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Die warmen Strahlen der Sonne scheinen mir ins Gesicht und ich seufze leise. Wie soll man so schlafen? Da ich wohl nicht mehr einschlafen kann lausche ich dem beruhigendem Hämmern von Valentinas Herz. ,,Du brauchst nicht liegenzubleiben, wenn es dir unangenehm ist'', murmelt eine verschlafene Stimme neben mir. Verwundert über diese Aussage öffne ich die Augen und drehe mich zu ihr. ,,Was meinst du? Wieso sollte es unangenehm für mich sein? Ich liebe es einfach nur hier zu liegen und deinem Herz zuzuhören'', sage ich ruhig und streiche ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. ,,Ich liebe es, dass wir irgendwann heiraten werden'', sagt sie lächelnd und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, dann steht sie aus dem Bett auf und geht ins Badezimmer. 

Als ich das Wasser der Dusche höre setze ich mich im Bett auf und sehe auf meine linke Hand. Der Verlobungsring springt mich fast schon an und glitzert in der Morgensonne.  Lächelnd inspiziere ich jeden einzelnen Diamantstein. Bald werde ich sie heiraten. Ist doch verrückt oder? ,,Soll ich dir Frühstück machen?'', frage ich laut und steige aus dem Bett, dann nehme ich die Decke und lege sie ordentlich drüber. ,,Das wäre echt lieb von dir'', antwortet sie und versucht das Wasser zu übertönen. Ich laufe rüber zum Kleiderschrank und ziehe mir einen lockeren Jogginganzug über, dann greife ich mir mein Handy und flitze runter in die Küche. Dort finde ich frisches Obst und so viel anderes Zeug, das ich nie gekauft hätte. Da ich nicht genau weiß was sie jetzt essen möchte muss ich improvisieren. Ich nehme Joghurt und einen Blutbeutel aus dem Kühlschrank, dann schnappe ich mir eine Schüssel.

In die Schüssel gebe ich den Joghurt rein und als das fertig ist nehme ich mir das Obst. Ich wasche es und schneide es dann in kleine Stückchen. Das alles werfe ich in die Schüssel und stelle es dann auf die Ablage. Als nächstes nehme ich mir den Blutbeutel vor. Mit einer geübten Handbewegung öffne ich den Verschluss und halte mir den Schlauch an die Lippen. Sofort steigt mir dieser unwiderstehliche Duft in die Nase und meine schwarzen Adern tauchen auf. Ich drücke etwas auf den prall gefüllten Beutel und die rote Flüssigkeit läuft in meinen Mund. Zufrieden schließe ich die Augen und schlürfe den Lebenssaft eines Fremden. Nach ein paar Schlücken ist der Beutel leer und ich öffne die Augen wieder. Schnell lecke ich mir die Blutreste aus den Mundwinkeln und werfe den leeren Beutel in den Mülleimer. Genau dann kommt Valentina die Treppe runter. ,,Geh ins Wohnzimmer. Ich bring dir das essen'', sage ich als sie auf mich zukommt.

 Ich bring dir das essen'', sage ich als sie auf mich zukommt

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Sie nickt und geht ins Wohnzimmer nebenan. Ich folge ihr mit der Schüssel in der Hand und reiche sie ihr über die Sofalehne, dann laufe ich drum herum und setze mich neben sie. ,,Du hast dir voll Mühe gegeben...richtig süß von dir'', sagt sie und beginnt zu essen. ,,Mhhm'' Sie schaltet den Fernseher ein und zappt durch die verschiedenen Sender bis sie fröhlich quietscht. ,,Meine Telenovela läuft'', sagt sie und isst weiter. 

Nachdem sie aufgegessen hat stellt sie ihre Schüssel auf den kleinen Tisch vor uns und sieht mich an. ,,Also was hast du heute vor?'', fragt sie mich und ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe. ,,Kaum läuft Werbung bin ich wieder interessant'', sage ich lachend und sie stimmt mit ein. ,,Du als Latina weißt wie es ist, wenn die Lieblings-Novela läuft. Da kann man sich auf nichts anderes konzentrieren'', verteidigt sie sich und ich nicke. Lächelnd legt sie ihren Kopf auf die Sofalehne und sieht mich an. ,,Du bist morgens so wunderschön'', sage ich leise und fahre ihr etwas durchs Haar. ,,Danke du bist auch...'' Sie unterbricht sich selbst, als sie mitbekommt, dass die Serie weiter geht. ,,Ähm...du bist auch wunderschön und ich...ich liebe dich'', sagt sie und sieht immer wieder zum Bildschirm. ,,Jetzt schau schon deine Serie'', sage ich lachend und sie küsst mich dankbar.

the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt