Roman
Ich höre noch mit geschlossenen Augen wie Ben brabbelt und Tilla ihn küsst, ich genieße einfach den Moment und stell sie mir vor. Dann überlege ich was passiert wenn ich meine Augen öffne, wie wird sie heute morgen auf mich reagieren, wie wird sie sich fühlen, wie soll ich mich verhalten, weiß sie noch was sie die letze Nacht zu mir gesagt hat, wie langsam ist dieses langsam angehen? Wird sie anders zu mir sein, oder einfach wie immer? Soll ich vielleicht die Initiative ergreifen und die ersten Schritte machen, soll ich es ihr einfach machen? Ich mach mir zu viel Gedanken, vielleicht auch Unnötige Gedanken, aber ich möchte nichts falsch machen. Ich öffne meine Augen und sehe wie Ben auf seiner Mama liegt und mit ihrem Gesicht spielt, als sie mich bemerken, bekomme ich ein strahlendes Lächeln von beiden. „Guten morgen" kommt von Tilla, sie sieht noch ziemlich verschlafen aus und versucht sich von Ben zu befreien, der mittlerweile mit seinen Fingern in Mamas Mund stochert. Ich drück mich zu Ihnen und knabbere an Bens Halsbeuge, es kitzelt ihn und er drückt sein Kopf nach hinten, damit ich mich von ihm lösen kann. Ben lacht dabei und kann es wahrscheinlich nicht einordnen ob es ihm gefallen soll oder ob ich aufhören sollte ihn zu ärgern. Sein kleiner Körper wackelt auf dem Oberkörper seiner Mama, seine Beine taumeln durch die Gegend und er rollt von ihr runter und plumpst aufs Bett. Jetzt fang ich an sein Bauch aufzufressen und ihn leicht zu kitzeln, sein lachen wird immer lauter und er hält sich aus Verzweiflung an meinen Haaren fest. Ich gönne ihm irgendwann eine Pause und als ich zu ihm schaue ist sein Blick verzweifelt, aber ein leichtes grinsen entweicht ihm trotzdem. „Bekomme ich auch ein Kuss?" werde ich gefragt und ich heb mein Kopf hoch und schaue in Tilla ihre fragenden Augen, ich beuge mich zu ihr hoch, sie nimmt mein Gesicht in ihre Hand und wir küssen uns. Meine Bedenken wie wird es sein, sind schnell verflogen und ich muss anfangen ihr und mir zu vertrauen, auf das wir es irgendwie hinbekommen und ich nicht zweifle wenn ich mir nicht sicher bin, nur so haben wir eine Chance es richtig zu machen, einen guten Start hinzubekommen. Nach dem Kuss leg ich mein Kopf auf ihr Bauch, ihre Finger streicheln mein Haar, das hat sie schon früher gerne gemacht. Ben schaut uns verwirrt an und versucht danach sich hochzuraffen und sich zwischen uns zulegen, er bekommt es im Moment noch nicht richtig hin, nur mit Hilfe geht es und wenn er merkt, ihm wird geholfen, hat er keine Lust mehr es weiter zu probieren. „Wer hat Lust auf Rühreier?" fragt sie und ich hebe mein und Bens Hand hoch, ich werde von ihr runter katapultiert damit sie aufstehen kann.
Während ich mit Ben noch im Bett liege und seine Flasche halte, damit er essen kann und wir in Ruhe frühstücken können bevor es los geht, steht Tilla vor dem Herd und macht uns Rühreier, sie wackelt mit ihrem Hintern zum tackt der Musik die im Hintergrund läuft und ich kann kaum meine Blicke von ihr abwenden, so verführerisch ist sie. Tilla ist gut gelaunt und summt vor sich hin, als sie sich umdreht und sagt „Frühstück ist fertig", erwischt sie mich beim starren auf ihr Hintern. „Hast du mir gerade auf den Hintern gestarrt?" fragt sie mich mit hochgezogener Augenbraue, ich zeig Ihr meine Zähne und sage nichts, was soll ich auch sagen, es ist ziemlich offensichtlich. Sie kommt zu mir und gibt mir ein Kuss, Ben hört sofort auf zu trinken und schubst seine Flasche weg, sein Blick ist wieder der gleiche verwirrte Blick wie von vorhin, als würde es ihm nicht gefallen. Tilla sorgt für Ausgleich und küsst ihn auch, das scheint ihm zu beruhigen und er trinkt dann weiter.
Wir stehen am Hafen und warten das wir auf die Fähre dürfen, wieder wären wir zu spät gekommen und hätten fast auf die nächste Fähre warten müssen. Es ist aber auch ziemlich schwer die Zeit im überblick zu behalten, wenn man wie wir die letzten Tage in den Tag hineingelebt hat und wir das gemacht haben worauf wir Lust hatten. Dann hat man auch keine Zeit im Blick wenn man frühstückt und sich dabei angeregt unterhält. Tilla lacht mich immer noch aus, weil wie sie sagt, mein Blick überaus witzig gewirkt haben muss, als ich auf die Uhr geschaut habe und die Zeit mich fast aus dem Stuhl gerissen hat. Endlich sind wir auf der Fähre angekommen und stehen auf dem uns zugewiesenen Platz. Ben und Tilla sind schon raus aus dem Wohnwagen und wollten sich umschauen und ich muss unbedingt nachschauen was alles so auf meinem Handy los ist. Auch das Handy haben wir in der Zeit die wir gemeinsam verbringen beiseite gelegt, ihr Handy ist komplett aus und sporadisch schaut sie mal rein um ihre Mutter zu beruhigen und ich bin auch sehr selten dran. Ich dachte das würde ich nicht schaffen, man ist zu sehr fixiert auf die Außenwelt, auf die mediale Zeit und dieses immer erreichbar sein zu müssen, das es oft undenkbar ist ohne auszukommen. Was ich aber gelernt habe beim Handy außer acht lassen, ist das wenn man zufrieden ist mit dem was man hat und sich nur auf die Menschen um einen herum fokussiert, das es leichter ist drauf zu verzichten, dass man es nicht braucht und das man gelassener wird. Oft sieht man die schönen Dinge um einen herum nicht mehr, oder man sieht es und glaubt es medial festhalten zu müssen, was aber nicht sein muss, weil das Gefühl und die Bilder im Kopf manchmal vollkommen ausreichen. Im Kopf kann man es zu jeder Zeit hervorrufen, aber nicht vom Handy, wenn schon längst nichts mehr drauf ist. Wie vermutet glüht mein Handy und viele wollen wissen wo ich stecke und ob ich verschollen bin. Es gibt nur drei Personen denen ich erzählt habe wo ich bin und mit wem, mein Bruder und meine Eltern. Ihnen habe ich gesagt sie sollen es keinem weiter sagen und von Ihnen höre ich auch nichts mehr, weil sie wissen wir brauchen die Zeit für uns. Ich überfliege die Nachrichten grob, könnte ja doch was wichtiges sein, aber schnell merke ich, nichts ist wichtiger als mein Abstand zu allen und die Nähe zu den zwei Menschen mit denen ich unterwegs bin. Ich schalte sofort mein Handy aus und gehe mich auf die Suche machen, Tilla und Ben können nicht weit sein. Lange brauche ich wirklich nicht suchen, sie stehen am Rand und schauen aufs Meer hinaus, Kopenhagen sieht man schon lange nicht mehr, vor uns liegen wenige Stunden bis wir in Schweden ankommen. Ich stell mich zu Ihnen, Tilla schau mich an und lächelt, Ben ist auf ihrem Arm und krallt sich an seiner Mama fest, ihm ist dieses schaukeln wohl nicht geheuer. Ich biete mich an, damit ich ihn nehmen kann, was Ben sofort annimmt und sich auf mich wirft. Er legt seine Arme um mein Hals und legt sein Köpfchen auf mein Oberkörper. Wir stehen nun still da und beobachten das ferne und das nichts um uns herum.
Roman: Tilla, darf ich dich was fragen?
Tilla: natürlich
Roman: wie stellst du dir das jetzt alles vor? Ich weiß, wir wollen alles langsam angehen und ich kann total damit leben. Nur ich weiß nicht wie weit ich gehen kann, darf ich dich berühren wenn ich es gerne möchte, wie oft darf ich dich küssen, was darf ich sagen und wie weit darf ich mitbestimmen?
Tilla: mitbestimmen?
Roman: was uns angeht!
Tilla: du machst dir viel zu viele Gedanken. Du darfst nicht zweifeln, den ich glaube du zweifelst an den Worten die ich Dir gestern gesagt habe. Es ist mein ernst mit uns, ich habe ein Sohn auf den ich Rücksicht nehmen muss, ich lass niemanden in unser Leben, um es einfach mal auszuprobieren! Du glaubst doch nicht das wenn er sich an dich gewöhnt hat und ich es nicht ernst meinen würde, das ich dich aus unserem Leben reißen würde. Mir ist bewusst dass wenn das nicht funktioniert, wir keine Chance mehr hätten, auch nicht als Freunde. Du darfst mitbestimmen wie du möchtest, du darfst mich berühren und küssen wann es dir gerade danach ist. Und wenn ich es mal nicht möchte oder es mir zu viel ist, sage ich es einfach, wir müssen miteinander reden können und aus diesem Grund finde ich es auch gut das du mich fragst.
Roman: also gibt es wirklich eine Zukunft für Tilla und Roman?
Tilla: für Roman, Tilla und Ben!
Sie drückt sich seitlich an mich, umschlingt ihre Arme um Ben und mich und ich gebe ihr auf die Stirn ein Kuss.
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Hold my hand
FanfictionMan weiß nie wo sich unsere Wege hinführen, nicht wie weit wir gehen können! Man glaubt glücklich zu sein, dass nichts mehr schief gehen kann, aber manchmal ist nichts wie es aussieht! Manchmal verändert sich alles von einer auf die andere Sekunde...