Stigma [TAEKOOK]

•Kapiel 42•

Jungkook

Seit ungefähr drei Wochen schon leben die Neuankömmlinge bei uns. Würde ich sie immer so nennen? Keine Ahnung, aber es war schön sie bei uns zu haben. Irgendwie fühlte es sich mit ihnen an unserer Seite ein wenig fröhlicher an.

Versteht mich bitte nicht falsch. Ich liebte meine Familie über alles und wir hatten auch immer schon eine Menge Spaß allein zusammen, aber die Members, welche nun neu in unsere WG gezogen waren, brachten ein wenig mehr Stimmung herein. Es war lauter, lebhafter. Sie diskutierten und stritten über Kleinigkeiten, aber jeder wusste, dass sie wie Brüder waren.

Sie passten perfekt zu uns.

Als es an einem sehr stark regnete, kamen Jimin und Yoonie total durchnässt nach Hause und das erste Niesen war vom Orangehaarigen zu hören. Am nächsten Tag ging es ihm nur noch schlechter und wir beschlossen, dass er Zuhause blieb.

Dazu entschied Yoongi-Hyung sogar bei ihm zu bleiben, woraufhin wir nicht schlecht staunten. Immerhin war der alte Griesgram dafür bekannt sich mit niemandem weiter als nötig zu unterhalten, beziehungsweise sich zu beschäftigen.

Ich jedoch tauschte einen vielsagenden Blick mit Taehyung und Hobi aus und wir kicherten in unsere Hände hinein, weil wir uns schon denken konnten warum Yoonie sich so gut mit unserem ChimChim verstand.

Es bewies sich, als wir am Nachmittag des nächsten Tages nach Hause kamen und die beide schlafend auf der Couch wiederfanden. Davon musste ich einfach ein Foto machen!

Wir grinsten alle breit, als Yoonie genervt stöhnte und sich darüber beschwerte, dass wir den Jungen, dessen Kopf sich in seinem Schoß befand, aufgeweckt hatten. Er hatte wirklich einen sanften Kern, in den er Jimin langsam einführte.

Aber so schön es auch war, meinen Bruder so gut gelaunt zu sehen, blieb es nicht. Denn alles Schöne hat auch mal ein Ende und genau das kam mit dem nächsten Tag.

Hobi bestand darauf Tae und mich vom Klassenraum abzuholen und so warteten wir. Im Unterricht zuvor hatten wir einen Test zurückbekommen - nichts weltbewegendes, immerhin war es Anfang des neuen Schuljahres - und unterhielten uns gerade über die Noten, als eine Gruppe von Mädchen aus dem Raum trat und mich mit giftigen Blicken strafte.

„Seht euch den Streber an.", zischte die eine, woraufhin ihre Freundinnen nickten.

„Was ist denn euer Problem?", fragte Tae und runzelte dabei die Stirn.

„Sieh mal, jetzt hat der auch noch einen Beschützer! Ist ja lächerlich!", grölte eine andere und sie fingen alle an zu lachen.

„Spinnt ihr?!", regte Taehyung sich über sie auf, doch die Mädchen liefen nur weiterhin kichernd an uns vorbei. „Den werd ich's zeigen!"

Dank seines Hundeähnlichen Knurrens glaubte ich ihm das sogar und hielt ihn von daher schnell am Arm fest.

„Lass gut sein, Tae.", meinte ich und versuchte mich in einem Lächeln. „Das passiert eben, wenn jemand über bessere Noten erfährt, als er selber erhält."

Kurz musterte er mich ausgiebig, bevor er sich dann selbst kein grinsen verkneifen konnte. Er gluckste sogar leise und irgendwie brachte mir das ein warmes Gefühl.

„Na gut, wenn du meinst...ich werde die Weiber trotzdem anmotzen, wenn die weiter so machen!", grummelte er, was ich ihm sogar abkaufte.

„Alles klar."

„Hey Leute!", rief uns Hobi entgegen, als er auf uns zugelaufen kam. „Sorry, die Schrulle hat mich aufgehalten. Was hab ich verpasst?"

Ich fragte mich, ob die Jungs in Frankreich auch immer so gesprochen haben.