Heute ist dieser eine Tag, wo in den Ruhr Nachrichten stehen würde, „heute ruht der Ball in Brackel", nicht nur der Ball ruht, sondern ich auch. Am liebsten würde ich heute lieber trainieren, als das ich gelangweilt und alleine den ganzen Tag auf der Couch verbringe. Heute morgen war ich einkaufen und habe die nötigsten Sachen besorgt, weil meine Eltern mich übermorgen besuchen und ein paar Tage hier bleiben.
Ich sortiere meine Playlist auf dem Handy, einige Lieder sind so ausgelutscht und zu oft gehört, das ich sie kaum noch ertragen kann. Neue Lieder werden hinzugefügt und gehört, mehr läuft heute nicht mehr. Gerade als ich überlege was ich mir für heute Abend zum Essen machen kann, denn so langsam meldet sich mein Magen, ruft mich Manuel an. Verwundert über sein Anruf, aber irgendwie nicht, weil er oft online irgendwelche Spiele gegen mich spielen möchte, hebe ich ab.
Manuel: na Bürki alles klar?
Roman: immer doch! Was verschafft mir die Ehre das du dich meldest, oder brauchst du wieder Unterstützung beim Spielen?
Manuel: neee, Melanie und ich haben Besuch und haben viel zu viel essen gemacht! Hast du Lust vorbeizukommen?
Ich überlege kurz, möchte ich mich umziehen und zu Ihnen fahren um zu essen oder möchte ich lieber weiter auf der Couch gammeln und am Ende was bestellen, als selber kochen? Ich entscheide mich für die erste Option, ich muss mal raus hier, weiter langweilen kann ich auch später.
Roman: da ich gerade nichts vorhabe, könnte ich kommen
Manuel: ja super, dann mach dich auf den Weg, das Essen ist gleich fertig!
Roman: geht klar, ich fahre gleich los.
Ich zieh mich schnell um und mach mich auf den Weg zu Ihnen. Manuel macht mir die Tür auf, wir gehen beide rein. Der Besuch von Manuel und Melanie entpuppt sich, als die Cousine von Melanie, die seit einem Monat hier in Dortmund lebt und arbeitet. Manuel hat mir noch nichts davon erzählt, normalerweise erzählt er mir immer alles, über Sachen die mich nicht interessieren und mich eigentlich nichts angehen, er redet soviel bis mir mein Ohr blutet und ich froh bin, wenn ich mich von ihm entfernen kann um mich zu erholen. Die Cousine heißt Hanna und arbeitet hier als Eventmanegerin, durch Manuel seine Hilfe hat sie hier eine Arbeit gefunden. Hanna ist 25 Jahre alt, hat eine eigene Wohnung nicht weit weg von hier und sie ist Single! Als Manuel das betont, habe ich sofort das Gefühl das diese Einladung zum Essen nicht nur aus Nettigkeit ist, sondern aus Berechnung mich mit Hanna zu verkuppeln. Erst bin ich etwas genervt, als ob ich nicht fähig bin, selber jemanden kennenzulernen, aber dann ändere ich meine Meinung, mal schauen wie diese Hanna so ist. Sie sieht nicht schlecht aus, sie ist blond, hat kurze Haare und blaue Augen!
Manuel und Melli präsentieren Hanna wie ein goldenes Ei, alles was sie macht und ihre Vorteile werden erwähnt. Immer wieder sagen sie „Hanna, erzähl doch mal... Hanna, weißt du noch wie du.... Hanna ist so hilfsbereit... Hanna ist total ehrgeizig... ach das müssen wir noch erzählen..." nicht nur Hanna ist es unangenehm, sondern mir auch, es ist offensichtlich was diese zwei Vorhaben und machen kein hell drauß! Was mich trotzdem sehr stört, das sie uns in diese peinliche Situation bringen und wir aus Höflichkeit nicht dagegen unternehmen können.Zum Glück hat Hanna irgendwann keine Lust mehr auf diese Superlativen und sagt Ihnen, „genug über mich gesprochen! Jetzt reden wir mal über was anderes" was sie sofort sympathischer wirken lässt. Es hilft, Manuel und Melli hören auf sie mir anzupreisen und lassen sich auf einen lockeren Abend ein. Trotzdem erfahre ich noch einiges über Hanna, aber nur aus dem Gespräch heraus und nicht über ein Steckbrief. Mir gefällt Hanna, sie wirkt erfrischend und auf dem Boden geblieben, wenn ich mir so überlege, hätte ich nichts dagegen sie näher kennenzulernen. Was ich natürlich Manuel noch nicht sagen werde! Ich weiß wo sie arbeitet und wenn ich mir wirklich ganz sicher bin mehr von Hanna erfahren zu wollen, dann, aber nur dann werde ich mich bei ihr melden. Der Abend ist sehr nett, nach dem Essen sitzen wir noch lange zusammen, bis ich mich dann höflich verabschiede und mich für die Einladung bedanke. Manuel und Melli sind etwas enttäuscht,als ich ohne Anschein Hanna gerne wieder sehen möchte, verabschiede! Aber sowas macht man nicht auf diese Art und nicht bei allen, ich muss mir erst Gedanken machen, ob wirkliches Interesse meinerseits überhaupt in Erwägung kommt. Ich fahre nachhause und lange lässt sich eine Nachricht von Manuel nicht warten. Er schreibt mir
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Hold my hand
FanfictionMan weiß nie wo sich unsere Wege hinführen, nicht wie weit wir gehen können! Man glaubt glücklich zu sein, dass nichts mehr schief gehen kann, aber manchmal ist nichts wie es aussieht! Manchmal verändert sich alles von einer auf die andere Sekunde...