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Aus meinem Kleiderschrank nehme ich mir mein rotes Kleid, die schwarzen Stiefel und Unterwäsche. Damit gehe ich in mein Badezimmer und entkleide mich. Die frischen Sachen lege ich auf die Kommode und die bereits getragenen in den Wäschekorb. Nackt (wie sonst) steige ich in die Dusche und drehe das warme Wasser auf. Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf die schönen Sachen, die ich in Mystic Falls erlebt habe. Die verschiedensten Visionen tauchen vor meinem inneren Auge auf.

Jace und ich in der Dusche, Klaus und ich in meinem Zimmer, Valentina und ich im Wald, Ripper Stefan und ich (es ist nichts passiert), mein erstes Treffen mit Klaus (wie sie ihm einen falschen Namen genannt hat), wie ich Damon das Genick gebrochen habe, Samuels Tod. Natürlich war es noch viel mehr, doch das waren die Dinge, die sich in meinem Kopf eingebrannt haben.

,,Penelope du duscht seit einer halben Stunde. Ist alles okay?'', ertönt Valentinas Stimme durch die Badezimmertür. ,,Alles gut'', antworte ich ihr und drehe das Wasser ab, dann nehme ich mir mein Handtuch und wickele es um meinen Körper. ,,Kannst du mir vielleicht einen Blutbeutel aus der Küche holen?'', frage ich sie und höre wie sich ihre Schritte entfernen. Schnell trockne ich meinen Körper ab und reibe mich mit meinem Rosenduftöl ein, dann ziehe ich mir meine Unterwäsche an und beginne meine nassen Haare zu föhnen. Als sie trocken sind mache ich mir leichte Wellen rein. 

Währenddessen kommt Valentina mit einem Blutbeutel rein. ,,Danke'', sage ich und lege den Lockenstab weg. ,,Und ich soll ganz sicher hier bleiben?'', fragt sie mich und sieht mich durch den Spiegel an. ,,Ja ganz sicher'', sage ich ernst und nehme ihr den Beutel aus der Hand. Ich öffne ihn und trinke die rote Flüssigkeit in wenigen Sekunden aus. Sofort spüre ich wie einiges an Energie in meinen Körper schießt...Der Hunger ist trotzdem noch da...als hätte ich gar nichts zu mir genommen. Valentinas Herzschlag wird auf einmal viel lauter und ich schließe angestrengt die Augen und drehe mich weg von ihr. ,,Was hast du?'', fragt sie besorgt und legt eine Hand auf meine Schulter. Ohne es zu wollen tauchen meine Adern auf. ,,Mir ist etwas schlecht. Ich habe einfach nur zu schnell getrunken'', sage ich und atme tief ein und aus bis die Adern wieder verschwinden. Dann drehe ich mich wieder zu ihr und lächele sie an. 

,,Geht wieder'', sage ich und beginne mit meinem Make-Up. Sie nickt beruhigt und nimmt die Hand von meiner Schulter. ,,Ich werde schon mal den Schutzzauber fürs Haus sprechen'', sagt sie und verlässt das Bad. Was war das denn? Kopfschüttelnd mache ich weiter und bin ca. 20 Minuten später komplett fertig mit meinem Make-Up. Ich nehme mir meine Klamotten und gehe damit wieder in mein Schlafzimmer. Dort ziehe ich mir das Kleid an und steige in die Stiefel. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits 17.10 Uhr ist. ,,Der Zauber besteht jetzt'', sagt Valentina als sie den Raum betritt. Ich lächele sie an und ziehe sie zu mir. ,,Danke'', sage ich leise und lege meine Lippen auf ihre. Sie erwidert den Kuss sofort und legt ihre Arme um meinen Hals.

Als ich bemerke, dass sie wieder Luft holen muss löse ich mich von ihr. Außer Atem sieht sie mich an und atmet tief ein und aus. ,,Wofür war der?'', fragt sie leise und ich fahre mit meinem Finger über ihre Halsschlagader. ,,Ich weiß nicht was heute Abend alles passieren wird. Dieser Kuss ist mein Versprechen an dich: Egal was ich heute tun werde hat einen Grund. Wirklich egal was'', sage ich und sie runzelt die Stirn. ,,Sollte ich Angst haben?'' ,,Nein. Mach dir keine Sorgen. Ich habe alles unter Kontrolle'', sage ich und lächele sie an. ,,Ich muss jetzt langsam los, da ich laufen werde'', füge ich hinzu und drehe mich noch zu meinem Schrank. Daraus nehme ich mir meine geladene Waffe und den Gürtel. Diesen klemme ich mir an meinen Oberschenkel und stecke die Waffe hinein. ,,Man sieht die Pistole nicht mal. Wie machst du das?'', fragt Valentina interessiert. ,,Das erkläre ich dir ein anderes mal'', sage ich zu ihr und gehe runter in den Flur. Dort schnappe ich mir mein Handy und verlasse das Haus.


the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt