Kapitel 64 - Renn, Zahnstocher! Renn! - Teil 5

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„Anael, überlege es dir nochmal!", versuchte Fenrir noch einmal ihn umzustimmen, wurde jedoch von Tarat übertönt: „So ist es richtig Zahnstocher! Fürchte niemals ein Gefecht!"

Doch Bahe hörte die beiden NPCs kaum noch. Seine Aufmerksamkeit lag bei den anderen Spielern, die bereits warteten.

„Überprüfen", murmelte Bahe und stellte fest, dass sie allesamt noch unter Level 5 waren. „Ausnahmsweise mal keine Besonderheiten... gut."

Ob auf die Hinweise von Fenrir und Tarat oder nicht, es füllte sich auf jeden Fall relativ schnell der Wartebereich. Die meisten Spieler ignorierten sich gegenseitig, andere grüßten zumindest mit einem Nicken und Bahe erwiderte entsprechende Gesten. Schließlich agierten sie gleich zusammen, da konnte ein Bisschen Höflichkeit nicht schaden.

Zuletzt kam noch eine junge Spielerin mit zwei Kerlen dazu, die sich verdammt ähnlich sahen. Anfangs hatte Bahe gar nicht so sehr auf sie geachtet, aber als er einen Blick im Nacken spürte, hatte er festgestellt, dass ihn alle drei ziemlich wütend anstarrten.

Ein weiteres Überprüfen brachte ihm zügig die Information, dass es sich bei ihnen auch nur um maximal Level 5 Spieler handelte. Er hatte wirklich keine Ahnung was sie hatten, aber im Anbetracht ihrer Level musste er sich wohl kaum Sorgen machen.

„Guten Tag ihr Landratten! Und willkommen beim Kampftraining seiner Majestät, für ein wehrfähiges Volk! Mein Name ist Olar und ich bin der Ausbilder, der das Kampftraining der breiten Massen überwacht. Seid ihr alle bereit am folgenden Kampftraining teilzunehmen?", fragte der stämmig gebaute Mann, der Fenrir und Tarat vorhin angesprochen und sich inzwischen vor Bahe und seinen Mitstreitern aufgebaut hatte.

 Seid ihr alle bereit am folgenden Kampftraining teilzunehmen?", fragte der stämmig gebaute Mann, der Fenrir und Tarat vorhin angesprochen und sich inzwischen vor Bahe und seinen Mitstreitern aufgebaut hatte

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Bahe bestätigte schnell und wartete ab.

„Keiner ist gegangen, damit habe ich wohl meine Antwort", meinte Olar achselzuckend und fuhr fort. „Sobald sich das Tor öffnet, habt ihr eine Minute Zeit, euch in der Festung zurechtzufinden. Dann werden wir Kreaturen in die Festung schicken, deren Level eurem Fertigkeitsniveau angepasst sind und die ihr erlegen könnt. Ihr könnt allein oder gemeinsam gegen die Kreaturen vorgehen. Das Training endet, wenn ihr alle Kreaturen erlegt habt oder ihr von den Kreaturen abgeschlachtet wurdet."

Für einen Moment verstummte Olar und blickte sie alle der Reihe nach an, ehe er weiter erklärte: „Für den Fall, dass ihr den Monstrositäten unterlegen sein solltet, braucht ihr keine Angst zu haben. Ja, ihr werdet sterben", sagte er an dieser Stelle mit bedeutungsschwerer Pause. „Und ja, ihr werdet die Schmerzen spüren, aber die Magie der Kampftrainingsfestung wird euch außerhalb des Kampfgeländes ohne negative Konsequenzen wiederbeleben. Gibt es noch Fragen?"

„Verdammt!", fluchte Bahe leise vor sich hin. Für andere Spieler mochte es nicht weiter wichtig sein, aber sein elendes Schmerzempfinden war auf hirnrissige 84% eingestellt! Aaargh!

Allein der Gedanke an die nächten Minuten ließ ihn bereits in Angstschweiß ausbrechen. Er hatte keine Lust ein weiteres Mal sowas wie in der Drachenschlucht zu erleben!

„Oh, und bevor ich es vergesse", begann Olar noch einmal und meinte mit einem Augenzwinkern: „Da heute ein paar besonders Ehrgeizige dabei sind, habe ich das Schwierigkeitsniveau leicht erhöht. Wer es sich jetzt noch einmal anders überlegen will, betritt gleich einfach nicht das Trainingsgelände."

