„Kommt wir trinken noch was zusammen, bevor wir fahren" sagt Jenny nach dem Spiel, zu mir und Ellen. Wir stehen vor dem Getränkestand und bestellen uns jeder was warmes zum trinken. Von weitem laufen Sarah und ihre Freundinnen an uns vorbei und Sarah winkt mir zu und lächelt verlegen. Jenny schaut zu Sarah, nickt ihr zu „Sarah hat sich verändert! Es ist nichts mehr wie früher! Mit dir war alles viel witziger! Jetzt bekommen die ganzen Freundinnen ihren Stock nicht mehr aus dem Arsch" sagt sie ganz trocken „Jenny" kommt es aus mir total entsetzt raus. „Was denn, ist doch so" sagt Jenny und nippt an ihrem Kaffee. Jenny stupst mich mit ihren Ellenbogen an „was ist jetzt mit dir und Roman? Du bist doch die neue unbekannte Freundin? So wie ihr euch eben angestarrt habt, kann es nicht anders sein! Oder irre ich mich da gewaltig?" sagt sie und schaut mich fragend an, ich merke die Blicke von Ellen auf mir liegen, ein erleichtertes Lächeln entfleucht mir „Aha, du brauchst nichts weiter sagen, ich verstehe! Es freut mich für euch, das ist die richtige Entscheidung, ihr gehört einfach zusammen" stellt sie fest und drück mich ganz herzlich. Ja wir gehören zusammen und ja, bis ich das gemerkt habe, hat eine Weile gedauert, aber wir haben es verstanden und dass ist das wichtigste.
Wir verabschieden uns von Jenny, Roman und ich telefonieren, ich sag ihm wie begeistert ich von ihm und dem Spiel bin und das ich voller Adrenalin bin. Ich erzähl ihm nichts von meinem Plan, dass ich zu ihm fahren werde. Ich muss erst mit meinen Eltern abklären, ob sie Ben über Nacht nehmen würden und das wichtigste ist eigentlich, ob es Ben gut geht und ich ihm das zutrauen kann, das er die erste Nacht ohne mich verbringen kann. Während des Telefonates mit meiner Mutter bin ich in einem Zwiespalt von, ich möchte unbedingt zu meinem Roman und eine intensive Nacht verbringen und einem, ich kann Ben doch nicht alleine lassen, er wird sich vernachlässigt fühlen, er ist doch noch so klein. Vielleicht schläft er heute Nacht unruhig, vielleicht ist er sauer auf mich oder sogar hat er auch Angst. Oder vielleicht schläft er einfach nur und ihm geht es gut. Fakt ist ja auch, wir müssten es einfach mal ausprobieren, was wäre wenn mal irgendwas mit mir ist und er bei meinen Eltern übernachten muss. Dann wüsste er, was auf ihn zukommt. Meine Mama beruhigt mich und teilt mir mit, das es Ben super geht und ich mir keine Gedanken machen muss, ich soll mein Kinderlosen Abend genießen und sie verspricht mir auch, mich anzurufen wenn was sein sollte. Während ich mit Mama telefoniere, höre ich von weitem Ben lachen und munter quietschen. Es geht ihm gut und somit kann ich mit gutem Gewissen nach Dortmund fahren.
Mein Herz klopf bis zum Hals, ich bin total nervös, er weiß nichts davon das ich komme und ich hoffe, er hat kein spontanen Besuch bekommen, weil ich definitiv nicht warten kann, ihn zu genießen. An seiner Tür versuche ich herauszuhören, ob er alleine ist oder ob er sich unterhält, ich höre nur ein paar Schritte, diese müssten von ihm sein. Um Roman kurz zu erschrecken und mir ein Spaß zu erlauben, klingele ich Sturm und als ich seine Schritte näher an die Tür kommen höre, kann ich es nicht mehr lange ertragen und öffne die Haustür. Das einzige an was ich mich erinnere, ist sein betörender Duft, sein Geschmack und seine etwas kratzigen Stoppeln. Ich spüre Begierde, Haare durch meine Finger gleiten, zucken im Bauch, Blitze im Kopf, vibrieren von Lenden, eine Zunge die mich zum Wahnsinn treibt, Gänsehaut in jeder Ritze meines Körpers, Flammen die durch mein Körper ihren Weg suchen! Wärme zwischen meinen Fingern, Flüssigkeit meinen Beinen herunter fließen und all diese Gefühle, die ganze Nacht...
