Stigma [TAEKOOK]

•Kapitel 68•

„Wir sollen wohin gehen?", fragte Mrs. Kim. Sie war so erstaunt, dass ich mich ein wenig verlegen am Nacken kratzte.

„Bowlen. Das ist so was wie ein Familienausflug zum Spaß haben."

„Außerdem ist es mal nicht dieser ganze reiche-Leute-Mist, den ihr uns immer aufgezwungen habt in letzter Zeit.", spottete Tae, seine Augen waren kalt auf seine Eltern gerichtet.

„Taehyung, wo bleiben deine Manieren? So haben wir dich nicht groß gezogen.", meinte Mr. Kim und lächelte den Blondhaarigen falsch an.

Tae zog eine Augenbraue nach oben. Am liebsten hätte ich seine Hand genommen, um ihn zu beruhigen. Wer wusste schon, was er nun wieder sagen würde.

„Das Einzig wichtige, das ihr mir beigebracht habt, war der Fakt, dass ihr homopho-"

„Aaalles klar!", lachend klatschte Lee in seine Hände und unterbrach somit das Familiengezanke. „Ich habe richtig Lust auf ein schönes Bier bei einer kleinen Partie gegen meinen Bruder. Also wie wäre es, wenn wir losfahren würden, hm?"

„Ein Bier wäre wohl nicht sehr angebracht, Lee.", meckerte Tiana, woraufhin sich Namjoon schnell räusperte.

„Wieso nicht? Er ist alt genug und wir haben Ferien."

Grinsend klopfte Lee Joonie auf den Rücken. „Das ist mein Kumpel."

„Berühr mich noch einmal und dieses Familientreffen ist das schönste deiner Albträume.", knurrte der Jüngere von beiden, woraufhin Lee schnell wieder von ihm abließ, immer noch mit dem zufriedenen Grinsen.

„Gibt es da auch was zu futtern?"

Stöhnend verdrehte Tiana ihre Augen. „Oh Lee, jetzt rede endlich mal-"

„Klar, keine Sorge. Wir haben auch richtig Kohldampf.", unterbrach sie nun Hobi.

Freudig schnappten Lee und er sich ihre Jacken und spazierten nach draußen, Tae, ich und die anderen hinterher. Meine Mum wartete noch auf die Kims, bevor sie das Café zuschloss und wir zur Bushaltestelle liefen.

„Einen Bus kennt ihr doch, oder?", fragte Tae spöttisch, als er sich zu seiner Familie umdrehte. „Das ist ein Fahrzeug, gedacht für den Transport von mehreren Leuten. Ist sehr umweltschonend, wenn man es so betrachtet, dass nicht jeder Auto fährt."

Eine Antwort aber bekam er nicht und lief von daher einfach weiter neben mich her. Wir blickten uns kurz in die Augen und lächelten leicht. Irgendwie verrieten mir seine, wie er sich gerade fühlte, gleichzeitig aber auch, dass er dankbar für meine Anwesenheit war.

Ich hätte ihn so gern bei der Hand genommen.

~•~•~•~•~

„Keks, es kann doch nicht sein, dass du wirklich alles kannst.", lachte Yoonie, als ich einen erneuten Strike geschafft hatte.

Die Teamaufteilung war sehr einfach gewesen. Na gut, es gab ein paar Diskussionen, aber letztendlich sah es so aus: Tae und ich spielten mit seiner Familie, somit blieben der Rest der Jungs und Mum für die zweite Mannschaft. Wir auf der rechten, sie auf der linken Seite der Bowlingbahn. Ein Wunder, dass genug Platz war.

Ich hätte nicht gedacht, dass es trotzdem so Spaß machen könnte, auch wenn Mr und Mrs Kim ein wenig steif dasaßen. Bowlen war wohl überhaupt nicht ihr Ding.

Jimin lachte, seine Hand vor seinem Mund gehalten, als er seine Beine auf Yoonies Schoß schwang. „Nicht umsonst nennen wir ihn den Golden-Maknae."

Nun lachten auch die anderen, bis auf Mr und Mrs Kim. Tiana lächelte ein wenig und Lee schien sich pudelwohl zu fühlen. Dann aber gefror das Gesicht von der Tochter und den Eltern.