiel, okay? Dieses hin und her, das erobern, das nerven, das belästigen, je nachdem wie man es gerne sehen möchte. Und ich würde es auch nicht tun wenn ich mir nicht ganz sicher wäre das mein Auserwählter es nicht auch irgendwo genießen würde." Er schlug mit seiner Hand zweimal auf meiner Schulter und ließ sie dann dort liegen.
„Wow." Gloria legte sich die Hand auf die Stirn und senkte ihren Blick.
„Ich bringe dich zu deinem Wagen." Meinte ich dann zu Vihaan, schüttelte seine Hand ab.
„Was?" Gloria hob den Blick und sah mich ungläubig an. „Was?" Wiederholte sie dieselbe Frage nur lauter und spitzer. „Ich komm mit." Meinte sie dann, machte sich gerade und wollte schon losgehen, als ich sie an der Schulter festhielt. „Du kannst hier bleiben." Sagte ich zu ihr und sah sie mit einem festen Blick an.
Vihaan und ich fingen an durch die Halle, Richtung Tür, zu gehen.
„Aber .." Hörte ich Glorias frustrierte Stimme und dann stöhnte sie genervt auf. Das Klackern ihrer High-Heels bewegte sich von uns beiden weg. Das Geräusch einer sich öffnenden und wieder schließenden Tür war zu hören.
Schweigend gingen Vihaan und ich über den Hof und zu seinem neuen Schmuckstück. Für ein paar Wochen, aber wenn er es nötig hatte. Selbst wenn ich das Geld dazu hätte, würde ich mir so etwas nicht leisten wollen. Es gab so viel wichtigere Dinge, aber Vihaan hatte eine Menge Geld und sicher schon alles was man so brauchte. Also besorgte man sich Sachen wo man glaubte dass man sie brauchte.
„Darf ich dich was Persönliches fragen?" Meinte dann Vihaan, als wir vor dem Auto standen.
Ich nickte leicht und sah ihn an.
„Läuft es gerade gut zwischen dir und Finley oder eher nicht? Ich will nicht neugierig sein und ich weiß das es mich überhaupt nichts angeht." Er hob die Hand um mir zu signalisieren jetzt nichts zu sagen, denn ich hatte durchaus vor ihm was zu erzählen, nämlich das es ihm wirklich nichts angeht was zwischen mir und Finley lief.
„Aber .. dir muss wirklich klar sein das ich das hier nicht mache um dir und Finley irgendwie zu schaden. Wenn du mit ihm glücklich werden kannst, dann bitte. Es ist dein gutes Recht falsche Entscheidungen zu treffen. Falls du behaupten willst das ich keine Ahnung habe wovon ich rede: Damit hast du nur zur Hälfte recht. Ich kenne Finley nicht so wie du ihn kennst, aber ich war mit ihm zusammen. Und ich kann mir nicht vorstellen das er wirklich anders mit dir umgeht." Erzählte er weiter.
Er holte tief Luft und sprach weiter: „Mal allen Spaß beiseite, ich meine das wirklich ernst. Wenn ich damit aufhören soll, tu ich das. Sag mir hier und jetzt das ich dich in Ruhe lassen soll und ich lasse dich in Ruhe. Versprochen. Das Spiel macht auch nur wirklich Spaß wenn beide Parteien Bock drauf haben."
Mir war immer noch nicht wirklich bewusst warum Vihaan gerade mich wollte, für was auch immer. Es lief nicht gut zwischen mir und Finley, aber wann tat es das schon? Seit ich ihm wieder begegnet bin war es ein hin und her, zwischen schlecht und noch schlechter.
Ich gab Finley nicht auf, das würde ich niemals tun. Aber was wenn Finley mich aufgab? Wenn er sich nicht bei mir melden würde? Wenn es jetzt wirklich vorbei war? Und ich hatte es nur noch nicht bemerkt? Vielleicht hatte ich meine Hoffnungen auch einfach viel zu hoch angesetzt. Hatte zu viele Erwartungen an ihm und die konnte er natürlich nicht erfüllen.
Vielleicht musste ich einfach kleiner ansetzen. Dann würde er sich nicht so unter Druck gesetzt fühlen, wenn das sein Problem war. Dann wäre ich auch nicht die ganze Zeit so enttäuscht. Er hatte gesagt dass er uns eine Chance geben würde, aber vielleicht war das was Finley mir gab alles was er zu bieten hatte.
Vielleicht war eine Beziehung mit ihm unmöglich. Und ich musste mich mit dem Gedanken einfach anfreunden.
Vihaan schien mein Schweigen zu bemerken und setzte noch etwas mit ran: „Es ist kein zwang. Und selbst wenn du mir deine Nummer gibt's heißt das noch lange nicht das du dich mit mir treffen musst. Und wenn schon .. heißt das noch lange nicht dass ich dich dann auch in die Kiste bekommen will. Wir können auch so abhängen?"
„Gib mir dein Handy?" Bat ich ihn und er überreichte es mir. Schnell tippte ich meine Nummer ein und gab ihm dann das Handy wieder. „Cool." Er grinste dämlich und tippte noch etwas auf dem Bildschirm umher und steckte es dann wieder weg.
„Ich melde mich." Meinte er dann und stieg in sein Auto und fuhr vom Hof.
Zwar fühlte ich mich schon schlecht das ich Vihaan etwas nachgegeben habe, aber was hatte ich schon verlieren? Meine Würde? Meinen Stolz? Mein Herz? Das hatte Finley alles und er trat kräftig drauf herum. Finley konnte ich nicht verlieren. Schließlich kann man nichts verlieren was man nicht hat.
DU LIEST GERADE
You are my Solution [manxman]
Romance• Band 1: You are my Problem • Band 2: You are my Solution Noah, Finley und Aubrey sind erwachsen geworden und mit ihnen auch die Probleme. Noah lebt in einer anderen Stadt, weit genug weg um nichts von den anderen mitzubekommen. Die Zeit würde s...