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,,Würdest du mir bitte antworten. Du bist heute morgen einfach verschwunden und jetzt willst du abreisen?'', sagt er wütend. Ich sehe ihn emotionslos an und stelle meine Taschen auf dem Boden ab. ,,Klaus...'', beginne ich, doch er unterbricht mich direkt. ,,Natürlich geht es wieder um ihn. Hör zu ich weiß, dass du ihn auf irgendeine verkorkste Art liebst oder lieben musst, aber ich bin auch noch da. Diese Beziehung funktioniert nur zu zweit'', regt er sich auf ich balle meine Hände zu Fäusten. Was stimmt nur nicht mit ihm? ,,Er ist tot'', sage ich weiterhin ohne jegliche Emotionen. Jace' Blick wechselt von wütend zu besorgt und reuevoll. 

,,Und weißt du was? Ich bin auch tot und trotzdem schmerzt mein Herz wie verrückt. Komm damit klar'', meckere ich ihn an. Er will gerade etwas sagen, als ich ihm zuvorkomme. ,, Ich weiß es ist meine Schuld, da ich ihn hätte schützen können...Hab ich aber nicht und jetzt ist er tot. Und ich wette du freust dich, oder? Jedenfalls...fliege ich jetzt zu meiner Abuelita, ohne dich. Danach gehe ich zurück nach Mystic Falls'', sage ich und sehe Elise an, die sich zu uns gestellt hat. ,,Ich kümmere mich jetzt erstmal um mich selbst'', sage ich und beginne zu lächeln. Jace hingegen sieht mich traurig an. ,,Machst du Schluss?'', fragte er und ich zucke mit den Schultern. ,,Waren wir je richtig zusammen?'', stelle ich die Gegenfrage.

Von draußen ertönt ein lautes Hupen und ich nehme meine Taschen. ,,Wenn ihr versucht herauszufinden wo ich hingehe dann wird das das letzte sein was ihr getan habt'', sage ich kühl und lasse die beiden geschockt zurück. Ich öffne die Türe und laufe auf das Taxi zu. Der Fahrer steigt schnell aus und hilft mir das Gepäck zu verstauen, dann setzt er sich wieder auf seinen Sitz. Mit einem letzten Blick auf Jace, der mich von der Tür aus beobachtet, steige ich auf den Beifahrersitz. ,,Al aeropuerto por favor'', sage ich zu dem Mann neben mir und ziehe mein Handy aus der Hosentasche (Zum Flughafen bitte). Er nickt und gibt Gas. Sobald das Haus aus meinem Sichtfeld verschwindet öffne ich die Nachricht von Elijah.

Ich vermute Rebekah hat dich schon über den Vorfall in der Lagerhalle informiert. Es tut mir wirklich leid, dass du in unser ganzes Drama hineingezogen wurdest. Die gute Nachricht ist, dass du dank dem Zauber meiner Mutter nicht mit der Blutlinie meines Bruders ausgelöscht werden kannst. Dies ist eine Chance für dich, ein Neuanfang. Nutze sie und werde glücklich. Das hast du verdient. -E.M. 

Ich stecke das Handy wieder weg und sehe aus dem Fenster. Er hat seinen Bruder meinetwegen verloren und entschuldigt sich bei mir. ,,Estamos aqui'', sagt jetzt der Fahrer und ich lächele leicht (Wir sind da). Mit einem schnellen Griff ziehe ich das Geld aus meiner Hosentasche und steige aus, dann nehme ich mein Gepäck und sehe auf das große Gebäude vor mir. ,,Wieder hier und weg in weniger als 48 Stunden. Neuer Rekord'', murmele ich und gehe dann rein. Kaum hatte ich das Gebäude betreten fühlte ich mich etwas freier.

Die Flugtickets habe ich mir manipuliert und dafür gesorgt, dass ich unter falschen Namen flog, damit niemand aus dem Zirkel herausfindet wohin ich fliege. ''Anitta Hernandez'' Genau so heiße ich während meines Flugs. Es ist Samuels Nachname und ich hatte ihn nach unserer Scheidung wieder abgegeben und meinen eigenen angenommen. Die Frau am Schalter brachte mich im nächsten Flug nach Medellín unter und schickte mich direkt zum Boarding. Ich manipulierte die Security-Angestellten mich durchzulassen und betrat das Flugzeug. Ich hatte einen Platz in der First Class. Diesen nahm ich auch ein und sah mir die Person an, die sich neben mich stellt.

Es ist eine blondhaarige Frau mit blaugrauen Augen. Sie könnte in meinem Alter sein oder etwas jünger. Sie ist wunderschön und doch hat sie auch etwas teuflisches an sich. Anscheined habe ich sie angestarrt, denn sie hält in der Bewegung inne und zieht eine Augenbraue hoch. ,,Tut mir leid'', sage ich und sehe auf meine Finger. ,,Kein Problem. Mich stört es nicht, wenn mich eine Schönheit anstarrt'', antwortet sie und setzt sich. Überrascht sehe ich sie an und lächele dann. ,,Penelope Rodriguez'', stelle ich mich freundlich vor. ,, Valentina Garcia'', sagt sie ebenfalls lächelnd. ,,Du bist eine Latina?'', frage ich und sie nickt leicht. ,,Mein Vater kommt aus Kolumbien. Ich habe ihn nie getroffen und jetzt...fliege ich zu ihm um ihn kennenzulernen'', erklärt sie und ich nicke. ,,Das Flugzeug wird in wenigen Minuten abheben. Bitte legen Sie ihre Gurte an und verschließen sie alle Gepäckfächer. Vielen dank und einen schönen Flug noch'', ertönt eine Ansage.

 Vielen dank und einen schönen Flug noch'', ertönt eine Ansage

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Ich befolge die Anweisungen der Stimme, genauso wie Valentina. Wir beide greifen nach den Gurten wobei sich unsere Hände kurz streifen. Als ihre Haut meine berührt durchfährt mich ein kleiner Schlag und ich spüre eine übernatürliche  Energie. Ihr scheint es nicht anders zu gehen, denn sie sieht mich mit weit aufgerissenen Augen an. ,,Was bist du?'', fragt sie mich leise und sieht sich kurz um. Ich wende meinen Blick von ihr ab und lege den Gurt an. ,,Ein Hybrid'', murmele ich und lächele die vorbeigehende Flugbegleiterin an. ,,Und du?'', frage ich und sehe sie wieder an. ,,Ein Siphoner'', antwortet sie und ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe. ,,Was soll das sein?'', spreche ich meine Gedanken aus. Sie legt ihre Hand auf meine, wobei sie auf einmal rot leuchtet. Ich verspüre einen ziehenden Schmerz an der Stelle, die sie berührt. Aus Reflex entziehe ich ihr meine Hand. ,,Du besitzt eine menge Magie. Reine als auch dunkle'', stellt sie fest. ,,Du hast mir nicht geantwortet'', sage ich etwas ernster und sehe ihr in die Augen. ,,Ich bin eine magieabsaugende Hexe. Ich besitze keine eigene Magie'', sagt sie und legt ihre Hand auf meinen Oberschenkel. 

Sofort wandert mein Blick zu ihrer Hand und dann wieder zu ihren Augen. ,,Ich denke wir werden uns gut verstehen, immerhin kann ich dich super ablenken'', flüstert sie und lehnt sich dann in ihrem Sitz zurück. Als wäre nichts gewesen nimmt sie sich eine Zeitschrift und beginnt sie durchzublättern. Verwirrt lehne ich mich zurück und sehe aus dem Fenster. Erst jetzt fällt mir auf, dass wir bereits in der Luft sind. Wie konnte ich den Start nicht mitbekommen? Ich sehe nochmal zu ihr und sie zwinkert mir zu. ,,Du hast recht. Wir werden uns gut verstehen'', sage ich und sehe wieder aus dem Fenster.

the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt