„Schön das du uns besuchst" sag ich zu Damian der gerade seinen Neffen kitzelt und sein Gesicht auf sein Bauch drückt, um an ihm zu knabbern. Ich war gerade dabei Ben umzuziehen und Damian kam überraschend vorbei. Ich mag Damian, er ist einer von der ruhigen Sorte und man kann mit ihm über alles sprechen, ohne sich groß Gedanken machen zu müssen, ob er es falsch verstehen könnte. Wenn er sich nicht sicher ist wie ich es meine, fragt er lieber noch einmal nach, bevor falsche Eindrücke entstehen. Ben ist auch glücklich über unser Besuch, mittlerweile ist sein Zähnchen auch schön sichtbar, so das Damian es sofort entdeckt bevor wir es ihm sagen können. Damian pustet immer wieder am Hals von Ben, der vergnügt gluckert und sich am Haar seines Onkels festhält. „Du kommst heute genau richtig, Ben bekommt sein erstes Gläschen" überrascht schaut mich Damian an und dann Ben „erst das Zähnchen und heute dein erstes Gläschen, du wirst zu schnell groß mein Kleiner" sagt er mit einem Lächeln. Als ob Ben das verstehen würde, strahlt er übers ganze Gesicht.
Ben sitzt in seinem Babystuhl, ich füttere ihn, die ersten Löffel probiert er sehr skeptisch, er ist sich noch nicht sicher, ob er seine Möhrenmatsche mag oder nicht, seine Zunge schiebt er hin und her, manchmal streckt er sie uns entgegen und manchmal pustet er alles raus. Aber im Endeffekt verlangt er mehr davon, was ihm doch zu schmecken scheint. Damian filmt Ben dabei und lacht immer wieder über Ben seine ersten Geschmacksversuche und die dabei entstehende Gesichtsakrobatik. Während ich Ben füttere, bemerke ich trotz lachen und Freude bei Damian, das irgendwas nicht stimmt.
Tilla: wie geht es Clara?
Damian: gut, sie lebt ihr Leben weiter, als wäre nie was geschehen!
Tilla: und das stört dich?
Damian: ich weiß nicht, ich verstehe es irgendwie nicht.
Tilla: es ist normal das sie ihr Leben weiter führt, sei nicht enttäuscht darüber. Sie hatte nicht die Bindung zu Alex wie du, ich oder deine Eltern. Für uns ist es eine großer Verlust und mit ganz anderen Gefühlen verbunden! Sie konnte ihn leiden und war sicher traurig darüber, auch weil es dir dabei so schlecht ging. Aber sie kann es schneller hinter sich lassen, als wie wir. Für uns kann das Leben nie wieder so sein wie früher, aber für uns kann es anders werden, niemals besser, aber es muss gelebt werden.
Damian: du hast ja schon recht, Sie kann ja ihr Leben normal weiter führen.
Tilla: aber? Da ist ein aber!
Damian: aber es stört mich! Sie möchte das ich mitziehe!
Tilla: rede mit ihr, sag ihr das du das nicht kannst, das du die Zeit zum trauern brauchst! Du hast ein Recht drauf, du musst jede Phase der Trauer durch, aber du solltest es nicht alleine bewältigen müssen.
Damian: wer ist den bei dir Tilla? Du solltest das auch nicht alleine bewältigen müssen!
Tilla: ich bin nicht alleine! Ich habe Ben, Ellen meine Familie, Menschen die mich mögen und verstehen! Und wir haben dich, stimmt's Ben?
Ben schaut mich an, weil er genau weiß das ich ihn angesprochen habe und plötzlich niest er einmal kräftig, so das seine Möhrenmahlzeit sich komplett Verteilt. Damian sein Shirt hat lauter orangene Punkte, der erst lacht und dann fällt ihm ein dass er eigentlich noch zu einem Termin muss und vorher jetzt nachhause fahren müsste. Ich biete ihm an, das er sich von Alex seinen Sachen was aussuchen kann. Er ist sich erst nicht sicher und zögert etwas, bis ich ihn dann doch überzeugen kann und wir zum Schrank gehen, damit er sich was aussuchen kann. Ich öffne die Schrankseite von seinem Bruder, ein Duft von Alex kommt uns entgegen, einen kurzen Moment halten wir inne, ich reiße mich dann zusammen und zeige auf einige Teile die passen könnte. Damian entscheidet sich für eins, zieht sein Oberteil aus, um das andere anzuziehen, er streift mit seiner Hand über das Oberteil, dann blickt er mich und Ben an, der auf meinem Arm ist. Er macht ein Schritt auf uns zu und sagt mit stockender Stimme „ich vermisse ihn!" ich zieh ihn an mich, um hol ihn in unsere Umarmung „wir auch" flüstere ich ihm zu und bemerke wie Ben über seine Tränen streift.
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Hold my hand
FanfictionMan weiß nie wo sich unsere Wege hinführen, nicht wie weit wir gehen können! Man glaubt glücklich zu sein, dass nichts mehr schief gehen kann, aber manchmal ist nichts wie es aussieht! Manchmal verändert sich alles von einer auf die andere Sekunde...