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,,Was ist eigentlich los mit euch?", fragt Valentina gereizt und trinkt die letzten Schlücke ihres Saftes. ,,Es bleibt eine Überraschung. Wir müssen aber bald los", sagt Emilia und ich grinse sie an.
Seufzend lehnt Valentina sich zurück und schließt die Augen. ,,Ich denke es wäre das beste, wenn wir schon mal vor gehen und ihr nachkommt", sagt Dan und steht auf.
Alle nicken zustimmend und auch die anderen erheben sich. Nachdem sie sich alle verabschiedet haben verlassen sie das Grill. Jetzt sind nur noch Valentina und ich hier.

,,Wieso sagst du es mir nicht, wenn es dir schlecht geht?", frage ich leise und nippe an meinem Bourbon. Seufzend öffnet sie die Augen und sieht mich an. ,,Ich habe dich heute beobachtet. Du hast endlich wieder gelacht und warst glücklich. Denkst du wirklich ich würde dir diesen Moment ruinieren?", erklärt sie und ich schüttele den Kopf. ,,Das solltest du. Deine Gesundheit ist wichtiger als meine Gefühle, vor allem jetzt", entgegne ich. ,,Wer auch immer die Person am Telefon war...ich bin ihr sehr dankbar. Du hast gestrahlt", murmelt sie und ich seufze. ,,Denkst du ich bin jetzt gerade nicht glücklich? Ich bin überglücklich, weil du es bist. Oder so getan hast, als wärst du es"
,,Lass uns jetzt nicht diskutieren. Ich würde nämlich gerne über etwas wichtigeres reden", sagt sie und ich stimme zu. ,,Worüber willst du reden?"

Vorsichtig legt sie ihre Hand auf meine und lächelt schwach. ,,Ich möchte, dass du nicht um mich trauerst", sagt sie ruhig und ich sehe sie verwirrt an. ,,Hör mir zu...ich habe dir schon genug Leid zugefügt. Wenn es soweit ist möchte ich, dass du dein Leben in vollen Zügen genießt und mir nicht nach weinst", fügt sie hinzu. Entsetzt sehe ich sie an und ziehe meine Hand weg.
,,Ich soll dich also einfach vergessen?!"
Sie atmet tief durch und nimmt dann wieder meine Hand in ihre.

Plötzlich leuchten unsere Hände rot auf.
,,Was tust du da?", frage ich alarmiert.
,,Du wirst mir meinen letzten Wunsch erfüllen und für mich weiter Leben" Sie redet ruhig und ihre Worte hallen in meinem Kopf wie ein Echo nach. Sie manipuliert mich. Wie kann sie so was von mir verlangen?!
,,Lass mich los", zische ich panisch, doch sie reagiert nicht.
,,Okay! Ich werde es tun, aber hör jetzt auf...du bringst dich um", gebe ich nach, als ich bemerke, wie ihr langsam Blut aus der Nase läuft.
Sofort lässt sie mich los und versucht zu lächeln, während sie beginnt zu husten.

,,Du bist verrückt", murmele ich etwas wütend und leere mein Glas auf Ex.
Sie möchte gerade etwas erwidern, doch ich drücke ihr einfach nur ihre Einkaufstüte in die Hand.
,,Nicht diskutieren. Bitte zieh dir das Kleid an. Ich warte", sage ich kühl und sie geht zu den Damentoiletten. Während sie sich umzieht bezahle ich die Drinks und stelle mich an den Ausgang.

Nach 5 Minuten kommt sie in einem schönen Sommerkleid aus den Toiletten zu mir. Ihre andere Kleidung trägt sie in der Einkaufstüte mit sich. Das Kleid ist weiß, knielang und hat am Dekolleté etwas Spitze. Dazu trägt sie weiße Ballerinas, weil sie nicht mehr in hohen Schuhen gehen kann. Mittlerweile habe ich mich wieder beruhigt und betrachte sie von oben bis unten.
,,Du siehst wunderschön aus", sage ich lächelnd. Sie erwidert das Lächeln und sieht mich dann fragend an. ,,Vertraust du mir?", frage ich leise und sie nickt.
,,Gut"
Wir beide laufen aus dem Grill und bleiben vor der Tür stehen. Da gerade niemand auf den Straßen ist nutze ich meine Chance. ,,Schließe die Augen und halte dich an mir fest", sage ich ruhig und sie befolgt meine Anweisungen.

In VS flitze ich mit ihr im Arm zu der Lichtung bei Emilias Haus und bleibe stehen. ,,Du kannst die Augen öffnen", flüstere ich ihr ins Ohr und ihre Augenlider flattern etwas, bevor sie sich öffnen.

(15 Minuten bis zum Sonnenuntergang)

Ihre Augen weiten sich, als sie die wunderschöne Dekoration sieht. Auch ich bin überwältigt von dem was Caroline auf die Beine gestellt hat.
,,Wow", flüstert sie und läuft langsam den mit Blütenblättern ausgelegten Weg entlang, vorbei an den rosanen Bänken.
Am Bogen aus weißen Rosen bleibt sie stehen und dreht sich strahlend zu mir um. ,,Wir werden heiraten?", fragt sie mich glücklich und ich nicke lächelnd.

,,Ganz genau und deshalb bewegt ihr euch jetzt bitte ins Zelt und lasst euch hübsch machen", ertönt Carolines Stimme hinter mir. Lächelnd drehe ich mich zu ihr um und umarme sie. ,,Das alles hast du toll hinbekommen.
Danke Care", flüstere ich ihr ins Ohr und gehe dann gemeinsam mit Valentina in eines der großen weißen Zelte.
Drinnen erwarten uns Bonnie, Andrea und Rebekah.
Geschockt bleibe ich stehen, als ich die Urvampirin dort stehen sehe.
,,Rebekah was machst du denn hier?", frage ich überrascht und sie lächelt leicht. ,,Egal was gerade mit unserer Freundschaft schief läuft...ich würde niemals deine Hochzeit verpassen", antwortet sie und ich kann nicht anders als sie zu umarmen.

,,Genug getratscht. Alle anderen sind bereits fertig und Sonnenuntergang ist in 12 Minuten. Wenn ich in 5 Minuten keine fertigen Bräute habe wird es ziemlich unschön für euch", ruft Caroline von draußen. ,,Ist sie immer so...bitchy?", fragt Rebekah leise und ich muss grinsen. ,,Du bist nicht besser", ruft Caroline und wir machen uns lachend an die Arbeit.

Nach 5 Minuten höre ich, wie die ganzen Gäste kommen und werde langsam nervös.
Rebekah ist gerade mit meinem schlichten Make-up und den Haaren fertig geworden, als auch schon Caroline reinstürmt und mich in eine improvisierte Umkleide zieht.
,,Hier dein Outfit. Schmuck ist auch drinnen", sagt sie und drückt mir eine Tasche in die Hand, dann scheucht sie alle anderen, die schon fertig sind raus. Neugierig nehme ich mein Outfit aus der Tasche und betrachte es. Anstatt von einem weißen Kleid halte ich einen weißen Overall in der Hand, der hinten etwas vom Rücken zeigt. Schnell schlüpfe ich hinein und stecke mir die Ohrringe an, dann steige ich in meine ebenfalls flachen Schuhe und stelle mich an den Ausgang des Zeltes.

Auf einmal kommt jemand reingestürmt und sieht sich hektisch um. ,,Elijah", hauche ich und falle ihm um den Hals. Erleichtert erwidert er die Umarmung. ,,Ich bin noch rechtzeitig", flüstert er und ich runzle die Stirn. ,,Wo warst du denn?" ,,Ich war bereits dabei Niklaus zu folgen, als ich die Nachricht erhalten habe", erklärt er und ich sehe ihn fragend an. ,,Wo ist er hin?" ,,Das weiß ich nicht genau, aber das ist jetzt nicht weiter wichtig. Es geht um dich", sagt er und sieht mich dann von oben bis unten an. ,,Du siehst wunderschön aus", sagt er leise, richtet seinen Anzug und reicht mir dann seinen Arm. ,,Du führst mich zum Altar?", frage ich glücklich und er nickt. Ich hacke mich bei ihm ein und lehne meinen Kopf an seine Schulter.
,,Bereit?", fragt er und ich nicke, dann ertönt auf einmal die Musik.

the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt