37

2.6K 92 23
                                    

Ich stoße die Türen des Krankenhauses auf und stürze nach draußen. Als die kühle Luft auf meinen Körper trifft werde ich augenblicklich ruhiger und lege die Hände auf mein Gesicht. Sie wird wirklich sein Baby bekommen. ,,Kann ich Ihnen irgendwie helfen? Sie sehen etwas blass aus?'', spricht mich eine ältere Frau an. ,,Oh nein ich bin nur überwältigt. Meine Freundin hat gerade ihr Baby zum ersten Mal gesehen'', winke ich ab und atme tief ein und aus. ,,Na dann. Herzlichen Glückwunsch'' ,,Das habe ich auch gesagt und es nicht so gemeint'', murmele ich. ,,Wie war das?'', fragt sie nach. ,,Ich sagte, dass ich es kaum erwarten kann ''Tante'' zu werden. Kinder sind Geschenke der Natur'', sage ich schnell und sie lächelt mich an. ,,Haben Sie noch einen schönen Tag Liebes'', verabschiedet sie sich und ich verkrampfe, als sie mich ''Liebes'' nennt. Denk nicht an ihn. Jace kommt heute und du wirst das mit ihm geradebiegen. Ich straffe die Schultern und steige ins Auto.

Kurz danach verlässt Sina das Gebäude und setzt sich auf den Sitz neben mir. ,,Wie geht es dir damit?'', fragt sie und legt das Attest ins Handschuhfach. ,,Meine beste Freundin bekommt ein Kind von meinem abscheulichen Exmann, den ich aus Rache getötet habe...Ich denke ganz gut, bis auf die ständigen Hunger- und Heulattacken'', antworte ich locker und starte den Wagen. ,,Ich weiß es ist ziemlich viel passiert und einiges hat sich verändert, aber du kannst offen über deine Gefühle reden. Du musst sie nicht verstecken'' ,,Ich war gerade sehr ehrlich zu dir'' Langsam fahre ich vom Parkplatz und achte drauf keine herumlaufenden Patienten anzufahren. 

,,Jace kommt heute Abend vorbei und ich möchte kochen. Hast du Vorschläge?'', frage ich ruhig und steuere den nächsten Supermarkt an. ,,Wie wäre es mit Empanadas? Die hast du doch so gerne, weil...'' ,,...meine Mamá sie uns als Kind gemacht hat. Du erinnerst dich'', vollende ich ihren Satz. ,,Natürlich. Ich bin immer noch die alte...mit kleinen Veränderungen'', sagt sie ruhig und legt ihre Hand auf meine. Sie ist noch die selbe...ich spüre es. Dieses mal zucke ich nicht zusammen, sondern lächele leicht. ,,Du hast recht'', gebe ich zu und fahre ins Parkhaus vor uns. 

Wir steigen aus und laufen zum Eingang ins Einkaufcenter. ,,In der unteren Etage gibt es einen Laden der alles hat was wir brauchen'', informiere ich sie und wir suchen nach einem Aufzug. Sina findet ihn zu erst und zieht mich mit sich. Gemeinsam treten wir ein und ich lehne mich an die kühle Glaswand. ,,Wann hast du deine Schwester zuletzt gesehen?'', frage ich neugierig und drücke auf den Knopf für die untere Etage. Der Fahrstuhl setzt sich in Bewegung und Sina hält sich am Geländer fest. ,,Zwei Tage bevor Samuel mich mitgenommen hat haben wir uns gestritten. Das war das letzte Mal'', sagt sie ernst und wir steigen aus, als sich die Türen wieder öffnen. Sofort steigen mir tausend verschiedene Düfte in die Nase. 

Frisches blutiges Fleisch, Gewürze, Menschen und Schweiß. ,,Gott das hält man ja kaum aus'', beschwere ich mich und halte mir die Nase zu. ,,Wie ist das Vampir-Dasein eigentlich?'', fragt sie leise und wir betreten einen kleinen Laden, der von einem Mexikaner geführt wird. ,,Anstrengend. Alles ist verstärkt...eigentlich bin ich gut damit klar gekommen ein Hybrid zu sein, doch durch meinen Tod wurde alles schwieriger. Ich bin plötzlich unkontrolliert und stärker'', erkläre ich und sehe sie verwundert an, als sie abrupt stehen bleibt. ,,Du warst tot?!'', fragt sie geschockt und dazu auch noch sehr laut. ,,Shh'', mache ich und lege meinen Zeigefinger auf ihre Lippen.

,,Du warst verschwunden und Samuel hat mir klar gemacht, dass er dich verletzen wird. Außerdem hat er sich mit der Urhexe und meinem Vater zusammengetan um mich tu töten, damit Klaus nicht mehr unbesiegbar sein kann'', flüstere ich und nehme mir einen Korb, womit ich in die Gewürz Abteilung gehe. ,,Wie bist du gestorben?'' ,,Ein Vampir hat eine Benett Hexe beim Ritual von der Urhexe umgebracht, bei dem sie eigentlich uns töten wollte. Gloria, die Hexe deren Magie ich besitze, hat mich und alle anderen von der anderen Seite aus dafür verantwortlich gemacht. Klaus und ich mussten uns unter Qualen verwandeln. Elijah und Rebekah haben dann eine Lösung gefunden und als wir kurz davor waren sie durchzusetzen bildeten sich Feuerkreise um jeden von uns. Plötzlich hatten alle Schmerzen und ich konnte nichts dagegen tun. Zum Glück war das der Tag an dem Jace alles erfahren hat und so konnte er helfen. Er gab mir Klaus Blut und ich verband es mit meinem. So wird es nämlich zum stärksten bestehenden Gift der Welt. Da Gloria die anderen über meinen Körper quälte war es mehr als nur logisch, dass ich sterben muss, also habe ich das Gift geschluckt...'', erzähle ich und gehe mit ihr an die Kasse. Verwirrt sieht sie sich um. Anscheinend hat sie nicht mitbekommen wie wir den restlichen Einkauf erledigt haben. ,,Das ist eine Menge zu verarbeiten'', sagt sie überwältigt und ich lache kurz. ,,Es ist auch nicht so einfach das alles zu leben'', scherze ich und bezahle bei dem netten Herrn. 

Eineinhalb Stunden später...

Die Empanadas sind im Ofen und das Haus ist schön hergerichtet. ,,Ich gehe hoch und mache mich frisch'', gebe ich Sina bescheid und verschwinde dann in mein Zimmer. Jace wird in einer halben Stunde da sein (17:30 Uhr). Ich schlüpfe aus meinen Klamotten und gehe mit frischer Unterwäsche ins Badezimmer. Diese lege ich auf das kleine Schränkchen neben dem Waschbecken und steige dann in die Dusche. Ich drehe das Wasser auf und stelle mich drunter, wodurch auch meine Haare nass werden. Die Zeit nutze ich um über alles nachzudenken was  mir in letzter Zeit passiert ist. Klaus, Jace, Samuel und Papá, Hybriden-Dasein, neue Magie, mein Tod und die Schwangerschaft. Man muss doch ernsthaft vom Pech verfolgt werden, wenn man nur so wenige gute Dinge im Leben hat wie ich. ,,Look what you made me do...I'm with somebody new. Oh baby baby I'm dancing with a stranger'', singe/summe ich vor mich hin während ich mich abwasche. Vorsichtig steige ich wieder aus der Dusche heraus und beginne mich mit einem Handtuch abzutrocknen, dann hänge ich es an einen Haken und ziehe mir meine schwarze Calvin Klein Unterhose an.

,,Das Essen ist fertig! Ich habe es rausgestellt'', ruft Sina von unten und ich beginne meine Haare zu föhnen. Das dauert nicht lange, da sie nicht komplett durchnässt sind. Danach beginne ich meinen Natural Make-up Look und kämme meine Haare durch. Als das Klingeln ertönt flitze ich blitzschnell in mein Zimmer und ziehe mir eine lockere grüne Hose und ein weißes kurzes Top mit geschnürtem Rücken. In normalem Tempo gehe ich jetzt runter und entdecke die beiden in der Küche stehen.

 In normalem Tempo gehe ich jetzt runter und entdecke die beiden in der Küche stehen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt