86

1.4K 68 21
                                    

Als ich langsam meine Augen öffne erblicke ich erst nichts als Dunkelheit. Verwirrt sehe ich mich um und bin umso mehr verwundert, als ich meinen Bruder in der Ferne stehen sehe. Um ihn herum ist strahlendes Licht.  ,,Rider?'', murmele ich und er kommt lächelnd auf mich zu. ,,Sorprendido de verme?'', fragt er und zieht mich in eine Umarmung, die ich sogar spüren kann (Überrascht mich zu sehen?).  ,,Claro'', antworte ich und atme seinen vertrauten Duft ein (Natürlich). ,,Ich habe dich vermisst'', murmele ich in seine Schulter und er lacht etwas. ,,Ich dich auch'', sagt er und löst sich wieder von mir. Moment...ich bin nicht tot also wie kann ich ihn sehen? ,,Ich bin nicht gestorben und du nicht am Leben...also wie kann ich dich sehen?'', frage ich verwirrt. ,,Mamá und ich haben etwas raus gefunden. Als ich mich von dir verabschiedet habe sind meine Siphoner-Gene aktiviert worden'', sagt er ruhig und meine Augen weiten sich. ,,Ein emotionales Ereignis'', stelle ich fest und er nickt. ,,Mamá hat mir gezeigt wie ich mich mit dir über einen Traum in Verbindung setzten kann, da sie dazu nicht fähig ist'', erklärt er. ,,Wie geht es ihr? Seid ihr noch in Gefahr?'', frage ich und er nimmt meine Hand. ,,Die abgeschlachteten Hexengeister sind noch verärgert aber wir haben das unter Kontrolle. Uns geht es gut und wir sind immer bei dir'', sagt er und meine Augen füllen sich mit Tränen. ,,No llores Lupe...todo esta bien'', sagt er und ich nicke (Nicht weinen Lupe...alles ist gut). Er scheint für einen Moment abgelenkt und sieht mir dann in die Augen. ,,Du musst zurück...deine Freunde brauchen dich'', sagt er auf einmal. ,,No, todavía quiero quedarme contigo'', sage ich und schüttele den Kopf (Nein, ich will noch bei dir bleiben). ,,Wir sehen uns wieder'', flüstert er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn, dann wird alles verzerrt.


Meine Augen öffnen sich wie von alleine und ich sehe an die Decke meines Zimmers. Das Klingeln meines Handys  ist nicht zu überhören, doch ich habe keine Lust zu reden. Trotzdem nehme ich es in die Hand und sehe wer mich von meinem Bruder getrennt hat. Neue Nachricht von Tyler und Rebekah. Genervt seufze ich und will gerade das Handy wieder weglegen, als ich einen Anruf bekomme. Abuelita. Sofort nehme ich ab und setzte mich auf. ,,Abuelita ist irgendetwas passiert?'', frage ich. ,,Hast du das auch gespürt?'', fragt sie durcheinander und ich atme einmal tief aus. ,,Was genau meinst du?'',frage ich und höre wie sie nach Luft schnappt. ,,No estoy loco...Rider estaba en mi sueño.'', sagt sie und ich kann mir nur vorstellen wie verwirrt sie sein muss (Ich bin nicht verrückt...Rider war in meinem Traum). ,,Abuela beruhige dich. Er war auch in meinem Traum...es ist alles okay'', sage ich ruhig und stehe auf. Mit dem Handy am Ohr ziehe ich mir meinen Morgenmantel über und putze mir im Bad die Zähne. ,,Es hat gut getan ihn wiederzusehen'', sagt sie nachdem sie sich beruhigt hat und ich stimme ihr zu.  ,,Meinst du Mamá kann noch im Tod das Gen aktivieren?'', frage ich sie während ich das Bad und mein Zimmer verlasse. 

Leise gehe ich die Treppen runter und laufe in die Küche. ,,No lo se'', sagt sie seufzend und ich nicke (Ich weiß es nicht). ,,Du solltest dich ausruhen'', schlage ich vor und sie stimmt mir zu. ,,Wir hören voneinander'', sage ich und lege auf, dann lege ich das Handy auf die Küchentheke und schließe gestresst die Augen. ,,Guten Morgen'', ertönt die verschlafene Stimme von Valentina. ,,Hi'', sage ich und setzte ein Fake Lächeln auf, da ich nicht will, dass sie sich Sorgen macht. Sie geht zum Kühlschrank und nimmt sich Milch heraus. ,,Willst du einen Blutbeutel?'', fragt sie als wäre es das normalste auf der Welt. ,,Ja bitte'', antworte ich und sie drückt ihn mir in die Hand. Dabei berühre ich sie kurz und fühle mich direkt wieder schuldig. Anscheinend sieht man mir an, dass etwas nicht stimmt, denn Valentina sieht mich besorgt an. ,,Alles okay?'', fragt sie und ich nicke schwach. ,,Nur...der Hunger'', lüge ich und öffne den Beutel.

Sie nickt und schließt den Kühlschrank wieder, dann nimmt sie sich Cornflakes und eine Schüssel. Zuerst gibt die die Cornflakes hinein und danach die Milch. ,,Sag bloß du hast auf einmal keine Lust mehr auf Blut'', scherzt sie, da ich meinen Beutel noch nicht ausgetrunken habe. ,,Ich wollte nur auf dich warten'', sage ich und lächele schwach. ,,Das brauchst du nicht. Ich bin mir sicher, dass Klaus oder die anderen dich gleich brauchen'', sagt sie verständnisvoll und nimmt sich einen Löffel. Sag es ihr! Zur Not kannst du sie manipulieren nicht auszuflippen. ,,Klaus ist nicht in der Stadt und ich habe keine Lust mehr den Retter zu spielen'', sag ich und beginne zu trinken. Valentina nimmt ihre Schüssel und setzt sich damit an den Esstisch, dann beginnt sie zu essen.

,,Das mit Carol Lockwood ist echt traurig'', sagt sie nach einer Weile und schiebt sich noch einen Löffel in den Mund. Mit einem Mal wird mir schlecht und ich schließe den Beutel wieder. Vampire können nicht krank werden, doch mir war gerade so schlecht wie noch nie. ,,Oh Gott'', murmele ich und lege den Beutel weg. Das ist das schlechte Gewissen. ,,Ich muss dir was sagen'', murmele ich und setze mich ihr gegenüber. Abwartend sieht sie mich an. ,,Ich...hab Klaus geküsst'', sage ich und sehe sie entschuldigend an. Sie beginnt zu lächeln und legt ihre Hand auf meine. Verwirrt sehe ich sie an. ,,Das ist gut'', sagt sie und mir fällt die Kinnlade runter. ,,Was? Hast du gehört was ich gerade gesagt habe?'', frage ich ungläubig nach. ,,Ich wusste schon, dass du noch Gefühle für ihn hast'', sagt sie locker und isst weiter. Okay...wo ist die Kamera? Sie will mich doch verarschen, oder? ,,Ja aber trotzdem sind wir beide zusammen und ich habe jemand küsst...und das warst nicht du'', sage ich ruhig und betone jedes Wort extra. ,,Hör zu...ich habe gesehen wie fertig du warst als du dachtest er wäre tot. Mit ihm in der Nähe bist du glücklich. Ich weiß, dass du mich liebst und das reicht mir komplett'', erklärt sie ihre Reaktion und lächelt mich an.

,,Du bist einfach unglaublich'', sage ich jetzt lachend und stehe auf. ,,Ich weiß'', sagt sie grinsend und läuft um den Tisch herum. ,,Ich hoffe nur, dass ich besser Küsse als er'', flüstert sie und legt ihre Lippen auf meine. Lächelnd erwidere ich den Kuss.



the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt