•Kapitel 25•

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„Ich hoffe Sie hatten einen angenehmen Aufenthalt.", meinte die Fake-Tante hinter der Rezeption unseres Hotels.

Wir checkten gerade aus und wollten uns auf dem Weg zum Flughafen machen, damit wir noch an diesem Tag in London ankommen konnten. Dazu mussten wir ihr falsches Lächeln über uns ergehen lassen.

„Ja.", antwortete ihr Tae und grinste mich dann verstohlen an. „Es war tatsächlich sehr befriedigend."

Mit hochroten Wangen stieß ich ihm in die Seite, doch er lachte nur belustigt und gab mir einen schnellen Kuss auf meine rosa Haut. Mann, er musste es auch immer noch peinlicher für mich machen. Aber ich konnte ihm nicht böse sein, denn sein Lächeln ließ mich alles vergessen.

„Wunderbar, ich werde Daniel Bescheid geben, dass er ihre Sachen nach draußen tragen soll.", sagte sie und tippte wieder auf Ihren Computer herum.

Tae und ich sahen uns mit hochgezogenen Brauen an und sahen auf unsere Koffer, die wir schon längst aus unseren Zimmern geholt hatten.

„Danke, das wird wohl nicht nötig sein." Tae verdrehte die Augen und nahm seinen Koffer.

Gerade beim Hinausgehen, hielt uns die bekannte Stimme des Pagen auf. Wir drehten uns zu ihm um und warteten, bis er näher kam. Er lächelte uns an. Ein ehrliches Lächeln.

Er war mir von Anfang an sympathisch gewesen.

„Ich dachte mir, ich könnte Ihnen ein Taxi rufen, das Sie zum Flughafen bringt.", meinte er und nahm mir meinen Koffer ab. Tae musterte ihn kurz komisch, doch auf mein freundliches Nicken hin zu Daniel, versuchte er sich zu entspannen. „Ich kenne wen, der Sie so günstig wie nur möglich dort hinbringt. Kommen Sie."

Er schritt schon nach draußen und stellte sich an die Straße, während ich mir ein Lachen verkneifen musste, weil Tae wirklich nicht begeistert aussah. Anscheinend wurde mein Freund sehr schnell eifersüchtig.

„Na los.", sagte ich ruhig und schnappte mir seine freie Hand, die erst einmal nur betrachtete, bevor ihm ein Lächeln auf die Lippen trat.

Als er mir wieder in die Augen sah, stoppte alles um uns herum. „Ich freu mich schon."

„W-worauf?", fragte ich leicht schüchtern, da er mir etwas näher kam und mit seiner Nase meine berührte. Er schloss die Augen und genoss es sichtlich, mit mir so frei sein zu können.

„Auf sein Gesicht, wenn wir in London sind. Du wirst große Augen machen und dein Mund wird offen stehen, weil du Dir alles staunend ansiehst. Ich werde viele Fotos von dir machen, obwohl nichts deine Schönheit einfangen kann.", sprach er leise und mit rauer Stimme, sodass es mir eine Gänsehaut verpasste.

Schluckend sah ich ihn in die Augen. „Meinst du das ernst?"

„Niemals war ich mir je so sicher." Nickend unterstützte er seine Aussage, wobei ich wegen ihrer Bedeutung hin nur wieder hätte an Ort und Stelle schmelzen können.

Langsam lehnte ich mich vor und gab ihm einen vorsichtigen Kuss, den er gerne erwiderte. Danach schien er mir sehr zufrieden mit meiner Aktion, wobei ich nur wieder schüchtern wurde.

Räuspernd richtete ich mich wieder auf und sah nach draußen. „Daniel hat das Taxi wohl gefunden."

„Mhm, na dann komm Bunny."

Lächelnd drückte er meine Hand und zog mich hinter sich her. Draußen angekommen bedankten wir uns noch bei Daniel und verabschiedeten uns kurz.

„Danke für Ihre Hilfe vor ein paar Tagen.", sagte ich leise, was er mit einem Lächeln quittierte.

Stigma [TAEKOOK]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt