Kapitel 1

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Die Sonne strahlt auf mich, Schweißtropfen Perlen mir die Stirn hinunter! Es ist heute ein besonders heißer Tag, an arbeiten ist nicht zu denken! Kurzerhand habe ich mir ein paar Tage frei genommen, der Job strengt mich immer mehr an und ich weiß nicht ob es überhaupt noch das richtige für mich ist. Irgendwie hat sich soviel die letzen Jahre verändert, die Leidenschaft für meine Arbeit lässt nach und am liebsten würde ich was anderes machen! Nun ist es aber nicht der richtige Zeitpunkt um was anderes anzufangen oder gar zu studieren, mein Leben hat sich komplett verändert! Ich bin von Dortmund weggezogen nachdem mein Freund und ich gemerkt haben, das es keine Zukunft für uns gibt. Manchmal ist es besser sich zu trennen, obwohl man sich noch sehr wichtig ist und irgendwie noch liebt, aber unsere Zukunftspläne und Gemeinsamkeiten waren  nicht mehr einstimmig! Wir haben uns  im guten getrennt, nach vielen intensiven und vernünftigen Gesprächen, kamen wir gemeinsam zur  Erkenntnisse, dass sich unsere Wege nach zwei sehr intensiven Jahren trennen sollten.

Es kam wie es kommen muss, kurzerhand bin ich zurück zu meinen Eltern gezogen, bis ich eine eigene Wohnung gefunden habe. Zurück zu den Eltern ist nicht unbedingt das wahre mit 27 Jahren, meine Eltern waren genau wie damals als ich noch Teenager war, wo hin gehst du, wann kommst du, du bist zu spät zum Essen, du solltest besser auf dich aufpassen, zieh dich wärmer an und all die ganzen Sachen. Ich bin dann nach zwei Monaten in eine eigene Wohnung gezogen, die viel zu teuer war und ich es mir nicht unbedingt leisten konnte, aber es war unmöglich weiterhin dort zu wohnen, die Beziehung zu meinen Eltern kam schon zum bröckeln. Außerdem brauchte ich unbedingt Zeit für mich, um die abgeschlossene Beziehung zu verarbeiten, die Phase der Trauer und einer gescheiterte Beziehung konnte erst beginnen, nachdem ich endlich zu Ruhe kam, es war schlimmer als ich es mir vorstellen konnte. Ich habe eine jüngere Schwester, sie ist eine Weltenbummlerin, ich beneide ihren Mut und die Lust zum Abenteuer, sie lebt nie lange in einem gleichen Ort, sie hält es nie lange in einem Land aus und reist alle zwei Monate weiter. Jenny sehe ich daher nur zwei bis drei mal im Jahr, auch aus diesem Grund hängen meine Eltern mehr an mir, weil ich wohl die einzige bin, auf die sie zählen können. Vor einem Jahr habe ich Alex kennengelernt, ich war mit meinen Freundinnen feiern, Ellen schleppte mich jedes Wochenende von einem zum anderen Club, auf der Suche nach einem Mann für sie. Ich war nicht aus jemand neues zu suchen, mein Herz und Verstand war eigentlich nicht bereit sich auf eine neue Liebe einzulassen.

Wie so oft an vielen Wochenenden, lies ich mich von Ellen überreden, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, nicht wegzugehen, landeten wir in unserem Lieblings Club.  Nach eins, zwei  Stunden tanzen und Spaß haben, saß ich in einer Ecke im Club auf einem Hocker, total erschöpft und verschwitzt vom tanzen und in der Hoffnung etwas zur Ruhe zu finden, wie man das auch finden kann, bei so einer Lautstärke und der überfüllten Menschenmenge. Mein Blick schweifte durch den ganzen Raum und eigentlich war ich total gedankenlos abwesend! Da kam er, Alex, er fragte mich ob er sich auf den freien Hocker neben mir Platz nehmen darf „ich bin auf der Flucht von dem Irrsinn" sagte er sehr laut, so das ich es hören musste. Mit einem Lächeln und einer Handbewegung deutete ich ihm an, das er Platz nehmen darf. Wir saßen wortlos zwanzig Minuten nebeneinander, ich war froh das er mich nicht vollquatschte und ich einfach nichts machend,  dort sitzen konnte. Ich bemerkte, wie er auf sein Handy starte und eine Nachricht schrieb, dann drehte er sich kurz um, stand auf und drückte mir ein Zettel in die Hand. Ich schaute ihn verwundert an, bemerkte seine wunderschönen braunen Augen die mich für ein paar Sekunden verzauberten, mit einem Lächeln und nicken drehte er sich um und verschwand. An diesem Abend sah ich ihn nicht mehr, erst später als ich zuhause war und mich auf mein Bett gesetzt hatte, schaute ich nach was auf diesem Zettel stand.

Der Abend war heute eher ein Desaster für mich, bis ich dich alleine auf dem Hocker sitzen sah und deine Ausstrahlung mich fasziniert hat! Ich wollte dich in deiner Ruhe nicht stören, der kurze Moment wo ich einfach bei dir sitzen durfte, war das schönste an diesem Abend! Auch wenn das alles nach einer blöden anmache klingt, hättest du vielleicht mal in einem anderen ruhigeren Ort, Zeit gemeinsam die Stille zu genießen?

Alex
01723458658

Ich musste Lächeln, das war schon irgendwie süß das er merkte, das ich eigentlich meine Auszeit für diesen Moment brauchte und keine Lust auf Gesellschaft hatte. Er hat es respektiert und nicht gewagt einen Korb zu erhalten. Ich überlege kurz ob ich ihm antworten möchte, es muss ja nichts heißen, nur mich bedanken für sein Rücksichtsvolles verhalten. Ich werde irgendwie nervös, weil ich seit Jahren keinem Fremden Mann geschrieben habe, ich hatte nicht das Bedürfnis jemanden kennenlernen zu wollen. Aber dieser Alex hat mich neugierig gemacht und ich würde mich gerne überraschen lassen. Ich überlege lange bis und ob ich ihm schreiben soll, der erste Schritt seine Nummer auf meinem Handy zu Speichern, dauert schon eine Ewigkeit und der Gedanke das ich ihm schreibe, lies mich nervös werden.

Hallo Alex, normalerweise würde ich niemandem antworten der mir ein Zettel in die Hand drückt, aber bei dir mache ich mal eine Ausnahme, warum ich das mache, keine Ahnung!

Tilla

Ich muss nicht lange warten und Alex antwortet mir, ein hin und her schreiben, stundenlang und eine angenehmes miteinander entsteht. Doch ist es merkwürdig mit einer fremden Person zu schreiben, aber er ist irgendwie so interessant, das ich nicht aufhören kann weiter zu antworten. Ich freu mich sogar bei jeder seiner Antworten, er lässt mich Lächeln, irgendwie frei fühlen und eine gewisse Vertrautheit entwickelt sich in wenigen Stunden ohne miteinander gesprochen zu haben! Wir verabreden uns für den nächsten Mittag zum Kaffee trinken und ich freu mich riesig drauf ihn doch persönlich zu sehen und beim unterhalten sich ansehen zu können. Als wir spät in der Nacht endlich zum Ende der Unterhaltung kommen und ich mein Handy beiseite lege, lasse ich mir das Ganze durch den Kopf gehen. Ist es nicht irgendwie leichtsinnig sich sofort mit ihm zu verabreden ohne genau zu wissen, warum ich einfach zugestimmt habe? Aber ist es auch nicht Wert sich einfach mit ihm zu treffen, es hat ja nichts zu bedeuten, einfach nur etwas Spaß haben und jemand interessantes kennenlernen, was habe ich schon zu verlieren? Ich bin ja auch schon lange genug Single und es heißt ja auch nicht gleich, das ich unbedingt kein Single mehr sein möchte! Obwohl ich es schon wirklich sehr vermisse, morgens neben jemanden wach zu werden der mich liebt oder ich ihn liebe! Wie gerne würde ich mitten in der Nacht wach werden und meinem Partner beim schlafen beobachten und dabei denken, das ist meiner! Wie gerne würde ich von festen Armen umklammert werden, wie gerne würde ich wieder sanfte Lippen auf meinen spüren! Wie gerne würde ich meine Finger in Haaren vergraben und den Duft des Mannes den ich liebe  in mich hineinsaugen und eine wohlige Wärme in mir spüren! Wie gerne wäre ich die eine, für den Mann, zu dem ich gehöre! Ich vermisse es vom ganzen Herzen geliebt zu werden, diese besonderen Blicke auf mir spüren, die nur ein Mann der liebt zeigen kann! Es ist nicht schön alleine zu sein, die Freizeit die man hat ohne Sinn zu verbringen und nicht mit jemand ganz besonderem! Ich bin bereit geliebt und begehrt zu werden, die Sehnsucht verstärkt sich immer mehr, mein Leben besser zu machen! Ich möchte endlich wieder komplett sein und mich auf ein Abenteuer einlassen! Warum nicht mit Alex? Er ist irgendwie anders als viele andere Männer! Ich muss verrückt oder verzweifelt sein, wenn ich jetzt schon über jemanden nachdenke, den ich noch nicht richtig kenne, aber ich möchte es einfach wagen!

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