Kapitel 30

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Roman

Man kann den Frühling förmlich schon riechen, kleine Knospen bilden sich schon auf den Bäumen, viel früher als sonst! Ich laufe ein paar runden um den See und genieße die Ruhe bevor meine Eltern mich heute besuchen kommen, sie sind eigentlich auf der Durchfahrt zu meinem Bruder, sie bleiben eine Nacht und fahren morgen wieder weiter. Eigentlich ist es immer sehr schön wenn sie mich besuchen, nur hat meine Mutter eine eigenartige Macke, sie kontrolliert mein Kühlschrank ob ich genügend gesunde Lebensmittel im Haus habe und überprüft ob meine Reinigungskraft die einmal die Woche kommt, auch richtig sauber macht. Meine Mutter schmeißt immer direkt die Waschmaschine an, als ob ich das nicht könnte. Ich und Wäsche waschen ist so eine Sache für sich, mir fällt immer nur ein das ich waschen muss, wenn ich was brauche! Wenn meine Mum dann auch noch den Trockner starten möchte, stoppe ich sie, sie soll nicht bei mir was machen, wir wollen doch die gemeinsame Zeit genießen. Das Leben ist zu kurz um sich mit solchen Sachen die Zeit rauben zu lassen, das muss Tilla im Moment schmerzlich erfahren. Seit meine letzte Begegnung mit Tilla, habe ich von ihr selber nichts mehr gehört, ich hatte auch nicht den, es ist der richtige Zeitpunkt sich zu melden, Moment. Mit Ellen schreibe ich sehr oft, sie reicht mir fast den täglichen Gefühlslagen Update über Tilla. Ich bin sehr froh das ich einfach bei ihr aufgetaucht bin, ihr hat es gut getan, sagt Ellen, Tilla hat ihr nicht viel erzählt, es gab ja auch nichts viel zu erzählen.

Zwischen Manuel und mir herrscht Funkstille wegen Hanna, er ist immer noch sauer auf mich, weil ich kein Interesse an der Weiterführung von dem was wir hatten, habe. Ich glaube sogar das es für ihn schlimmer ist, als für Hanna. Ich bin vor drei Tagen zufällig an ihr vorbeigefahren und sie war am lachen.

Erst dachte ich Jule ist bestimmt auch sauer auf mich, weil diese Gruppe durch mich gesprengt wurde oder eher verkleinert, aber er sah das etwas lockerer, als die anderen! „Man hat doch gesehen, das du nicht richtig mit deinem Herzen dabei bist! Nicht bei Hanna, ich weiß wie du bist wenn du verliebt bist!" Hat er mir aufmunternd gesagt. Stimmt, er kannte mich schon verliebt, er wusste wie es für mich ist, in einer wirklichen Beziehung zu stecken! Er wusste wie ich mit Tilla gemeinsam war, also wusste er es besser einzuschätzen. „Gib ihm Zeit, er wird es schon verkraften" sind Jule seine Worte, als hätte ich mit Manuel Schluss gemacht und nicht mit Hanna. Ich habe auch erfahren das Hanna nächste Woche ihre Familie besuchen fährt, vielleicht nimmt sie meine Worte zu Herzen und spricht mit ihrem Exfreund und vielleicht erkennt sie dann, dass sie Zeit für sich braucht!

Nur noch ein paar Meter und dann bin ich zuhause, ich werde direkt duschen gehen, meine Eltern werden bald aufschlagen. Ich frag sie später, ob sie mit mir essen gehen möchten oder ob Mama lieber was kochen würde, dann allerdings müsste ich vorher einkaufen gehen. Ein mache einen kurzer Blick auf mein Handy, um zu schauen ob ich eine Nachricht erhalten habe. Ellen hat mir geschrieben „ich fahre heute Abend zu Tilla, wir wollen was essen gehen! Sie macht vorschritte!"
Ich bin wirklich sehr erleichtert das Tilla so eine gute Freundin wie Ellen hat, von der sie sich auch mal was sagen lässt. Denn ich weiß, das es Tilla schwer fällt, wenn einer Ihrer Familienmitglieder ihr was sagt, oft versteht sie es falsch oder macht das genaue Gegenteil davon, ich weiß nicht was das immer war, aber ziemlich oft hat sie es als Eingriff wahrgenommen, obwohl es nicht so sein sollte. Früher habe ich sie oftmals herunterholen müssen, ihre Mutter war mir dann immer sehr dankbar, vielleicht mochte sie mich aus diesem Grund. Ich schreibe Ellen zurück und wünsche Ihnen viel Spaß.

Nach meiner warmen Dusche braucht es nicht lange, bis es an der Tür klingelt und meine Eltern da sind. Meine Mama fällt mir  immer sofort um den Hals, wuschelt durch mein Haar, als wäre ich noch ein kleiner Junge „na großer, wie geht es dir?" fragt sie mich, eher neugierig als interessiert nach meinem Wohlsein. Ich hatte ihr das mit meinem Besuch bei Tilla und Ben erzählt und das ich anschließend zu Hanna nach Hause gefahren bin, weil ich kein Sinn in dieser Sache gesehen habe. Seitdem fragt sie mich nie direkt, ob ich Kontakt mit Tilla habe oder hatte, sondern eher versteckt und da ich meine Mama kenne und genau weiß, wie sehr es ihr auf der Seele brennt, sag ich es ihr Einfach nicht!

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