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Unbewusst waren mir Tränen in die Augen gestiegen. Deshalb kannte ich den Namen Katerina. ,,Du bist Tante Kat? Die Tante, die auf all den Videos meiner Mutter zu hören war", frage ich ungläubig und sie nickt. Dan's zärtliche Berührungen blende ich total aus. ,,Was ist passiert?", frage ich leise. ,,Dein Vater ist passiert. Kind Nr. 2 war auf dem Weg und ich war bereit deiner Mutter erneut beizustehen. Dein Vater wollte das aber nicht, denn ich könnte von seiner Machtbesessenheit mitbekommen. Als hätte ich das nicht schon von Anfang an gemerkt. Naja...Er verbreitete das Gerücht ich hätte dich angegriffen und beinahe getötet und man jagte mich aus dem Dorf...nicht mal Klaus hat mir so Feuer unterm Arsch gemacht wie die Wölfe. 8 Jahre später komme ich zurück und finde das totale Chaos vor. Deine Mutter war tot und dein Vater an der Macht. Dich und deinen Bruder konnte ich nicht finden...ihr wart versteckt vor mir, also musste ich wieder gehen und euch in dieser Hölle zurück lassen", sagt sie und ich nicke. Es macht Sinn und ich als Wolf spüre nicht, dass sie lügt. ,,Wieso bin ich hier?", frage ich fast tonlos. ,,Dein Vater versucht dich aus deinem Leben zu reißen und zu ihm zurück zu bringen. Was genau er mit dir vorhat weiß ich nicht. Seine Leute wollen dich als Alpha und nicht ihn...du bist seine Konkurrenz. Du musst verschwinden und genau das plant er gerade. Samuel und Jessica sind Teil des Plans und bald kommen noch mehr, um dich zu holen. Du brauchst eine Armee, denn das ist erst der Anfang...aber ich helfe dir", sagt sie ernst. ,,Wie?" ,,Ich schicke dir die verschiedensten Leute mit nützlichen Fähigkeiten. Du wirst entscheiden, ob du sie verwandelst...das ist alles was ich tun kann ohne aufzufallen", sagt sie. ,,Danke" Sie nickt und steht dann auf, dabei zieht sie Chris mit hoch. ,,Du musst zurück nach Mystic Falls. Dan nimmst du mit. Ob du ihn verwandelst liegt bei dir" Dan und ich stehen auf und ich sehe Katherine an. ,,Kannst du mir einen Gefallen tun, bevor ich gehe?", frage ich an Katherine gerichtet. Abwartend sieht sie mich an. ,,Lass Hayley in Ruhe...sie will nur ihre Familie finden. Ich bitte Katerina darum und nicht Katherine", bitte ich sie. Eine Weile zögert sie und stimmt dann zu. ,,Na schön. Ich melde mich" Wieder nicke ich und lächele etwas. Sie wirft mir ihre Autoschlüssel zu und verschwindet dann mit Chris nach oben.

,,Hat sie dich manipuliert?", frage ich Dan beim rauslaufen und wir steigen in das Auto. ,,Nein. Ich mache das freiwillig. Katherine ist eine gute Freundin...auch wenn man das nicht glaubt. Sie hat mir von dir erzählt und ich musste einfach ja sagen", antwortet er.

Seine Stimme ist tief und rau. Er ist gut gebaut und hat dunkelbraune Haare. Er trägt sie kurz, vermutlich da es praktischer ist. Seine Augen leuchten in einem schönen Grün und scheinen schon einiges gesehen zu haben. Eine Narbe zieht sich von seinem linken Ohr bis zu seiner Halsschlagader.

,,Danke", sage ich leise und starte den Wagen. Da ich mir den Weg gemerkt habe brauche ich das Navi nicht. Eine Weile ist es still, bis ich es nicht mehr aushalte. ,,Deine Narbe...stammt die von einem Kampf?", frage ich neugierig und er spannt sich an. ,,Du musst nicht..." ,,Als Teenager hing ich in den falschen Kreisen rum und begab mich oft in Schwierigkeiten. Ich war ein sogenannter Problemfall. Als ich dann endlich begriff was ich alles tat, um "cool" zu sein...distanzierte ich mich von meinen angeblichen Freunden. Sie waren nicht begeistert von meiner Entscheidung und wollten mich daran erinnern mit wem ich es zu tun hatte. Es gab einen Kampf, als sie versuchten mich umzubringen. Ich kam mit der Narbe davon...sie hatten nicht so viel Glück", unterbricht er mich und sieht während er erzählt starr aus dem Fenster. ,,Du hast also Erfahrung im Nahkampf, aber wie gehst du mit dem töten um?", frage ich weiter. ,,Ich vermeide es zu töten, wenn es nicht unbedingt sein muss. Ich habe mich geändert", antwortet er leise. Eine Weile ist es wieder still und ich fahre über die Grenze nach Mystic Falls. ,,Es tut mir leid", sage ich ehrlich und nehme seine Hand in meine. Verwundert sieht er mich an, dann wandert sein Blick zu unseren Händen, doch ich konzentriere mich nur auf die Straße.

,,Ich bin vorhin nicht auf deine Berührungen eingegangen, weil ich Antworten wollte und nicht abgelenkt sein wollte. Trotzdem habe ich sie wahrgenommen", erkläre ich und er lächelt etwas. ,,Du bist außerdem auch in einer Beziehung", stellt er fest. Ich zucke mit den Schultern. ,,Mal sehen wie lange noch", sage ich grinsend und halte vor dem Mystic Grill. ,,Eine Bar?", fragt er mit hochgezogener Augenbraue. ,,Wir müssen uns besser kennenlernen", antworte ich lächelnd.

Wir beide steigen aus und laufen rein. Ich schicke ihn an einen Tisch und bestelle vorne unsere Getränke. Mit der Flasche Bourbon, zwei Gläsern und einer Flasche Bier gehe ich zu Dan und setze mich neben ihn. ,,Ich wusste nicht was du lieber trinkst", sage ich und stelle die Getränke auf den Tisch vor uns. ,,Ich mag beides...trotzdem bevorzuge ich Bier", sagt er lachend und schnappt sich die Flasche. ,,Also Dan...erzähl mir etwas von dir und warum du ein Vampir werden willst", sage ich und befülle mein Glas mit Bourbon.

Wir beide redeten stundenlang über unsere Vergangenheit. Dan, der eigentlich Daniel heißt, hat mir erklärt warum ausgerechnet er ein Vampir werden möchte. Nach seiner harten Zeit als Teenager hat er beschlossen alles dafür zu tun Unschuldige zu beschützen. ,,Als Vampir wirst du aber nicht nur gutes tun. Du wirst die schlimmste Version deiner Selbst", erinnerte ich ihn. Er konnte mir da nur zustimmen, trotzdem wollte er es versuchen.

,,Okay jetzt geht es wir wirklich auf die Nerven. Wieso starrt die Blondine zu uns rüber...seit 20 Minuten?", fragt Dan und zeigt auf Valentina. Als ich ihren eifersüchtigen Blick bemerke muss ich ein Grinsen unterdrücken. ,,Das ist Valentina...meine Verlobte", antworte ich ihm und er sieht mich ziemlich verwirrt an. ,,Siehst du die Frau neben ihr? Mit dem Handtuch über der Schulter?", frage ich ihn und er nickt. ,,Ist das Jessica?", fragt er angespannt. ,,Jup", murmele ich und trinke mein Glas leer. ,,Sie nervt mich jetzt schon", sagt er ehrlich und ich lächele ihn an.

,,Sorgen wir für ein bisschen Drama. Komm mit", flüstere ich und stehe auf. Er macht es mir nach und ich führe ihn zu den Damen Toiletten. Natürlich ist das Valentina nicht entgangen...ich erkenne es an ihrem entsetzen Schnauben. Mit dem Fuß stoße ich die Tür auf und ziehe ihn in die erste offene Kabine.

the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt