Taehyung
Das Taxi fuhr uns vom Flughafen bis vor die Haustür. Die Fahrt über waren wir still, nur der Kerl vorne am Lenkrad redete die ganze Zeit, versuchte uns irgendwelche Gesprächen zu entlocken. Aber ich schwieg, genau wie Kookie.
Als wir ankamen steigen wir aus und der Fahrer holte unser Gepäck aus dem Kofferraum, wobei er irgendwas mürrisch vor sich herbrummte, bevor er mit seinem Geld verschwand. Entschuldige Kumpel, aber ich war nicht in der Stimmung für ein nettes Pläuschchen.
Nachdem das gelbe Auto endlich verschwunden war, nahm ich meinen Koffer und wollte schon ins Café laufen, da hielt mich eine Hand an meinem Arm auf. Ich presste meine Lippen aufeinander und schloss für einen Moment die Augen, drehte mich dann aber zu Kookie um.
Ängstlich blickte er mir in die Augen. „Tae..."
Ich seufzte einmal tief und sah zur Seite. „Schon gut, es ist ja nur für eine Weile."
Aber das war gelogen. Nichts war gut.
„I-ich...ich weiß nur nicht was ich sagen soll...", stammelte er leise.
Das rege Treiben auf den Straßen verhinderte, dass wir ins Café sehen konnten, was wahrscheinlich such uns zugute kam; immerhin durften wir es unserer Familie nicht erzählen, dass wir zusammen waren.
Kaum merklich schüttelte ich den Kopf. „Ich auch nicht..."
Dann räusperte ich mich und nahm Kookies Koffer in meine Hand, sodass er meine von meinem Arm nehmen musste. Mein Freund sah mich verletzt an, aber genauso fühlte auch ich mich.
„Lass uns einfach reingehen und es versuchen ihnen zu erklären.", murmelte ich leise, bevor ich dann wirklich durch die Tür trat.
Drinnen angekommen wurden wir gleich erst einmal fröhlich von Mrs. Min begrüßt, welche uns fest umarmte.
„Oh meine Jungs!", rief sie freudig aus und strahlte so breit wie es nur gehen konnte. „Ich hab euch so vermisst, es war kaum auszuhalten!"
Kookie lachte leicht und auch ich schenkte ihr ein ehrliches Lächeln.
„Das nächste mal fahren wir alle!", meinte der Schwarzhaarige neben mir. „Es war schön, aber wir sind ziemlich fertig. Wär's okay, wenn wir nach oben gehen?"
„Natürlich nicht! Heute Abend erzählt ihr mir ja noch genug, also ab mit euch!"
~•~•~•~•~•~
Unser Ankunft war das Thema Nummer eins und wir würden echt über ALLES ausgefragt. Vom Wetter bis hin zum verschwörerischen Grinsen war jeder aufgeweckt und wissbegierig.
Aber als wir dann zum ernsten Punkt kamen, war Totenstille.
„Du willst was?!", fragte Namjoon hellhörig und man erkannte den scharfen Ton heraus.
„Tae, bist du dir sicher?", fragte nun auch Jimin, weswegen mich Kookie schüchtern ansah.
Ich wechselte einen kurzen Blick mit ihm und er ergriff mein Bein unter dem Tisch. Ich wusste, dass er bei mir war, aber damit konnte ich den anderen noch lange nicht erklären, dass eigentlich nicht ich meine Eltern hier haben wollte, sondern-
„Es war meine Idee.", sprach Kookie offen und die anderen staunten nicht schlecht. „Ich...e-es wäre nur so eine gute Gelegenheit sich richtig auszusprechen. Ich weiß, dass ihr das nicht unterstützt, a-aber ich dachte..."
„Keks, schon gut.", sagte Yoongi leise. Er sah seinem Bruder tief in die Augen und nickte leicht. „Ich denke, ich weiß warum, aber es ist dennoch Taes Entscheidung."
Nun sahen alle wieder mich an, doch ich konnte nichts weiter dazu sagen. Ich blickte jedem Einzelnen in die Augen, versuchte ihre Gedanken zu entziffern, aber sie ließen mir keine Chance ihre Meinung anzunehmen.
Dann wandte ich mich an Kookie. Vorsichtig verschränkte ich unsere Finger ineinander, was ihn leicht erschreckte, jedoch dankte ich ihm einfach. Mein Blick richtete die Worte an ihn aus, die ich vor den anderen nicht aussprechen wollte oder konnte; dass er erklärt hatte, es sei im Grunde seine Idee gewesen. Er war so rücksichtsvoll, obwohl ich immer noch verletzt war...
Aber ich hatte mich in ihn verliebt und ich konnte nichts dagegen unternehmen nicht in seiner Nähe sein zu wollen.
„Ich will es versuchen.", fing ich mit ruhiger Stimme an, ohne den Blick von Kookie zu nehmen. „Mal sehen wohin es führt...wenn es nichts bringt, dann weiß ich es für den Rest meines Lebens und werde nichts bereuen..."
Ich drehte mich wieder zum gesamten Tisch und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Aber so mach ich das jetzt."
„Wir helfen dir.", sagte Jin fest entschlossen, woraufhin wir ihn anlächelten. „Keine Sorge, du bist nicht allein."
„Fighting!", meinte Hobi, was mich zum glucksen brachte.
„Das einzige Problem wird sein sie irgendwo unterzubringen.", meinte die Frau des Hauses. „Hier passen sie nirgends mehr rein, wir haben keine freien Betten mehr."
Ich winkte ab. „Die haben genug Geld, das passt schon."
„Okay.", lächelte sie mich leicht an.
„Okay...", murmelten die anderen.
War das Thema beendet? Jeder war in Gedanken, sie alle wussten was ich für eine Vergangenheit hatte. Nicht jeder im Detail, aber sie verstanden, dass meine Eltern und Geschwister niemals meine richtige Familie sein konnten. Sie waren skeptisch und das zurecht, aber sie halfen mir - deswegen waren sie meine wahre Familie.
Also blieb diese eine Frage: Was würde passieren?
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Phase 3 hat endlich begonnen!!! 😍
Ich freue mich, dass ihr weiterhin dabei seid 😘So und jetzt ein paar Fragen:
Was denkt ihr wird passieren?
Wie werden Taes Eltern wohl auf die Familie reagieren?
Wie wird sich Tiana (Taes Schwester) benehmen?
Was denkt ihr wie Lee (Taes Bruder) sein wird?Und die wichtigste Frage zum Schluss: Wer von Taekook wird seine Haare blond und wer rot färben lassen???
Hope u enjoy🙏🏻
~safemenow
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Stigma [TAEKOOK]
FanfictionFortsetzung zu Serendipity A TaeKook Story Band/ Bruder 2 Stigma bedeutet Schandmal. Wenn du anders bist, als die anderen. Wenn es unerwünscht ist. Jungkook hatte sich seine letzten Jahre an der Schule vollkommen anders vorgestellt. Mobbing und alle...