Kapitel 87 - Teilquest erfüllt! - Teil 1

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Sie gaben ihr Bestes, um möglichst schnell voran zu kommen. An jedem Haus, jedem Baum oder Busch suchten sie trotz der Finsternis Deckung, um ja nicht erneut in einen Hinterhalt zu geraten.

Dennoch erklangen ihre Schritte unnatürlich laut in der Dunkelheit der Nacht und Bahe konnte nur daran denken, wie sehr ihm die Berufsklasse der Diebe in diesen Moment hätte helfen können.

„Tja... man kann nicht alles haben...", murmelte er.

„Was ist?", zischte einer der Soldaten fragend.

„Nichts, schon gut", flüsterte Bahe zurück, während sie weiter huschten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit näherten sie sich endlich ihren Zielen von hinten und gingen hinter einem der nahe stehenden Häuser in Stellung.

Bahe verfolgte wie die Soldaten sich trotz der Dunkelheit nahezu geräuschlos mit großen Gesten und Kopfnicken verständigten. Ein, zwei Mal kam es zu Missverständnissen, bis schließlich jeder seine Position gefunden hatte.

Dennoch war Bahe beeindruckt. Er hatte das Gefühl, dass die Soldaten nahezu intuitiv wussten, was ihre Kameraden von ihnen verlangten.

So kam es, dass sich entsprechend der Gegner zwei kleine Gruppen bildeten. Der Plan sah vor, dass jeweils drei Soldaten zusammen eine Feindesgruppe von hinten überraschten. Bahe würde Veteran Herolds Gruppe unterstützen, der verletzt war und daher einen vierten Mann gut gebrauchen konnte. Zu guter Letzt gab es noch die beiden Soldaten, die zur Ablenkung zurück geblieben waren. Diese würden dazu stoßen, sobald ihr Überraschungsangriff die Feinde kalt erwischte.

„Seid ihr bereit?", flüsterte Herold.

„...", die Soldaten gaben keinen Laut von sich und hoben stattdessen zur Bestätigung nur die Arme. Danach ging alles plötzlich sehr schnell und Bahe musste sich beeilen, um hinterher zu kommen.

Legten die Soldaten die ersten Schritte noch leise und bedacht zurück, steigerten sie ihre Geschwindigkeit plötzlich explosionsartig und sprinteten den feindlichen Schemen in der Dunkelheit entgegen. Bahe folgte keine zwei Meter hinter ihnen und holte im Laufen mit einem Griff sein Schwert aus dem Speichergegenstand.

Bahe und die heranstürmenden Soldaten waren jedoch alles andere als leise, was ihre Feinde natürlich auf sie aufmerksam machte. Hektisch bewegten sich die dunklen Schemen am Rande von Bahes Sichtfeld, doch bevor auch nur ein Pfeil abgeschossen werden konnte, rammten die Soldaten die Gegner quasi zu Boden. Axt, Schwert und Schulter schleuderten die Gegner zuerst gegen die Hauswand, woraufhin sie bewusstlos, verwundet oder gar tot zu Boden sackten. Bahe wusste es nicht. Das Einzige, was er wusste, war die Tatsache, dass sich der Kampf für ihn erledigt hatte, ehe er überhaupt dran teilgenommen hatte.

Zur Sicherheit ließen die Soldaten zwei Mal ihre Waffen auf die Gestalten niederfahren, ehe sie zur Seite traten und nach ihren Kameraden Ausschau hielten.

Vom abrupten Ende des Kampfes überrumpelt, kam Bahe zum Stehen und trat langsam näher heran, um sich die Feinde einmal näher anzusehen. Die Dunkelheit der Nacht erschwerte ihm dies jedoch erheblich.

Was er erkennen konnte, waren gedrungene Gestalten. Irgendwie menschenähnlich und doch auch wieder nicht. Sehr längliche, spitz zulaufende Ohren, die wie perfekte Segelohren von den Köpfen abstanden. Selbst die Nasen waren extrem lang und spitz ausgeprägt, ähnlich wie der Rest der Gesichts- und Kopfform. Zumindest soweit er es im Dunkeln beurteilen konnte.

„Typische Goblins", sagte Herold, als er Bahes Beobachtungen bemerkte. „Nicht ansatzweise mit den Goblins zu vergleichen, die uns auf unserem Weg hierhin angegriffen haben. Es ist merkwürdig, dass diese feigen Viecher überhaupt den Mut gefunden haben uns aktiv anzugreifen..."

Die Legende vom Elementflüsterer - Band 1 + 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt