the loneliness is my mate I - where it all began

115

Als mir Valentinas Worte wieder einfallen laufe ich die Treppen hoch und gehe dann in mein Büro. ,,Wo ist der Kalender?", murmele ich und öffne jede meiner Schubladen. Nach 5 Minuten des Suchens finde ich ihn dann unter einem Haufen Dokumente. Direkt auf der ersten Seite steht fett der Name "Andrea Parker" und darunter ihre Nummer. Seufzend setze ich mich auf meinen Stuhl und überlege was ich sagen soll. Oh hi Mrs. Parker. Ich bin's Penelope. Ja genau...vom Videochat mit Valentina. Wieso ich anrufe? Lustige Geschichte...wir hatten einen Autounfall und Valentina ist schwer verletzt. Am liebsten würde ich mich jetzt selbst schlagen. Ok, ich zieh das jetzt einfach durch. Sie reißt mir wohl kaum den Kopf ab.

Ich greife mir den Hörer des Bürotelefons und wähle die aufgeschriebene Nummer. Die ersten zehn Sekunden höre ich das gleichmäßige Piepen, bis der Anruf angenommen wird. ,,Parker?", ertönt die sanfte Stimme am anderen Ende der Leitung. ,,Guten Abend Andrea. Ich bin's Penelope", begrüße ich sie und versuche meine Nervosität zu verstecken. ,,Oh Hallo Süße. Wie geht es euch beiden Turteltauben?", fragt sie aufgeregt und ich muss schlucken. Einfach raushauen. ,,Genau deshalb rufe ich an...Wir hatten letzte Nacht einen Autounfall", sage ich und werde zum Ende hin immer leiser. ,,Was?! Wie geht es dir und wie geht es meiner Kleinen?", fragt sie komplett durcheinander. ,,Mir geht es soweit gut, nur Valentina hat es erwischt. Ein Wagen ist uns in die Beifahrerseite gerast und...Sie war im OP und verlangt jetzt nach dir", erkläre ich ihr und höre ihr leises Schluchzen.

,,Ich komme sofort. Morgen Mittag bin ich da", sagt sie, nachdem sie sich wieder gefasst hat. ,,Wir sehen uns morgen", entgegne ich und will gerade auflegen, als sie mich davon abhält. ,,Warte kurz...ich wollte mich bei dir bedanken. Valentina hat mir erzählt was in den letzten Tagen bei euch vorging und wie sie dir wehgetan hat. Trotzdem hilfst du ihr und auch mir...dafür bin ich sehr dankbar", sagt sie und ich nicke, obwohl sie es nicht sieht. ,,Schon gut. Bis morgen", sage ich und beende den Anruf.
Als ich eine Blick auf die Uhr werfe merke ich, dass ich noch eine halbe Stunde habe.

Schnell stehe ich von meinem Stuhl auf und laufe in mein Zimmer. Es ist immer noch alles verwüstet von meinem Wutausbruch.
Ich versuche nicht wirklich an diesem Tag zurück zu denken und gehe zu meinem Schrank. Von den Klamotten, die noch nicht eingepackt sind nehme mir einen schwarzen Overall und frische Unerwäsche. Mit der Kleidung verschwinde ich dann im Badezimmer und mache mich fertig.

Nach 15 Minuten komme ich komplett fertig wieder raus und laufe zurück zum Schrank. Gelangweilt durchsuche ich ihn nach einer passenden Tasche. Kurz darauf nehme ich mir eine rot-schwarze Umhängetasche und lege mein Handy und etwas Geld rein. Zufrieden mit dem Outfit laufe ich runter in die Küche und stecke auch die Schlüssel ein, dann mache ich mich auf den Weg zur Mystic Falls High.

Angespannt laufe ich die Hauptstraße entlang. Es wird jetzt immer dunkler und die Menschen vermeiden es um diese Zeit auf den Straßen rumzulaufen.
Das Klacken meiner High Heels ist das einzige was ich gerade höre und irgendwie beruhigt es mich.
Meine Füße tun zwar etwas weh, doch da muss ich jetzt durch, denn die Absätze dienen als Waffe.

Um 19:30 Uhr betrete ich die Schule und laufe durch die Gänge. Überall ist das Licht aus, was die ganze Situation nur unnötig unangenehm macht.
,,Was ist jetzt? Ich bin da", rufe ich laut und sehe mich abwartend um. Plötzlich geht in Alarics alten Klassenzimmer das Licht an und die Tür wird aufgestoßen. ,,Drama Queen", murmele ich und betrete den Raum.
Vor mir steht Samuel mit einem fetten Grinsen im Gesicht. ,,Du hast dich extra hübsch für mich gemacht" Genervt verdrehe ich die Augen und überkreuze die Arme vor der Brust. ,,Dein ernst? Was willst du Silas?", frage ich gereizt und er lächelt. ,,Setz dich", sagt er und deutet auf einen der vielen Stühle in diesem Raum. Ich hebe nur eine Augenbraue und bleibe stehen wo ich bin. ,,Dann nicht. Also...wo ist das Heilmittel?", fragt er und ich sehe ihn wütend an.

,,Das kann doch nicht dein Ernst sein, oder? Ich wurde gestern von einem Auto zerquetscht und du nutzt das, um mich wegen dem Heilmittel auszufragen", sage ich laut und vorwurfsvoll. Er hört auf zu Grinsen und sieht mich abwartend an. ,,Es ist nicht hier...keine Ahnung wo. Ich war nah dran, aber der Doppelgänger hat meine Chance in New York versaut", lüge ich und versuche meine Gedanken vor ihm zu schützen. Es scheint zu funktionieren, denn er nickt nur. ,,So...du erzählst mir jetzt was in meinem Hals ist und wieso", fordere ich und sehe ihn abwartend an. ,,Es ist eine einfache Kräutermischung, die einen Zauber im Körper hält. Der Zauber verhindert die Heilung", antwortet er. ,,Und was soll ich jetzt tun?" ,,Der Zauber wird der Flüssigkeit entnommen und sie kommt auf natürlich Wege wieder raus", fügt er genervt hinzu.
,,Kann man den Zauber auch absaugen?", frage ich interessiert und er nickt. ,,Das ist aber momentan ziemlich unmöglich, da es keine Siphoner mehr gibt", sagt er dann zufrieden und ich tu so, als würde ich es nicht besser wissen. 2000 Jahre alt und unglaublich schlau...hmm ist klar.

Er ist so einfach zu übergehen. ,,Du willst mir also sagen, dass Valentina sterben wird? Und trotzdem verschwende ich meine Zeit mit dir?", frage ich aufgebracht, natürlich gespielt. Er grinst nur fies und ich verpasse ihm eine Backpfeife. Das wollte ich schon länger tun. Bevor er reagieren kann verschwinde ich in VS.