„Und auf was hättest du Lust?", fragte mich Kookie, als wir durch die Straßen liefen, nachdem uns der Bus abgesetzt hatte.
Ich schmunzelte leicht. „Du fragst mich? Dabei solltest du entscheiden, es ist dein Urlaub."
„Aber deiner doch auch, oder warum bist du hier, hm?", meinte er stirnrunzelnd.
Ich lachte und gab ihm mit meiner Schulter einen leichten Schubs. „Mann, einer muss doch auf dich aufpassen."
Mit roten Wangen sah er nach vorn, musste sich dabei sein Grinsen verkneifen. „Idiot."
„Na gut.", gab ich mich seufzend geschlagen und reckte meinen Kopf, um etwas leckeres zu finden. „Wie wäre es mit Italienisch?"
„Klingt gut."
„Ich kenn dich halt.", zwinkerte ich, woraufhin sich seine Wangen noch mehr röteten.
„Blödmann."
Ich lachte und nahm ihn bei der Hand, um ihn sicher über die Straße zu führen und in das Restaurant rein, das ich gefunden hatte. Mal sehen wie es hier schmeckte.
Ich lächelte einer Kellnerin zu, die uns danach sofort zu einem Tisch brachte, da noch einiges frei war. Wir setzten uns einander gegenüber und bekamen die Menükarte. Lange brauchte es nicht bis wir uns entschieden hatten und etwas zu trinken und zu essen bestellten, welches uns kurz darauf gebracht wurde.
Also Trinkgeld würde ich hier auf jeden Fall geben!
Ich sah Kookie beim essen zu und wie er über irgendwelche Geschichten erzählte, die ich schon an die hundert mal gehört hatte, aber jedes Mal wieder interessant fand. Vor allem aber seine Art zu reden.
Irgendwann stoppte er und erwischte mich beim Starren.
„Entschuldige, das hab ich dir schon mal erzählt, nicht wahr?", fragte er mit roten Wangen und blickte beschämt auf seinen Teller, von dem er sich seine Nudeln auf die Gabel rollte.
„Schon gut, bitte rede weiter.", meinte ich gelassen und hörte ihm weiter zu. Wenn es eins gab, das mich glücklich machte, dann war es ihn so zu sehen.
In einem Moment der Unachtsamkeit, musste ich wieder an meine Familie denken und was mich schon seit ein paar Jahren verfolgte. Kookie sprach von unserem Leben Zuhause - ich war froh, dass ich es so nennen durfte -, über unsere Hyungs und seine Mum. Er erzählte mir von seiner Großmutter und ich zog meine Augenbrauen zusammen.
Diese Frau war mir allein deswegen unsympathisch, weil sie ihre Tochter nicht mit dem Vater meines Schwarmes hatte davon gehen lassen wollen. Und es stieg, als ich mich an die Geschichte von Yoongi-Hyung erinnerte.
Ich schüttelte abwertend den Kopf. Ja, irgendwo hatten unsere Familien etwas gemeinsam. Wenigstens ein Mitglied konnte man getrost ignorieren, auch wenn es schöner gewesen wäre für einander da zu sein.
Ich schaute mir Kookie einen Augenblick lang noch an, bevor ich mich dann räusperte und seine Aufmerksamkeit bekam.
„Jungkook, kann ich dir etwas erzählen?"
Mit fragenden Blick und großen Augen gleichzeitig, nickte er. „Ja, natürlich. Was gibt es denn? Du siehst schon die ganze Zeit in Gedanken vertieft aus, ist alles okay?"
Ich belächelte seine unglaublich fürsorgliche Art. Während ich versuchte die Leute mit physischem Körpereinsatz zu beschützen, kümmerte er sich um den psychischen Teil und um ihre mentalen Wunden.
Waren wir nicht eigentlich ein perfektes Team? Warum sah er es nur nicht?
Mein Lächeln bröckelte, als ich wieder an das dachte, weswegen ich ihn unterbrochen hatte. „Ich möchte dir von meiner Familie erzählen."
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Stigma [TAEKOOK]
FanfictionFortsetzung zu Serendipity A TaeKook Story Band/ Bruder 2 Stigma bedeutet Schandmal. Wenn du anders bist, als die anderen. Wenn es unerwünscht ist. Jungkook hatte sich seine letzten Jahre an der Schule vollkommen anders vorgestellt. Mobbing und alle...