„Und? Wie kann ich denn jetzt dafür sorgen, dass es euch wieder besser geht?", fragte Bahe ein zweites Mal, ohne weiter auf Limonas Verhalten einzugehen.
„Du musst uns eigentlich gar nicht helfen. Brocken und ich sind beide nur vollkommen erschöpft", erklärte Limona. „Der Bach wird mir helfen wieder zu Kräften zu kommen, genauso wie Brocken das Erdreich des Waldbodens hilft. Morgen wird es uns schon wieder besser gehen."
„Moment mal...", meinte Bahe. „Wieso habt ihr euch Beide dann vorhin so gefreut?"
„Ich weiß nicht wovon du redest!", antwortete Limona wie aus der Pistole geschossen.
„Brocken?"
„Ähm... Das... wird nicht ganz... so einfach werden...", sagte Brocken.
„Was meinst du?"
„Na ja... uns wird es bald... schon wieder besser gehen... aber auf der anderen Seite... du bist noch viel... zu schwach, um dahin... zu kommen", antwortete Brocken.
„Hä? Jetzt verstehe ich gar nichts mehr... Und wo muss ich denn überhaupt hin?", wollte Bahe wissen.
„Wir sind nur... vorübergehend geschwächt...", erklärte Brocken. „Und was... deine Frage betrifft... Wir müssen... zu mehreren Orten. Es würde mir... helfen, wenn... wir zum Belungagebirge reisen...", äußerte sich Brocken.
„Und mir wird es helfen, wenn wir die Ulana erreichen", warf Limona dazwischen.
„Die Ulana...?", fragte Bahe verwirrt.
„Das ist der Fluss, der durch die Drachenschlucht fließt", erklärte sie knapp.
„Ähm... ja...", gab Bahe von sich, der das Gesagte erst mal sacken lassen musste. Wovon faselten seine Elementare da?
„Jetzt guck doch nicht so...", schüttelte Limona den Kopf, die Bahes Miene vollkommen fehldeutete. „Die Ulana fließt zwar durch die Drachenschlucht, aber der Teil zu dem wir müssen, liegt weiter Flussaufwärts und verläuft über normale Hügel und Felder. Dort ist der Zugang wesentlich leichter. Trotzdem wissen wir natürlich, dass du da vorerst nicht hinkommen wirst."
„Moment mal... ich komme hier nicht hinterher...", bemühte Bahe sich um sein Verständnis. „Was genau erzählt ihr mir hier eigentlich?"
„Ja, du wolltest doch wissen, wie du uns helfen kannst oder nicht?", fragte Limona schnippisch.
„Ja, natürlich, aber wieso müssen wir dann zu diesen Orten?"
„Wenn wir da sind, erklären wir es dir", meinte Limona mal wieder in ihrem lapidaren Tonfall.
Doch Brocken ließ es diesmal nicht auf sich beruhen und sagte: „Wir sind Elementare... soviel weißt du. Außerdem... siehst du ja... wie durchsichtig wir... sind. Du hast dich... ja immer schon... gefragt, wieso wir dir kaum helfen... oder?"
Bahe nickte eifrig, der heilfroh war, endlich ein paar Antworten zu bekommen.
„Das liegt daran, dass... wir in dieser Dimension erst... noch wachsen müssen", erklärte Brocken. „Durch den Seelenbund... mit dir, ist es uns möglich ... in dieser Dimension einen realen... Körper anzunehmen."
„Den ihr aber noch nicht besitzt, oder?", fragte Bahe dazwischen.
„Richtig", stimmte ihm Brocken zu. „Wir sind bisher... nur für... dich sichtbar."
„Aber wieso hat euch dann dieser Luaris gesehen?"
„Aus den gleichen Gründen, aus denen er auch auf uns gehört hat", sagte Limona. „Wir sind der reinsten Elementwesen Raoies und der Luaris hat eine sehr starke Verbindung zu den Elementen Erde und Wasser. Deswegen konnte er nicht nur unsere Gestalt wahrnehmen, sondern unterschwellig auch all die Macht, die wir eigentlich besitzen."
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Die Legende vom Elementflüsterer - Band 1 + 2
FantasíaIn einer nicht all zu fernen Zukunft schuftet sich Bahe jeden Tag ab, um seine Familie unterstützen zu können, die unter enormen Schulden leidet. Doch Monate nach dem Schulabbruch muss Bahe sich eingestehen, dass er an seine Grenzen gelangt ist. In...