„Ich sage wir schlagen sofort los! Umso länger wir warten, umso mehr Vorbereitungszeit haben unsere Feinde!", rief ein junger Magier enthusiastisch und hämmerte seine Faust auf den Tisch.
„Ganz meine Rede! Ein ehrenvoller Kampf wird auf dem Schlachtfeld geschlagen und nicht als Feigling in einer Festung sitzend!", unterstützte Trullus begeistert den jungen Spieler aus Trachtenburg.
„Verflucht noch mal, Salamander, du solltest dich doch zurückhalten!", beschwerte sich ein noch jünger wirkender Spieler, welcher offensichtlich der Anführer der Söldner aus Trachtenburg war. „Stattdessen bekräftigst du diesen Hornochsen auch noch!"
„Was heißt hier Hornochse?!", verlangte Trullus wütend zu wissen.
„Ist doch klar was er meint", antwortete Salamander abschätzig und rümpfte die Nase. „Du bist nicht nur so blöd wie ein Ochse, du riechst obendrein auch wie einer."
„Das reicht!", schrie Trullus und sprang auf. „Ich fordere euch zu einem Duell! Wir werden sehen wer danach noch große Töne spuckt!"
„Oh, ein Duell?", grinste Salamander und stand ebenfalls auf. „Ich kann es kaum erwarten..."
„Salamander, setz dich hin", sagte eine Frau zur Linken des Anführers eisig.
„Ach, komm schon, Zelia..."
„Setz dich!", zischte die Spielerin.
„Ach, fuck it!", fluchte Salamander, setzte sich aber anschließend wieder auf seinen Platz.
Kaiwen sah schon wie Trullus in großes Gelächter verfallen wollte, als sie ihm schnell zuvor kam und ihm zuflüsterte: „Trullus, vielleicht ist es besser, wenn wir eine kurze Pause einlegen. Diese Idioten verstehen deine Genialität nicht."
Dabei stricht sie ihm aufreizend mit den Händen von den Schultern über die Brust und wieder nach oben, ehe sie sich von ihm löste und meinte: „Dieser Salamander muss erst mal seinen Kopf abkühlen. Schließlich bringt es nichts, wenn du ihn im Duell tötest. Dann fehlt uns ein Spieler im Kampf gegen die Goblins."
„Du hast natürlich recht, Angel Eye", sagte Trullus, nachdem er nachgedacht hatte und erklärte der Allgemeinheit im Zelt: „Wir legen eine Pause ein, damit sich gewisse Idioten abregen können. Es bringt keinen was, wenn wir uns gegenseitig umbringen und dadurch die Mission gefährden."
Danach drehte er sich um und verließ das Zelt.
„Was zum-", wollte Salamander schon wieder wütend hochfahren, als der Anführer aus Trachtenburg dazwischen fuhr: „Halt die Schnauze und bleib sitzen, sonst wirst du für die nächsten zwanzig Missionen der Gilde gesperrt! Hast du mich verstanden?"
Salamander schnaubte wütend, blieb ansonsten jedoch still.
„Du gehörst nicht wirklich zu ihm, oder?", fragte der Anführer an Kaiwen gewandt.
„Hmmm? Wie kommst du denn auf sowas?", antwortete Kaiwen unschuldig mit einer Gegenfrage.
„Ach bitte... ich kenne keine Spielerin, die sich freiwillig mit dem Idioten abgeben würde...", sagte der Anführer seufzend.
Das brachte Kaiwen zum Lachen.
„Womit allerdings die Frage aufgeworfen wird, was genau ein Orakel an der Front einer solchen Mission zu suchen hat...?", fuhr der Anführer ungerührt fort.
„So ganz auf dem Kopf gefallen bist du nicht", nickte Kaiwen und erklärte: „Die Mission ist mir egal. Im Grunde könnt ihr den ganzen Ruhm für euch einheimsen. Ich suche lediglich einen Spieler, der schon vor Bekanntwerden dieser Mission hier an diesem Ort gewesen sein sollte. Trullus war nur ein Mittel zum Zweck, um hierhin zu kommen."
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Die Legende vom Elementflüsterer - Band 1 + 2
FantasyIn einer nicht all zu fernen Zukunft schuftet sich Bahe jeden Tag ab, um seine Familie unterstützen zu können, die unter enormen Schulden leidet. Doch Monate nach dem Schulabbruch muss Bahe sich eingestehen, dass er an seine Grenzen gelangt ist. In...