Am nächsten morgen wache ich noch ziemlich müde, aber sehr erleichtert und zufrieden auf. Ich spüre Augen die mich beobachten und drehe mich, um zu schauen ob ich mich auch nicht geirrt habe. Mein Geliebter liegt versunken in seinem Kissen und er lächelt mich an. Seine Haare sind noch von letzter Nacht verwuschelt, sein Körper ist ziemlich gerötet, wärme breitet sich von ihm aus. Er schaut mich glücklich an, mit einem Finger schiebt er meine Locken vom Gesicht. Ich drücke meinen nackten Körper an seinen, ich atme seinen Duft einmal tief ein. Ich fühle mich sicher, geborgen, geliebt und verstanden, diese Gefühle sind es, was ich immer bei ihm spüre! Ich drücke mich ganz feste an ihn, brumme vergnügt und möchte einfach nur nie wieder aufstehen. Er vergräbt eine Hand in meinem Haar und die andere Hand streichelt über meinen Rücken. Draußen ist es ungemütlich kalt, die Sonne von gestern ist verschwunden und hat Platz gemacht, für ganz viele graue Wolken. Regentropfen spritzen gegen die großen Fenster und man sieht Blätter herumwirbeln. Trotz dieses ungemütliche da draußen, liebe ich es gerade total, es lädt ein, keinen Schritt aus der Wohnung zu machen, den ganzen Tag zusammen zu verbringen, eng umschlungen auf der Couch oder sogar im Bett. Am liebsten würde ich liegen bleiben, habe aber Lust auf eine große Tasse Kaffee, auf eine heisse Dusche und das nicht alleine, dann ein ausgiebiges Frühstück, bevor ich dann langsam zurück muss, um mein Ben abzuholen. Da sich meine Eltern nicht gemeldet haben, scheint es gut geklappt zu haben! Ich frage mich gerade, hat er mich vermisst oder fand er das so schön, das wir es ab sofort, des Öfteren probieren können. Damit Mama und Roman öfter ihre Zweisamkeit genießen können, denn man liebt sich ganz anders, wenn man Zeit hat und alleine ist. Wie oft mussten wir schon mittendrin aufhören, wo es gerade noch interessanter wurde, weil Ben die Aufmerksamkeit brauchte. Roman und ich hatten selten Probleme da weiterzumachen, wo wir aufgehört haben, aber ohne Druck ist es auch mal sehr schön.
Ich sitze an der Theke in der Küche, beobachte Roman wie er seine Tasse aus der Kaffeemaschine rauszieht und sich mir gegenüber setzt. Bei seinem ersten Schluck Kaffe morgens, schließt er immer seine Augen und man sieht förmlich, wie glücklich ihn das macht und das es Energie in sein Körper sprüht. Ich beobachte wie dieser Schluck Kaffee, mehr leben in ihn haucht. Er öffnet seine Augen, schaut mich fragend an „was ist, an was denkst du?" fragt er mich „an dich, an mich, also an uns!" flüstere ich ganz leise, er schaut mich fragend an. Und als ich merke, das er gerne mehr Informationen wissen möchte, über das genauere nachdenken über uns, sag ich weiter „ich werde es ihnen sagen!" überrascht setzt sich Roman gerade hin „was meinst du genau? Was möchtest du, wem sagen?" fragt er mich. Ich muss grinsen, er sitzt vor mir wie ein neugieriger Junge, der eigentlich genau weiß, was ich meine, aber er es noch einmal von mir hören muss, damit er sich sicher sein kann, ob es auch stimmt. Ich nippe an meiner Tasse und stell sie auf der Theke ab „ich werde es allen sagen, jeder soll es wissen. Ich möchte einfach ganz normal leben, Pärchendinge machen, Essen gehen, mit dir und Ben spazieren gehen im hellen und nichtmehr nur irgendwo im Wald. Ich möchte durch die Stadt mit dir laufen und du sollst die ganzen Tüten tragen müssen, ich möchte beim Friseur sitzen, während du auf Ben aufpasst. Ich möchte dich küssen dürfen, egal wo und wann ich es möchte!" Roman schaut mich mit großen Augen an. Er stammelt mit stotternder Stimme „aber alle werden reden, die Presse wird sich auf uns stürzen. Was ist mit Alex seinen Eltern und Familie?" fragt er mich und ich wusste, er wird mich an die ganzen Unannehmlichkeiten erinnern. Ich beuge mich zu ihm rüber, nehme seine Hände „es wird nie den Richtigen Zeitpunkt dafür geben! Ob heute, morgen oder nächstes Jahr, sie werden verletzt sein, egal wann! Aber mein Gefühl sagt, ich bin bereit mich der ganzen Sache zu stellen! Bist du bereit, das alles mit mir durchzuziehen? Wollen wir frei werden?" Roman schaut mich mit großen Augen an, ich fühle mich schon erleichtert, während ich ihm all die Dinge sage, weil ich mir schon lange nicht mehr so sicher mit einer Sache war. Er muss es doch spüren, dass ich es ernst meine, lange kommt nichts von ihm, seine Augen sind Starr, er atmet sehr flach. Warum lässt er solange auf eine Antwort warten, oder ist es ihm zu früh? Plötzlich beugt er sich zu mir, nimmt mein Gesicht in seine Hand und küsst mich. Nach dem Kuss grinst er und sagt, „lass es uns angehen".....
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Hold my hand
FanfictionMan weiß nie wo sich unsere Wege hinführen, nicht wie weit wir gehen können! Man glaubt glücklich zu sein, dass nichts mehr schief gehen kann, aber manchmal ist nichts wie es aussieht! Manchmal verändert sich alles von einer auf die andere Sekunde...