•Kapitel 15•

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Taehyung

Die letzten Tage waren gar nicht mal so schlecht. Kookie und ich hatten den Vorfall nach dem Abschlussball im Hotelzimmer verdrängt, aber mit einem Lächeln.

Und nun noch mit ihm einkaufen zu gehen und nebenbei seine kindliche Freude zu sehen, war wirklich das Sahnehäubchen.

Wir liefen durch die Straßen der Stadt, in der unser Hotel war, und suchten die besten Läden heraus. Einige hatten modernere Sachen und andere wiederum Secondhand Kleidung zu verkaufen.

„Meinst du das steht mir?", fragte er mich des Öfteren.

Und jedes Mal antwortete ich das Gleiche. „Kookie, du siehst in so ziemlich allem gut aus. Ich wette, dass dir sogar ein Kleidersack stehen würde, und das zeigt doch nur, dass jeder Mensch wegen dir neidisch werden kann."

Er lächelte schüchtern und dankte mir, was mich nur wieder rot werden ließ und mir ein Grinsen aufs Gesicht zauberte.

Ich war wirklich hoffnungslos verknallt in diesen Jungen. Was sollte nur aus uns werden? Ich hätte ihm so gern meine Gefühle gezeigt und gesagt, aber er ließ mich nur bis zu einem gewissen Grad an sich heran. Ich hoffte ihm bald näher zu kommen.

Vielleicht konnte diese Reise ein paar Überraschungen mit sich bringen?

Wir hatten schon ein paar Dinge gekauft und waren auf dem Weg zurück zum Hotel, um unsere Sachen abstellen und essen gehen zu können, da fing es an zu regnen.

Und als wäre es noch nicht genug, verliefen wir uns auch noch.

Ganz toll.

„Tae...müssen wir nicht hier rein?", fragte mich Jungkook, während ich versuchte den Regenschirm, den ich uns zuvor glücklicherweise in einem Laden gekauft hatte, über uns beide zu halten.

Tatsächlich kam mir Keks noch ein wenig näher, obwohl er eher etwas verloren aussah. Hatte er Angst bei Unwetter? Oder war nur die Vorstellung, sich in einem fremden Land zu verlaufen, schrecklich für ihn?

Was es auch war, es gefiel mir nicht, denn er sollte sich wohl fühlen.

Ich legte ihm meine Hand auf den Rücken, um ihn zu beruhigen, was auch ein wenig klappte. Er sollte wissen, dass ich ihm halt gab.

„Ich weiß es nicht, aber lass uns erstmal einen Unterschlupf suchen. Wir können nachher noch zurück gehen.", antwortete ich mit einer sanften Tonlage, woraufhin er  zustimmend nickte.

Ich nahm seine Hand und legte sie an meinen Arm, damit er nahe bei mir lief und unterm Regenschirm blieb. Er sah mich kurz an und schluckte dann mit einem zögerlichen Blick auf den Abendhimmel, der durch die Wolken nicht zu sehen war.

Ein paar Minuten später entdeckte ich eine Bar, an der ich halt machte. Ich guckte Kookie fragend an und er schaute sich unsicher um.

„Hey.", sagte ich leise und nahm seine freie Hand in meine, damit er mich ansah. „Keine Sorge, ich bin bei dir und werde mit Sicherheit niemanden an dich ranlassen."

„Ich...ich will mich nur noch ausruhen."

Seine Stimme zitterte und ich wusste, dass ihm die Idee mit der Bar nicht gefiel, aber nirgend sonst könnten wir uns unterstellen und Kookie musste aus seinen nassen Sachen raus.

Ich machte den Regenschirm zu und wir flitzten rein, damit wir uns unsere Rucksäcke nicht noch mehr triefen mussten.

Drinnen war das Licht gedimmt und vom Aufbau her sah es aus wie eine Bar, die man sich im Allgemeinen so vorstellt. Ein wenig zwielichtig, aber auch voller Aufregung. Junge, so wie alte Leute fanden hier drin Platz und es war voll besetzt.

Stigma [TAEKOOK]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt