Stigma [TAEKOOK]

•Kapitel 54•

Weihnachten stand vor der Tür und damit plante Jin einfach ALLES was es zu planen gab. Deko, Hilfe im Café, wo der Weihnachtsbaum aufgestellt werden sollte, wie groß er war und so weiter.

Das schien sogar Yoongi auf die Nerven zu gehen, der nach einem ganzen Vormittag ganzer Quengeleien des Älteren die Schnauze voll hatte.

„Min Seokjin, wenn du noch ein weiteres Wort sagst, dass ich beachten soll, dann schwöre ich: ich ramme dir deine Krone in den Arsch und schick dich damit auf den Mond, wo du traurig auf die Welt runter guckst und dir wünschst, du hättest mich mal machen lassen!"

Genervt funkelte er seinen Bruder an, während wir anderen uns ein Lächeln verkneifen mussten.

Er war so lustig!

„Hyung, wollen wir gleich nach dem Essen los?", fragte Kookie dann aufgeregt in die Stille hinein, weswegen ich kurz schmunzeln musste.

Ich liebte es, dass er so kindlich war, wenn es um etwas ging, dass er einfach interessant fand.

Yoongi zuckte mit den Schultern. „Klar, Keks. Du freust dich ja anscheinend sehr darauf."

„Mhm! Das ist doch immer das Beste an Weihnachten.", erklärte er begeistert.

Ich hätte ihn den ganzen Tag beobachten können, aber das würde man dann vermutlich stalking nennen. Trotzdem...er war so schön, es fiel mir schwer mich auf etwas anderes zu konzentrieren.

„Eigentlich ist es das Schmücken vom Baum.", meinte der mittlerweile Schwarzhaarige und schlürfte weiter meine Nudeln vom Teller auf. „Da kommt die ganze Familie dann zusammen."

Und schon horchten alle auf und es war still. Hatte er gerade...? Ja, das hatte er!

„Hyung, du bezeichnest uns als deine Familie?", fragte Jimin und lächelte ihn niedlich an, was den verwirrten Ausdruck auf Yoongis Gesicht verschwinden ließ.

Ich konnte nicht anders als zu grinsen, was zu einem Lachen wurde, als er die nächsten Worte aussprach.

„Nein, mit euch kleinen Plagen würde das nicht gut gehen."

Wir aßen noch schnell auf und zogen uns noch einmal bequeme, aber auch warme, Sachen an, denn draußen war es recht kalt - immerhin war bald Weihnachten.

Als wir fertig waren trafen sich Kookie und ich an der Treppe und liefen runter zum Café.

„Es ist in letzter Zeit ziemlich langweilig, weil kaum Gäste da sind, da hat man wenig zu tun.", seufzte Kookie, wobei ich wusste, dass er sich auch Gedanken wegen des den Umsatz machte.

Ich stupste ihn sanft an. „Dann müssen wir wohl mal wieder eine Schicht zusammen übernehmen, hm?"

Grinsend nickte er. „Da würde die Langeweile auf jeden Fall verfliegen."

„Sag ich doch.", zwinkerte ich ihm zu, woraufhin seine Farben einen dunklen Rotton annahmen. „Aber mal zu einem ganz anderen Thema."

„Ja?"

„Wie weit bist du mit den Marvel Filmen?"

Sofort fingen seine Augen wieder an zu leuchten und ich wusste, dass ich ihn super abgelenkt hatte. Ich liebte es mit welcher Freude er erzählte und war froh, dass er mal kurz nicht an das Geld dachte, welches seiner Familie manchmal den Kopf zerbrach.

Die Min Familie war nicht reich, aber auch nicht arm. Sie hatten nur ein paar Mäuler zu viel zu stopfen, weswegen ich schon mit dem Gedanken spielte einen anderen Job anzunehmen, damit ich extra Geld einbringen konnte. Ich wollte diese Familie unterstützen wo es nur ging, denn Yoongi hatte es ganz gut ausgedrückt.