•Kapitel 7•

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Jungkook

Zeugnisse.

Das einzige Wort, dass an diesem Tag wichtig war und weswegen jeder in Panik geriet.

Ich verdrehte meine Augen, als meine Mum und Jin mich unbedingt darauf hinweisen mussten, dass ich mal etwas anderes als mein weißes Shirt anziehen sollte. Denn für mein Zeugnis musste etwas schönes her.

Taehyung schien das nicht zu stören, aber er trug ja auch jeden Tag die Klamotten eines Supermodels.

So stand ich also seufzend vorm Spiegel und betrachtete mich eine Weile lang. Ein einfach Hemd in die Jeans gesteckt konnte einen echt großen Unterschied machen zum normalen Freizeitshirt.

„Du siehst wirklich gut aus.", lächelte mein ältester Bruder mich vom Türrahmen aus an.

„Danke."

„Du wirst einfach zu schnell erwachsen."

„Hyung." Lachend steckte ich meine Hände in die Hosentaschen. „Du hast mich erst letzte Woche im Anzug gesehen. Und außerdem habe ich noch ein Jahr Schule vor mir."

„Eben! Nur noch ein Jahr!", schmollte er, doch ich fand es einfach nur witzig, dass er es erst jetzt bemerkte, dass wir alle irgendwann mal erwachsen wurden.

Er seufzte und winkte mich mit sich, als er ins Wohnzimmer lief. „Na komm, ich fahr euch hin."

Ich tat was er sagte, trat aus meinem Zimmer und krachte fast mit Taehyung zusammen. Wir sahen uns kurz erschrocken an, doch lachten dann leise, weil wir beide so tollpatschig sein konnten.

„Und aufgeregt?", fragte er mich mit seiner dunklen Stimme und für einen kurzen Moment war ich gefangen.

„Wdnn ich jetzt ‚nein' sage, bin ich dann seltsam?", stellte ich ihm die Gegenfrage.

Er schmunzelte. „Min Jungkook, du bist vieles, aber nicht seltsam."

Sein liebenswerter Tonfall, sein sanftmütiges Lächeln und sein intensiver Blick, waren mit einem Mal alles, auf das ich achten konnte.

Wie machte er das nur?

„Kinder, kommt ihr?", rief Jin von unten, weswegen wir leicht zusammenzuckten und uns dann ansahen. Ich zog die Mundwinkel nach oben und nickte Tae noch schnell zu, bevor ich mit ihm die Treppen runter verschwand.

Als er schon ins Auto stieg, hielt mich Jin kurz zurück, um mir etwas zuzuflüstern.

„Freu dich ein wenig mehr. Tae scheint sich wegen Dir noch zurückzunehmen."

~•~•~•~•~•~

Einen Tag vor dem Flug fingen wir an zu packen und ich stopfte gerade zwei der letzten Sachen in meinen Koffer, da kam Tae herein und setzte sich neben mich auf's Bett. Wir lächelten uns warm an, was aber auch alles war.

Nach den Zeugnissen hatte ich mich zusammengerissen und wieder normal mit ihm geredet. Ganz normal weitergemacht.

Aber es war irgendwie nicht seltsam, denn er ließ es zu und wir konnten wieder ehrlich lachen.

Natürlich konnten wir das auch so, aber es war in letzter Zeit eher zurückhaltender gewesen.

„Brauchst du denn noch ein weißes Shirt?", fragte mich Tae, weswegen ich ihn schmollend ansah.

„Man kann nie wissen und ich mag die halt. Also gib her!", meinte ich bestimmt und wollte es mir aus seiner Hand greifen, da hielt er es von mir weg.

Ich guckte ihn empört an, doch er zwinkerte mir nur mit einem grinsen zu.

„Taeee..." Ich schaute ihn warnend an, während er vom Bett aufstand, das Shirt in seiner Hand, und auf die Tür zuging.

„Weißt du, du könntest auch einfach eines von meinen tragen."

„Yah!"

Damit sprang ich auf ihn los, aber er war schon lachend aus dem Zimmer verschwunden und eilte in die Küche. Ich lief ihm hinterher und wir tänzelten kurz um den kochenden Jin herum, bevor wir zur Couch rannten. Dort hielt ich ihn fest und wollte ihn auf das Sofa schubsen, doch zog er mich mit sich, sodass ich auf ihm landete.

Erst einmal war ich total erschrocken und würde leicht rot, aber überspielte es schnell. Ich streckte mich nach dem Shirt aus, da kitzelte er mich plötzlich durch und schon wieder konnten wir uns beide kein Lachen verkneifen.

Wir rollten uns so, dass ich unter ihm lag und schon war es ruhig.

Meinen Mund verließ noch ein leichtes Kichern, bevor auch dieses verebbte.

Wir starrten uns einfach stumm an und konnten es beide nicht verhindern rot zu werden. Das stand ihm richtig gut...

Herzklopfen...

Tae atmete noch ein paar Male kräftig, während ich seine Lippen und Augen betrachtete. Er war mir so unglaublich nahe. Dann lehnte er sich vor und ich dachte schon es würde gleich etwas passieren, aber da hielt er mir mein Shirt vor die Nase.

„Hier.", sagte er leise.

Zu leise. So verführerisch.

Moment...was dachte ich da?

„D-danke.", flüsterte ich, immer noch rot wegen seiner Nähe.

„Na dann lass ich dich mal weiter Koffer packen. Ich hoffe du freust dich genauso darauf wie ich.", zwinkerte mir Tae noch ein letztes Mal zu, bevor er dann aufstand und mich verdutzt daliegen ließ.

Warum schlug mein Herz mit einem Mal so schnell? Hatte ich noch Rest Alkohol über Tage im Blut? Quatsch.

„Wow, also bei euch bekommt man auch Diabetes.", hörte ich Yoongi-Hyung, doch wusste ich nicht, was ich sagen konnte.

Ich starrte nur kurz auf Taehyungs Tür, wo er verschwunden war, und dann zu meinem Bruder auf einem Stuhl in der Küche, ging dann aber ohne ein Wort in mein Zimmer.

Keine Ahnung was ich da nun sagen konnte...

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Sorry, dass es nicht mehr wurde. Ich bin im Urlaub und den ganzen Tag unterwegs gewesen.
Es war auch kein langes Kapitel geplant, deswegen gebt euch erstmal mit dem zufrieden, ich kann es ja immer noch überarbeiten.
:)

Hope u enjoy🙏🏻

~safemenow

Stigma [TAEKOOK]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt