Kapitel 31 - Der Deal

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Mit einem dumpfen Schnappen viel der letzte Band zu, den Bahe vor sich auf dem Tisch liegen hatte. Er hatte die letzten fünf Stunden damit verbracht alte Wälzer nach nützlichen Informationen zu durchforschen. Bislang hielt sich sein Erfolg jedoch in Grenzen.

Viele der Sachbücher über seltene Gegenstände und Materialien bezogen sich nur stumpf auf Legenden oder Hören-sagen, nichts wirklich Brauchbares.

Bahe hatte ja durchaus damit gerechnet, dennoch war es deprimierend nach mehreren Stunden Arbeit keinen allzu großen Erfolg aufzuweisen.

Die Bibliothek Waldenstadts war letztlich nach den Prinzipien des Mittelalters geführt und Bahe konnte froh sein, dass es zumindest grobe Kategorien gab unter denen er suchen konnte.

Leider waren die Kategorien viel zu übergreifend gefasst, so dass sich Bahe in den Kategorien Lebewesen, Gegenstände und Materialien durch eine Unzahl an Bücherregalen durcharbeiten musste, ehe er eine Stunde später endlich mit einem ersten Band fündig wurde.

Sein bester Fund waren bislang die Informationen zu ein paar verschiedenen Lebewesen, denen er draußen in den weiten Wäldern begegnen konnte, wenn er sich später auf den Weg zu einer anderen Stadt machte.

Es waren diese Kleinigkeiten, die sich irgendwann einmal als nützlich erweisen konnten.

Über diese seltsame Frucht und die Kreatur, mit der er in die Schlucht gestürzt war, hatte er leider nichts heraus finden können. Über den Katharsee fanden sich nur ein paar religiöse Texte, die ihm eine offenbarende Wirkung verschrieben und ab und an war am Rande von einem Wächter die Rede. Bahe nahm an, dass damit diese Monstrosität gemeint war. Mehr war zu ihr jedoch nicht zu finden.

Ein Wächter... na, super.

Also musste er davon ausgehen, dass er der Kreatur erneut begegnen würde, wenn er sich ein zweites Mal zum Katharsee aufmachte.

Bahe hatte das verdächtige Funkeln am Seegrund immer noch nicht vergessen. Andererseits stand er auch noch vor dem Problem, dass jede Berührung mit dem Seewasser den Verlust seiner Berufsklasse mit sich brachte...

Aber dazu hatte er sich schon in der Realität einen Plan zu Recht gelegt.

Er checkte kurz die Uhrzeit und stellte fest, dass seine zwölf Stunden im Spiel sich dem Ende zuneigten.

Hastig räumte er die Bücher weg, verließ eiligst die Bibliothek und erwarb in einem Handwerkzeuggeschäft nach kurzer Verhandlungszeit ein einfaches Seil von zwölf Metern Länge für drei Kupfermünzen.

Sein Plan war jetzt bereit zur Ausführung. Morgen würde es dann an die Durchführung gehen. Er lief noch schnell zu dem Marktplatz, an dem die neuen und gestorbenen Spieler materialisiert wurden und loggte sich anschließend aus.

„So ne Scheiße!", fluchte Malca im Stillen vor sich hin, während er missmutig durch die Büsche rauschte.

Er hatte gerade seine halbe Spielzeit nur damit verschwendet auf diesen alten Sack zu warten. Nur war der Magier nicht gekommen!

Malca hatte sich im Vorfeld genau erkundigt. Jeden Nachmittag sollte der alte Magier unter diesem dämlichen Apfelbaum sitzen!

„JEDEN NACHMITTAG!", machte er lauthals seiner Wut Luft und schwang sich einen Baum hinauf. Mit ein paar schnellen Sätzen, war er bereits über den Zaun und außerhalb des Magiergeländes.

„Aber nein! Er ist ausgerechnet dann nicht da, wenn ich Magie erlernen will!", Malca steigerte sich zunehmend in seinen Wutanfall hinein. „Ich werde noch wahnsinnig, wegen diesem Mist! Erst kann ich Magie nicht auf normalen Weg lernen, weil ich ein Dieb bin und die Magiergilde uns nicht gerade wohlgesonnen ist und dann bereite ich mich Tage lang auf diese Aktion vor, besorge mir unter schweren Bedingungen eine Magierrobe, um mich unauffällig auf dem Magiergelände bewegen zu können und was passiert?! Der Typ taucht nicht auf! Wofür mache ich mir solche Umstände mit dieser dämlichen Magierrobe, wenn sogar ein Bettler unbeachtet durch den Magierpark spazieren kann! Fuck!"

Die Legende vom Elementflüsterer - Band 1 + 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt