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,,Wieso bist du ausgerechnet hier hin gekommen?", frage ich sie und deute auf "uns". Ihr Lächeln verschwindet und sie starrt den Ring an, welchen ich  ihr angesteckt habe. ,,Wir beide waren glücklich miteinander. Wir haben über eine gemeinsame Zukunft geredet...ich vermisse das", antwortet sie und ihr läuft eine Träne über die Wange. Ich auch. ,,Es tut mir wirklich leid...ich habe dir nicht genug vertraut und unsere Beziehung zerstört", sagt sie und ich schüttele den Kopf. ,,Mir tut es auch leid. Ich hab einfach Angst vor unserer Zukunft gehabt, da ich noch an meiner Vergangenheit festhalte...ich konnte es dir nicht sagen", gebe ich zu und kicke einen Stein vor mir. ,,Ich liebe dich", flüstert sie und verschränkt  unsere Hände miteinander. ,,Ich liebe dich auch...das werde ich immer"

Eine Weile stehen wir einfach so da, bis ich einen Druck auf meiner Schulter spüre. ,,Deine Mom würde wohl gerne mit dir reden", sage ich und sie nickt. Ich öffne meinen Geist für noch eine weitere Person und ziehe Andrea zu uns.
Kurze Zeit später steht Andrea uns gegenüber. ,,Mein Baby!" Sie zieht Valentina in eine feste Umarmung und beginnt vor Freude zu weinen.

,,Mom...du erdrückst mich", sagt Valentina angestrengt, weshalb ich etwas lachen muss. Andrea lässt sie los und nimmt auch mich in den Arm. ,,Danke", flüstert sie und ich nicke leicht. Denk daran warum du wirklich hier bist!
,,Hey...wieso wachst du eigentlich nicht auf?", frage ich besorgt und sie weicht meinem Blick aus. ,,Ich darf nicht...die Hexe hat es mir verboten", antwortet sie und ich runzle die Stirn. ,,War sie nochmal bei dir?", frage ich angespannt und sie nickt. ,,Hat sie dich in diesem bewusstlosen Zustand eingesperrt?!", fragt Andrea entsetzt. Wieder nur ein nicken. ,,Ich will ja aufwachen, aber ich kann nicht. Wegen ihr!"
Als ich den anderen Zauber abgesaugt habe müsste die Manipulation eigentlich verschwinden. Irgendetwas übersehe ich. ,,Was genau hat sie zu dir gesagt?", frage ich ernst und sie beginnt nachzudenken.

,,Ähm...sie sagte, dass ich Qualen leiden werde solange sie lebt. Sie sagte, dass ich..."
Da sie nicht weiter redet drücke ich ihre Hand.
,,Was musst du?", frage ich sanft. ,,Ich muss sterben", antwortet sie geschockt und Andrea zieht sie schützend an sich. ,,Das wird nicht passieren...oder Penelope?", versichert sie ihr und ich versuche zu  lächeln.
Aber Valentina sieht in meinem Blick, dass sie richtig liegt und schließt traurig die Augen.
,,Komm bitte mit uns...wach auf", sage ich und ignoriere Andreas fordernden Blick. Sie schüttelt den Kopf und öffnet dann wieder die Augen. ,,Ich kann nicht...nicht solange sie lebt und das wir noch sehr lange sein", versucht sie zu erklären.
,,Gut...ich suche einen Ausweg. Ich komme morgen früh wieder", sage ich, gebe ihr einen Kuss auf die Stirn und verlasse ihren Geist. 

Ich löse mich von ihr und stehe auf. ,,Was war das? Wie...", stammelt der Arzthelfer neben mir. ,,Ich hasse Menschen, die sich in fremde Dinge einmischen", murmele ich und streiche mein Kleid glatt. ,,Wie haben Sie das getan?"
Jetzt ist er selber Schuld.
Genervt packe ich ihn an den Schultern, woraufhin er zusammenzuckt und beginnt nervös zu werden. ,,Du wirst nicht schreien", manipuliere ich ihn und versenke dann meine Zähne in seinem Hals.

Während ich genüsslich sein Blut trinke beginnt sein Herzschlag leiser zu werden. Kurz bevor er zusammenbricht lasse ich von ihm ab und gebe ihm einige Tropfen meines Blutes.
Die große Bisswunde an seinem Hals beginnt zu heilen und es bleibt nur noch das teilweise getrocknete Blut übrig. Verängstigt sieht er mich an und ich grinse etwas. Man habe ich das vermisst. ,,Du wirst dich nicht daran erinnern, was ich getan habe. Du bist in das Zimmer gekommen und sofort wieder gegangen. Du hast nichts gesehen und jetzt wisch das Blut ab", manipuliere ich ihn und verlasse dann das Krankenhaus.

Vor dem Grill bleibe ich stehen und lausche. Aus dem Obergeschoss sind zwei Stimmen zu hören...Mariana und die Hexe. Fies grinsend nehme ich den Schlüssel, den Matt mir vorhin gab und schließe die Tür auf.
Leise gehe ich rein und suche eine Treppe oder ähnliches.
Da ich auch nach 5 Minuten nichts gefunden habe rufe ich Matt an.

,,Hallo?", fragt er und versucht die laute Musik zu übertönen. ,,Matt ich bin im Grill. Wie komme ich jetzt nach oben?", frage ich leise und gehe vor zur Bar. ,,Nimm die Treppe", antwortet er und ich verdrehe die Augen. ,,Und wo ist die bitte?", zische ich und sehe mich um. ,,Links hinter dem Billardtisch" Ich laufe dort hin, doch da ist nichts. ,,Ich kann die Treppe nicht sehen", sage ich leise und er seufzt. ,,Bestimmt ein Zauber. Soll ich Bonnie fragen?" ,,Nein, danke. Das schaffe ich schon. Bye", sage ich und lege auf.

,,Gut...wenn ich nicht hoch kann, dann kommt ihr eben runter", sage ich leise und sehe mich um. Auf der Bartheke steht ein Glas voll mit Bourbon. Dann mach ich mal ein bisschen Krach. Ich nehme eine der Billardkugeln neben mir und werfe sie auf das Glas zu. Es wird von dem Schwung der Kugel umgerissen und zersplittert laut auf dem Boden.

Plötzlich wird es still oben und als nächstes sind Schritte zu hören. Ich greife unter mein Kleid und ziehe die Waffe aus dem Oberschenkelband. Auf einmal ist sie Treppe wieder sichtbar und Mariana kommt runter gerannt.
Als sie mich sieht will sie auf mich losgehen, doch ich richte die Waffe auf sie.
,,Was willst du?", fragt sie wütend. ,,Mein Leben zurück...und deinen Tod", sage ich ernst und schieße ihr ins Bein. Schreiend geht sie zu Boden. Von oben sind jetzt weitere Schritte zu hören. ,,Das wirst du bereuen", zischt sie und ich zucke mit den Schultern. ,,Um dich kümmere ich mich später", sage ich gleichgültig und lege die Waffe auf den Tisch neben mir.

Wenige Sekunden später spüre ich einen unerträglichen Schmerz im Kopf. Stöhnend klammere ich mich am Billardtisch fest. ,,Immer die Hexen und ihre miesen Tricks", grummele ich und sehe zur Hexe, die mittlerweile bei Mariana steht.

,,Es war ein Fehler herzukommen", sagt sie grinsend und ich spüre wie langsam Blut aus meiner Nase läuft. ,,Könnte ich dir auch sagen" Eine weitere Welle des Schmerzes überrollt mich und ich sinke auf die Knie.

,,Schon bereit aufzugeben? Deine kleine Freundin hat länger gegen mich angekämpft", fragt sie spöttisch und ich knurre wütend. Ich hebe abwehrend meine rechte Hand und verkrampfe sie zu einer Kralle. Schmerz. Die Hexe beginnt zu schreien und ringt nach Luft.
Da sie abgelenkt ist stoppt ihr Zauber und ich richte mich wieder auf.
,,Ich beherrsche auch einige Tricks", sage ich grinsend und schleudere sie mit meiner Magie gegen die Treppe. Sie kommt hart darauf auf und rollt dann sie Treppen runter.
Blitzschnell laufe ich zu ihr rüber und ziehe sie vom Boden hoch, dann schmettere ich ihren Kopf gegen die Kante das Billardtisches.
Ihre Stirn platzt auf und beginnt zu bluten, was mich wieder hungrig macht.

Ich will gerade in ihren Hals beißen, als ich von einer Welle der Magie durch den ganzen Raum geschleudert werde.
Ich pralle ziemlich unsanft an einem Holztisch ab und knalle auf den Boden. ,,Mich kann man nicht so leicht töten", zische ich und nehme Anlauf, dann springe ich ab und reiße sie zu Boden. Beim Aufprall schlägt sie sich hart den Kopf auf dem Boden an, doch das hält sie nicht davon ab mir eine zu verpassen.
Ich grinse nur und wische mir das Blut vom Mundwinkel.
,,Eine Kämpferin", sage ich amüsiert und lege meine Hände um ihren Hals. Sie weitet erschrocken die Augen, als ich fest zudrücke.
Sofort beginnt sie unter mir zu zappeln und nach Luft zu schnappen, während Mariana nach ihr ruft.

,,Jetzt halt endlich die Klappe", zische ich und schleudere sie mit einem Handwischen nach hinten. Ihre Schreie verstummen und ich konzentriere mich wieder auf die röchelnde Frau unter mir.

Ihr Kopf ist schon rot angelaufen und ihr Widerstand wird schwächer. ,,Phas....Phasmatos..." Grinsend beuge ich mich zu ihr runter und ziehe amüsiert eine Augenbraue hoch. ,,Tut mir leid Süße. Was sagtest du?", frage ich grinsend.
Gerade als sie den letzten Atemzug macht lasse ich sie los. Erschrocken zieht sie die Luft ein und beginnt zu husten wie eine Verrückte.

,,W-Wieso...?", fragt sie mit kratziger Stimme. ,,Du solltest leiden, wie Valentina es tut", sage ich und breche ihr blitzschnell das Genick.
,,Ups"

the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt