•Kapitel 69•

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„Warte - was?" Yoongi-Hyung sah uns etwas entgeistert an, während sein Freund ihn über den Rücken strich. „A-aber ich hab doch überhaupt nichts zum anziehen für so eine - so ein...?"

„Event?", fragte ich ebenso blöd nach und drehte mich zu Tae. Wir waren schon wieder Zuhause und standen allesamt im Wohnbereich, meine Mum war schon schlafen.

Seufzend strich er sich übers Gesicht. „Diese Kunstausstellung. Keine Ahnung was meine Eltern da überhaupt wollen, es ist ja nicht so, als wären sie vorher schonmal hier gewesen. Ist ziemlich bescheuert, aber vermutlich fehlt ihnen einfach nur der Luxus, den sie bei uns nicht bekommen."

„Und deswegen müssen wir...?", fragte Yoonie erneut.

Jimin gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, woraufhin mein Bruder schmollte. „Wir müssen nicht, aber wir werden unseren Freund unterstützen."

„Das ist klar, nur..." Seufzend sah er zur Seite.

Jinnie legte den Kopf schief und musterte ihn kurz, bevor er schmunzelte. „Yoongi, bist du etwa schüchtern?"

„Wie bitte?!" Aufgebracht sah er Jin-Hyung an, doch jeder bemerkte seine roten Wangen. „N-Natürlich nicht! Was sollte mich nervös machen, hm?"

„Niemand hat etwas von nervös sein gesagt.", sagte Jimin, der leise kicherte, ebenso wie die anderen.

Yoonie schaute auf den Boden und schluckte kurz, blieb aber still. Oh nein, es war ihm peinlich. Und wenn Yoonie mal was peinlich war, dann war es das niedlichste auf der Welt. Jeder wollte ihn beschützen.

„Suga~!", kam es von Chim mit zuckersüßer Stimme, bei der sein Freund langsam den Kopf hob und dabei wie eine verletzte Katze aussah. „Naww, das kannst du mit mir nicht machen!"

Vollkommen um den Finger gewickelt küsste Jimin ihn auf den Mund und seine Wangen, eigentlich überall im Gesicht, bis Yoonie sich lächelnd an ihn schmiegte.

Ich schmunzelte leicht und drehte mich zu den anderen. „Hyungie hat schon recht. Es ist erschreckend, weil wir noch nie bei so etwas waren. Das Restaurant hat uns ja schon etwas abgeschreckt, aber eine Kunstausstellung? Da wimmelt es doch bestimmt nur so von gut gekleideten Menschen."

„Gut gekleidet in deren Sinne und außerdem sind es keine Menschen.", sprach mit einem Mal eine neue Stimme im Kreis. Wir alle drehten uns zu Lee, welcher an das Treppengeländer lehnte, seine Hände in die Hosentaschen gestopft. „Es sind eklig, gierige Langfinger, die sich bei einem solchen Event nur versuchen selbst zu verkaufen, als etwas das ihr Ego nur noch steigert. Sie lassen die wahren Probleme in der Welt fallen und konzentrieren sich nur auf ihren Status. Geld ist für sie wie Nahrung."

„Treffender hätte ich es nicht formulieren können.", lachte Tae. Ein ehrliches Lachen, an seinen Bruder gerichtet. Irgendwie gefiel mir der Gedanke, dass die beiden sich vertragen würden.

Schmunzelnd trat Lee auf uns zu und sah dann zu Yoonmin. Er tätschelte meinem Bruder kurz den Kopf, welcher dabei seltsamerweise still hielt, immer noch an Jimin geklettet.

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ihr könnt in ganz normalen Klamotten kommen. Es gibt Einige, die ansatzweise nicht so verrückt sind, und Andere, die sich so kleiden, als würden sie aus der Gosse kommen."

Jinnie stimmte leise summend zu. „Mode ist schon seltsam."

„Das ist sie.", nickte Lee und musterte einmal jeden von uns. Sein Blick blieb kurz an mir hängen, dann richtete er ihn auf den Fernseher. „Wollen wir was spielen? Das Bowlen heute hat mich nicht so befriedigt, wie ich es mir erhofft hatte."

Hobi grunzte leicht. „Befriedigt."

Lachend legte Lee seinen Arm um Hoseok's Schulter und spazierte mit ihm zum Sofa, auf welches wir uns alle setzten. Jinnie bereitete alles vor, während ich mich umsah. Hobi, Lee, Tae und ich saßen auf der Couch, Yoonmin vor meinem Freund und mir, Namjin platzierte sich auf dem freien Sessel, mein Bruder auf dem Schoß von Joonie.

Stigma [TAEKOOK]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt