Bahes Tag begann im inzwischen gewohnten Trott. Gemütlich wach werden, anschließend herzhaft frühstücken bis er papp satt war, sich frisch machen und letzten Endes der Weg zum Chin-Anwesen.
Die Anfahrt per U-Bahn verlief wie im Flug, da er sich mit seinem Smartphone heute eifrig der Online-Recherche widmete.
Was ihn allerdings wurmte, war die Tatsache, dass sämtliche Erfahrungsberichte über Pets und andersartige Kampfgefährten nur äußerst oberflächlich waren.
Es schien bisher kaum Spieler mit solcherlei Kreaturen zu geben. Entsprechend waren es meist Vermutungen zum Thema, die ihm überhaupt nicht weiter halfen.
Wahrscheinlich war eine beträchtliche Dunkelziffer an Spielern mit Kampfgefährten durchaus vorhanden, aber zum momentanen Spielstand war es wohl noch zu sehr die Ausnahme, weshalb die Meisten es für sich behielten. Welcher Spieler liebte schließlich keine Geheimnisse?
So hatte Bahe nur einen wirklich brauchbaren Bericht gelesen, der sich allerdings um eine wolfsähnliche Kreatur drehte, die dem Besitzer nach umfangreicher Interaktion folgte.
Ganz zu schweigen, dass der Auslösungsprozess nahezu unmöglich war nachzuahmen, besaß das Geschöpf auch keine menschliche Intelligenz, was die wenigen Hinweise zur Interaktion wieder unbrauchbar machte.
Zuneigung zeigen... das war so ziemlich der einzige Punkt gewesen, der sich mit Bahes Erfahrungen deckte, ihn aber an dieser Stelle auch nicht weiter brachte.
Die U-Bahn hielt in diesem Moment und Bahe musste seine Recherche vorübergehend unterbrechen.
So schnell er konnte, hechtete Bahe die Treppen hinauf und kam oben keuchend zum Stehen. Hier hatte er eine Möglichkeit gesehen schon mal ein Bisschen zu trainieren, bis er jemanden fand der ihn wirklich anleitete. So versuchte er stets jegliche Treppenstufen, denen er begegnete, im Laufschritt zu absolvieren. Nun, was sollte er sagen? Es verdammt viel schwerer als es sich anhörte.
Zumal er sich auch noch Kräfte für sein abendliches Lauftraining aufsparen musste.
Nachdem Bahe zu Atem gekommen war, legte er das letzte Stück zum Chin-Anwesen zügigen Schrittes zurück.
Wie in den letzten Tagen auch, wurde er unter Gelächter ein weiteres Mal eingelassen. Bahe versuchte es jedoch zu ignorieren. Wenn er diese Situationen an sich heran lassen würde, wäre es mit seiner Motivation dahin, hatte er sich gesagt.
Mit einem Seufzen ließ er sich auf sein Kissen nieder und starrte eine Weile auf die Tür, ehe er schließlich wieder sein Smartphone heraus holte und seine Online-Recherche zu den verschiedensten Sachverhalten voran trieb.
Spezielles Augenmerk legte er diesmal auf die richtige Arte der Meditation. Es gab eine Vielzahl verschiedener Meditationsarten und entsprechender Techniken, was es schwer machte sie in irgendeiner Form einzuteilen.
Die einzige Möglichkeit die er letztlich fand, bestand darin, Meditieren als körperlich passiven oder körperlich aktiven Prozess zu sehen. Dieser Gedanke bezog sich rein auf die von außen wahrnehmbare Form und keineswegs auf die genaue körperliche Beteiligung. Gerade das Meditieren im Stillsitzen, wurde von vielen als die absolute Königsdisziplin gesehen.
Die Andere Variante bezog sich mehr darauf, dass man spezielle Bewegungen ausführte, besondere Aufmerksamkeit auf jede aktive Handlung lenkte oder verschiedene Mantras rezitierte, um seine Konzentration zu erhöhen und das Bewusstsein mehr auf sich selbst zu lenken.
Zumindest schien er im Hinblick auf die erste Variante schon mal alles richtig gemacht zu haben. Stillsitzen, Klappe halten und tief ein und aus atmen. Nicht schwer, oder?
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Die Legende vom Elementflüsterer - Band 1 + 2
FantasyIn einer nicht all zu fernen Zukunft schuftet sich Bahe jeden Tag ab, um seine Familie unterstützen zu können, die unter enormen Schulden leidet. Doch Monate nach dem Schulabbruch muss Bahe sich eingestehen, dass er an seine Grenzen gelangt ist. In...