„Wieso denn das?!", regte sich einer umstehenden Spieler auf.

„Ja, genau! Ich warte hier jetzt schon eine halbe Stunde! Wieso soll ausgerechnet in diesem Durchgang der Schwierigkeitsgrad erhöht werden?!", verlangte auch ein anderer zu wissen.

„Beschwert euch bei diesen beiden Dumpfbacken da vorne", antwortete Olar nur schulterzuckend und zeigte auf die beiden Level 5 Spieler, die sich so ähnlich sahen und Bahe bis gerade eben noch wutentbrannt beobachtet hatten.

Bahe musste schmunzeln, als die Beiden auf einmal mit der geballten Wut der anderen dreiundzwanzig Spieler konfrontiert wurden. So wie es aussah, würden es diese beiden Idioten im Kampftraining äußerst schwer haben.

Andererseits war er sich nicht mehr ganz so sicher, ob er wirklich sofort am Tutorial II teilnehmen sollte... Die Erhöhung vom Schwierigkeitsgrad war scheinbar doch nicht einfach nur ein Hintergrundsetting in der Diskussion mit einem NPC gewesen...

Aber verdammt nochmal, er hatte schon weit mehr überlebt und letztlich verlor er mit seiner Teilnahme nichts. Schmerzen ließen sich aushalten. Mit neuer Entschlossenheit schaute er sich um und wartete.

Mehr Beschwerden gab es danach nicht mehr, da sich bereits das Tor öffnete und die Spieler schnell in die Festung strömten.

Bahe ließ sich Zeit, soweit er den Festungskomplex von außen beurteilen konnte, war das Ding riesig. Es gab mehr als genug Platz für alle.

Kaum durchschritt er das Tor, klappte ein Fenster auf, das er längst erwartet hatte:

Nachdem er das Benachrichtigungsfenster geschlossen hatte, machte sich auch Bahe auf den Weg

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Nachdem er das Benachrichtigungsfenster geschlossen hatte, machte sich auch Bahe auf den Weg. Hinter dem Tor befand sich zunächst ein schmaler Gang, der eine Rechtskurve machte und anschließend den Blick auf eine Kreuzung frei machte.

War das Innere der Festung etwa ein Labyrinth?

Konzentriert musterte Bahe die Wände. Hellbraunes Felsgestein war zu groben Steinen geschlagen worden, die hier überall ihre Verwendung fanden. In unregelmäßiger Art und Weise waren die Felssteine übereinander angeordnet und bildeten Mauern, die etwa vier Meter in die Höhe ragten.

Darüber war nur der Himmel mit der ein oder anderen Wolke zu sehen.

Ohne länger nachzudenken, nahm Bahe den Weg zu seiner Linken und lief im Laufschritt weiter in das Festungsgelände hinein.

Die Wände und ihre Höhe blieben überall gleich und die Minute war kurz davor abzulaufen, als Bahe zum ersten Mal eine Art Hängebrückenkonstruktion über seinem Kopf wahrnahm.

Verwirrt blieb er stehen und entdeckte ganz am Rand plötzlich Fenrir und Tarat, die in ein Gespräch vertieft waren. Tarat zeigte auf irgendeine Stelle abseits von Bahe, der allmählich verstand, dass Ausbilder so die Übersicht behielten.

Schließlich sollten sie irgendwie auch Tipps geben. Dazu musste man zwingender Weise das Geschehen in der Festung beobachten können.

Bahe lief noch durch ein paar weitere Gänge und sah sich, in seiner Eingangsvermutung von einem Labyrinth, bestätigt. Trotz der Hängebrücken weit oberhalb der Mauern, konnte er sich kaum orientieren.

Ein unheilvolles Kreischen einer Kreatur hallte plötzlich durch das Labyrinth und ließ Bahe kurz inne halten, um seinen Bogen richtig zu fassen und einen Pfeil aufzulegen.

„Verdammt!", fluchte er leise.

In diesen schmalen Gängen war er hoffnungslos diesen Kreaturen ausgeliefert. Er brauchte Deckung!


Wie gefällt euch der momentane Ablauf der Geschichte? Langweilig? Spannend?

Lasst doch mal was hören, bin immer für Kritik und alternative Ideen offen!


Teil 1/2

RiBBoN

Die Legende vom Elementflüsterer - Band 1 + 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt