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Der Kuss wird immer intensiver und wilder.
Nicht mal in unserer ersten Nacht gemeinsam habe ich so etwas gefühlt wie jetzt. Damals waren Mitleid und Alkohol im Spiel, doch jetzt ist es das pure Verlangen.
Im nächsten Moment spüre ich dann plötzlich etwas weiches unter mir. Ich liege auf dem Sofa des Ateliers und Klaus beugt sich über mich, während er beginnt meinen Hals mit Küssen zu übersähen. Ich ziehe ihm sein Shirt über den Kopf und fahre mit meinen Händen über seine trainierten Bauchmuskeln.
Mein Atem geht unregelmäßig und mein Herz hämmert wie verrückt. Hungrig legt er wieder seine Lippen auf meine und knurrt etwas, als ich ihm in die Lippe beiße. Ja! So bekomme ich sein Blut. Gierig trinke ich das wenige Blut, welches aus seiner Lippe quillt. Seine Hände wandern über meinen Körper und hinterlassen überall das Gefühl von tanzenden Flammen.
Jetzt landet auch mein Top auf dem Boden.
Während sich unsere Lippen rhythmisch bewegen fange ich an seine Hose aufzuknöpfen. Er tut das selbe bei mir und zieht sie mir dann mit einem Ruck von den Beinen. Ein Wunder, dass sie nicht kaputt ist. Seine Lippen wandern jetzt meinen Hals entlang bis zu meinem Dekolleté, währenddessen lasse ich seine Hose verschwinden.
Wir beide versuchen uns unter Kontrolle zu bekommen, doch allein durch einen Blick in die Augen des anderen merken wir, dass es nicht funktionieren wird.

Eine Weile sehen wir uns einfach nur in die Augen, bevor ich ihn wieder küsste. Mit meinen Lippen wandere ich an seinem Kinn entlang, bis zu seinem Hals. Als ich das Pochen seiner Halsschlagader unter meinen Lippen fühle sehe ich meine Chance.
Meine Reißzähne wachsen und meine Augen leuchten golden.
Vorsichtig versenke ich meine Zähne in seinem Nacken und er knurrt leise. Auf einmal spüre ich auch seine Zähne in meinem Hals und kralle mich in seinem Rücken fest, was deutliche Kratzspuren hinterlässt. Seine Hände fahren durch meine Haare und meine wandern forschend über seinen Körper. Nachdem wir beide genug getrunken haben ziehen wir unsere Zähne aus dem Fleisch des anderen und grinsen uns an. Unser beider Augen leuchten kurz Rot und nehmen dann wieder ihre normale Farbe an. Seine das schöne Ozeanblau mit einem Hauch von Grün in ihnen und meine das strahlende Braun.

Seine Augen werden mit jeder meiner Berührungen etwas dunkler und er sieht mich lustvoll an. Jetzt entfernten wir auch unsere letzten Kleidungsstücke und sehen uns dabei ununterbrochen in die Augen, dann beginnt jeder den anderen bis auf den kleinsten Millimeter abzuscannen.
Klaus betrachtet meinen Körper mit einem Grinsen und auch ich sehe ihn mir genau an. Wie kann man so verdammt gut aussehen?
Plötzlich packt er mich an den Hüften und zieht mich ein Stück runter, damit ich direkt unter ihm liege. Kurz darauf werde ich wieder von seinem Körpergewicht in das Polster gedrückt. ,,Leg deine Beine um mich", knurrt er und ich mache was er sagt. Fast schon brutal legt er seine Lippen auf meine und dringt in mich ein.

Mein leises Stöhnen erstickt er mit einem leidenschaftlichen Kuss. Langsam finden wir unseren gemeinsamen Rhythmus und harmonieren miteinander.
Plötzlich ist mein Kopf wie leer gefegt und ich kann an nichts anderes als ihn denken...er ist überall.

Völlig außer Atem liege ich neben ihm mit meinem Kopf auf seiner Brust. Draußen ist es mittlerweile dunkel geworden, was bedeutet, dass wir mehrere Stunden miteinander verbracht haben. Du musst jetzt endlich verschwinden und dich verwandeln...und die Schuld von dir waschen. ,,Nik ich muss gehen", sage ich leise und er sieht mich an. Er scheint zu zögern, trotzdem nimmt er dann denn Arm weg, der mich an ihn gedrückt hält.

Vorsichtig stehe ich auf und laufe zu dem Haufen unserer Klamotten. Seinen Blick spüre ich deutlich auf meinem Rücken ruhen, doch das stört mich nicht mehr. In VS ziehe ich mich wieder komplett an und drehe mich dann zu ihm um. Er hat sich in der Zeit auch wieder angezogen und mustert mich jetzt. ,,Mir gefällt deine neue Kleidung...und du gefällst mir ohne", sagt er und ich lächele ihn an. ,,Du bist ohne Kleidung auch ganz erträglich", sage ich zu ihm und küsse ihn noch einmal, dann löse ich mich von ihm und nehme wieder Abstand. ,,Vergiss nicht, dass das hier ein Abschied ist. Außerdem hast du noch eine Gefangene", erinnere ich ihn und er nickt. Er hat innerhalb von Sekunden wieder seine gefühllose Maske aufgesetzt. ,,Geht doch", sage ich zufrieden und stolziere runter zum Ausgang. Klaus folgt mir leise.

,,Hattet ihr beide einen Streit oder was?", ertönt Hayleys besorgte Stimme vom Salon aus. Verwundert bleibe ich stehen und sehe sie an. ,,Wieso?", frage ich angespannt. ,,Es war ziemlich laut da oben und ihr beide blutet", antwortet sie und deutet auf unsere Hälse. ,,Das geht dich nichts an, kleiner Wolf. Ich nehme an dir ist in der Zwischenzeit eingefallen wo ich Katerina finden kann", sagt Klaus kühl und sie nickt. ,,Ich werde jetzt gehen. Es war schön dich wieder zu sehen Wölfchen", sage ich und lächele Hayley an, dann laufe ich raus und steige in meinen Wagen. Nachdem der Motor gestartet ist fahre ich vom Gelände und mache mich auf den Weg nach Hause. Dort parke ich den Wagen und gehe ins Haus.

Als ich den Flur betrete kommt mir Valentina entgegen. ,,Hey", sagt sie leise. Ohne sie zu beachten lege ich mein Handy, meinen Schmuck und meine Schuhe ab. ,,Ich will nicht streiten, okay? Es tut mir leid, dass ich dich heute angegriffen habe und das ich dir nicht vertraut habe, aber ich hatte keine Wahl. Was hättest du denn gedacht?", redet sie weiter. Langsam drehe ich mich um und sehe ihr in die Augen. ,,Du glaubst mir nicht...mach es nicht noch schlimmer", sage ich kühl und sie senkt den Kopf. Mit einem Ruck ziehe ich mir das Shirt über den Kopf und werfe es neben sie auf den Boden. Verwirrt sieht sie mich wieder an.

,,Was habt ihr in meinem Zimmer getan?", frage ich kühl und schäle mich aus meiner Hose. ,,Ich habe sie herumgeführt" ,,Und was ist mit meinem Bett?", hake ich ungeduldig nach. ,,Sie hat sich nur kurz reingesetzt", sagt sie schnell und ich lache verächtlich. Dann wäre ihr Duft nicht so intensiv. ,,Ich glaube dir nicht und ich will erst gar nicht wissen, was ihr wirklich getan habt...Woher ich es weiß? Dein kaltes Herz verrät dich...es hämmert wie verrückt", sage ich grinsend und laufe zu einer Glastür, welche mich in den Garten mit dem anliegenden Wald führt. ,,Nein so ist das nicht", sagt Valentina, als sie mir folgt. ,,Ihr habt euch geküsst", zische ich und sie hält erschrocken die Luft an. ,,Ja, ich weiß es. Übrigens habe ich noch eine kleine Überraschung für dich", sage ich und ziehe den Verlobungsring von meinem Finger. ,,Wäre doch schade, wenn er kaputt geht", füge ich hinzu und drücke ihn ihr in die Hand. Mit Tränen in den Augen sieht sie mich an und schüttelt den Kopf. ,,Schau doch mal in mein Zimmer rein, bevor du schlafen gehst. Ich denke mit diesen Bildern im Kopf wirst du eine angenehme Nacht haben", lache ich und schließe die Augen.

Als ich sie wieder öffne leuchten meine Augen, wie so oft heute, in Gold. Meine Zähne wachsen und stechen in meine Lippen. ,,Was hast du vor?", fragt sie und wischt sich die Tränen von den Wangen. ,,Rache und Freiheit" Das ist alles was ich sage, bevor ich mich innerhalb von Sekunden in den schwarzen Wolf verwandelt habe. Erschrocken nimmt sie Abstand. ,,Deine Augen", flüstert sie. In der Reflexion ihrer Augen sehe ich mich.
Scharfe weiße Zähne, schwarzes dichtes Fell und glühend rote Augen.

Mit einem Knurren drehe ich mich um und laufe in den Wald davon.

the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt