Roman
Ich bin auf dem Weg zum Trainingsgeländer, heute haben wir eine kurze Besprechung
nach dem Düsseldorfspiel. Tilla ist vorhin Ben abholen gefahren, Damian kommt später um ihr was zu erzählen und in diesem Zuge wollte Tilla ihm offenbaren, was zwischen uns ist. Meine Freundin war ziemlich nervös, es ist ja auch keine einfache Aufgabe! In der Kabine kommt Jule zu mir und setzt sich neben mich „Sarah hat Tilla gestern im Stadion gesehen!" sagt er und schaut mich an. Während ich meine Schuhe binde, frage ich ihn ohne ihn daheim anzuschauen „und jetzt? Was willst du wissen?" Jule sagt erst einmal nichts und dann sagt er „Ellen hat wohl Karten gehabt und Tilla mitgenommen!" ich schau hoch zu Jule, da ich noch an meinen Schuhen fuchtele „und jetzt?" frag ich ihn, Jule zuckt mit seinen Armen „ich mein ja nur!" ich setzte mich gerade hin und schaue Jule an „weißt du Julian, vielleicht ist ja Tilla meine mysteriöse Freundin von der alle sprechen. Vielleicht ist sie wirklich nur dort gewesen, weil Ellen Karten hatte, oder vielleicht habe ich sie auch nur eingeladen, um genau alle, so wie dich zu verwirren! Such dir was aus!" sag ich mit einem gewissen Unterton. Ich kann diese Zweideutigkeiten nicht leiden, soll er mich doch gerade hinaus fragen, vielleicht hätte ich genau in diesem Moment die Wahrheit gesagt und seine Neugier wäre gestillt. Langsam ist es mir auch egal, ob es einer weiß oder nicht, vielleicht ändert sich vieles ab heute, vielleicht aber auch nicht. Mich verwundert einfach nur, warum das Leben anderer einen mehr interessiert, als es uns angeht. Warum ist es der Menschheit wichtig, das Leben anderer zu durchleuchten? Natürlich sind Jule und ich noch eine Art Freunde, was sich nach der Geschichte mit Hanna sehr runter reduziert hat. Bestimmt hat er auch wirklich Interesse an meinem Wohlergehen, währe nicht dabei im Hinterkopf
die gute Sarah, die nicht mehr gut auf mich zu sprechen ist. Jule merkt meine abweisende Weise, steht auf und geht weg. Als ich dann Richtung Rasen laufe, kommt Marcel zu mir und klatscht mir in den Nacken. Ich drehe mich erschrocken um, weil ich erst nicht weiß wer das ist und als Marcel grinsend vor mir steht, bin ich dann sehr verwundert. „Ich wusste es doch, unser Bürki ganz verliebt und dann auch noch in die Ex!" ich schaue wieder verwundert Marcel an, als er merkt das ich überrascht drauf reagiere, klärt er mich auf „Tilla hat mit meiner Jenny gesprochen, gesprochen ist vielleicht übertrieben. Aber du kennst ja die Frauen, manchmal muss man nicht sprechen, sie hat eine Frage schweigend mit einem nicken beantwortet, das reicht für eine Bestätigung! Kurz gesagt, sehr gut gemacht Roman und im Anbetracht eurer Situation. verstehe ich dein Stillschweigen darüber! Würde ich nicht anders handhaben!" Plötzlich fällt so eine Riesenmenge Erleichterung über mich und ich bin froh das ich jemanden außerhalb der Familie zum reden über meine Situation habe. Am meisten freut es mich, das es Marcel ist und niemand anders. Auch bin ich glücklich über Tilla, die keine Lust hat es weiter zu verstecken, vielleicht klappt es ja wirklich heute und wir können anders in die Zukunft schauen. Ich meine, wir haben unsere Pläne, wir wissen wohin es uns führt, wir wissen die Wichtigkeit und Verantwortung unseres Zusammenseins für Ben. Eigentlich steht alles soweit für uns fest, wir führen eine ganz normale Beziehung, mit ein paar Einschränkungen, die aber sich mit der Zeit lösen werden. Für mich habe ich entschieden, ich leg noch keine große Hoffnung in ihre Aussage heute, es ist eine verzwickte Situation und wer weiß ob sie wirklich die Gelegenheit nutzen und es Damian sagen wird. Angenommen sie sagt es ihm, was dann, es wird nicht einfach und dann kommt wieder die nächste Hürde, das schlechte Gewissen beruhigen, was sie haben wird.Ich fahre nach dem Training nachhause, mache mich fertig und jetzt heißt es abwarten. Tilla hatte mir vor einer halben Stunde geschrieben, dass er bald kommen wird und wir beide hatten besprochen, das sie sich danach bei mir melden wird. Da wir morgen frei haben, fahre ich dann nach ihrem Anruf zu ihnen und bleibe dann auch zwei Nächte dort. Vielleicht kann sich was in der Zeit schon klären und vielleicht möchte mich auch jemand kennenlernen. Wir wollen morgen Mittag in die Stadt, ich dachte Köln wäre mal sehr schön. Ben hat bald Geburtstag und Geschenke müssen besorgt werden. Um mich etwas abzulenken und die Wartezeit zu kürzen schaue ich Fernsehen. Erst nützt es nichts, nichts gescheites läuft im Programm, die Zeit vergeht nicht, dauernd muss ich auf meine Uhr starren. Bis ich auf eine Tier Dokumentation stoße, es geht um Oktopuse und Ihr Paarungsverhalten. In der Doku wird gezeigt, dass das Männchen, das Frauchen umschweift und versucht zu betören. Er möchte sie als Partnerin und sie wählt sich den Partner unter den ganzen Angeboten aus , bei dem sie sich sicher ist, befruchtet werden zu können. Obwohl der männliche Part genau weiß, das er die Paarung nicht überleben wird, legt er sich ins Zeug, um danach zu sterben. Nach der Befruchtung wird der Oktopode von ihr erwürgt, damit sie sich während der Austragung, von ihrem Befruchter ernähren kann. Ich bin voll fasziniert von der Lebensmüdigkeit des Männchens und seine Unwichtigkeit des Lebens, weil es nur einmal Sex haben möchte. Als ich dann wieder auf die Uhr schaue, sind schon über zwei Stunden rum und ich wundere mich das Tilla sich noch nicht bei mir gemeldet hat, auf dem Handy ist auch keine Nachricht zu sehen. Anrufen möchte ich sie nicht, nicht das ich gerade im falschen Moment anrufe. Mich beunruhigt die Situation und kurzerhand Entschließe ich mich einfach zu ihr zu fahren. Ich schalte mein Fernseher aus, nimm meine Tasche und mach mich auf den Weg zu ihr.
Vor dem Haus steht ihr Auto und sonst kein anderes, bei ihr scheint alles dunkel zu sein, nur ein kleines Licht aus dem Wohnzimmer schimmert hervor. Ich parke mein Auto, steige aus und gehe zum Haus. Ich fühle mich gerade wie ein Eindringling, ich handele gegen die Vereinbarung und habe nicht auf ihr Anruf gewartet. Vor ihrer Haustür versuche ich an der Tür zu horchen, ich höre Ben seine Stimme, aber was anderes ist nicht zu hören. Ich habe irgendwie ein mulmiges Gefühl und öffne langsam die Tür. Als ich die Tür wieder hinter mir schliesse, bleibe ich erst einmal stehen, Ben seine patschenden Hände kommen immer näher und plötzlich sehe ich ihn vom Wohnzimmer angekrabbelt kommen. Ich laufe zu ihm und hebe ihn hoch. „Wo ist den deine Mama?" frag ich ihn und er schaut mich einfach nur an und wiederholt immer wieder „Mama". Mit Ben im Arm gehen wir ins Wohnzimmer. Tilla liegt zusammengekauert auf der Couch und nur ein Schluchzen ist zuhören. Ich setzt mich zu ihr auf die Seite, ich streiche über ihr Kopf und flüstere vorsichtig „Tilla". Meine Freundin braucht einen Moment bevor sie sich umdreht und ich in ihre verweinten, roten Augen schauen kann. Ihr Gesicht ist total feucht, ihre Locken sind durchgeweicht und kleben im Gesicht „was ist passiert Schatz?" frage ich sie ganz vorsichtig. Sie dreht ihr Kopf wieder und kann mich nicht ansehen, ihr Gesicht vergräbt sie auf meinen Beinen. Ich streiche über ihr Kopf, Ben versucht es mir nachzumachen, sie sagt schluchzend irgendwas unverständliches vor sich hin. „Süße, ich verstehe nicht was du sagst, beruhig dich erst und dann sagst du es mir noch einmal" irgendwann merke ich wie sie zwei- dreimal tief einatmet. Tilla dreht etwas ihr Kopf, was noch auf meinen Beinen ist „ich bin eine Versagerin! Ich konnte es nicht sagen, er war so glücklich und plötzlich verstummte meine Stimme! Ich fühl mich so schlecht, dir gegenüber schäme ich mich, ich habe mein Vorhaben nicht durchgezogen" sagt sie und kann sich gerade noch so zurückhalten, damit sie nicht wieder anfängt zu weinen. „Das ist doch kein Grund um zu weinen! Du machst uns traurig, schau doch mal zu Ben, wie verstört er wirkt! Schatz, wenn nicht heute, dann ein anderes Mal! Es ist doch kein Weltuntergang, solange wir wissen, dass wir zusammen gehören, ist es doch egal! Wir hatten doch bis jetzt eine schöne Zeit und wir haben es doch gut geregelt. Wir sind halt nicht wie alle anderen, es ist eine Ausnahme Situation!" sie schluchzt „aber" und bevor sie weiter sprechen kann, sag ich ihr „kein aber, es ist nicht schlimm, ein anderes mal wird es klappen. Wir haben doch kein Zeitdruck oder doch?" Tilla schüttelt verneinend ihr Kopf. „Wollte Damian wissen, was du ihm erzählen wolltest?" frage ich sie, sie nickt und schaut auf den Boden „ich habe ihm erzählt, dass ich einen Urlaub im Winter plane, irgendwo, wo es Schnee gibt!" flüstert sie. „hey, das ist doch gut. Jetzt beruhig dich erstmal und dann schauen wir nach" sag ich und sie schaut mich fragend an „wir planen jetzt unseren Winterurlaub, jetzt ist doch die beste Gelegenheit. Dann hast du zumindest die Wahrheit gesagt!" Tilla erhebt sich, lächelt Ben und mich an und wir küssen uns. Manchmal braucht man den richtigen Zeitpunkt und dieser Zeitpunkt war heute noch nicht, wer weiß, manchmal kommt dieser Zeitpunkt in einem unerwarteten Moment.
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Achtelfinale ole.... ihr Lieben, was war das bloß gestern? Ich konnte das Spiel nicht schauen, da ich mich weigere, noch mehr für irgendwelche Rechte zu bezahlen. Ich bin die Nacht aufgewacht und habe es dann gegoogelt und leider konnte ich vor Freude nicht mehr einschlafen. Ich hatte zugegebener Weise, nicht viel Hoffnung! Daher bin ich heute den ganzen Tag ziemlich, bescheiden gesagt, am Arsch. Drei Stunden schlaf, reichen halt nicht. Fühlt euch gedrückt ❤️
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Hold my hand
FanfictionMan weiß nie wo sich unsere Wege hinführen, nicht wie weit wir gehen können! Man glaubt glücklich zu sein, dass nichts mehr schief gehen kann, aber manchmal ist nichts wie es aussieht! Manchmal verändert sich alles von einer auf die andere Sekunde...