Stigma [TAEKOOK]

•Kapitel 26•

„MEIN BABYYY!"

Lachend hielt ich mein Handy ein wenig von mir weg, um nicht gleich wieder taub zu werden, weil Jin und Mum gleichzeitig wieder schreien mussten. Tae und ich hatten unsere Familie schon ein paar Male angerufen, aber nun waren wir in London und sie hatten sich doppelte Sorgen wegen dem Flug gemacht.

„Hey Leute.", lachte ich leicht und schenkte ihnen mein Bunny-Smile, so wie TaeTae es immer nannte.

Ich winkte meinen Hyungs und unserer Mum zu, bevor ich Tae zu mir holte. Er schmunzelte kurz in die Kamera und hielt sich ein V mit seinen Fingern an ein Auge.

„Ihr seid also sicher angekommen, das sind gute Neuigkeiten.", sagte Yoongi-Hyung, wobei er sich durch die nassen Haare fuhr.

Er versuchte sein Armband umzumachen, doch wollte es ihm nicht gelingen. Er rief Jimin zu sich, welcher uns kurz angrinste und sich dann um seinen Freund kümmerte. Stolz schauten die beiden auf ihre Armbänder und gaben sich einen kleinen Kuss, bevor sie Händchen haltend zu Jin-Hyung und Mum traten.

„Ihr seid ja verliebt wie am ersten Tag.", meinte Tae belustigt und ich sah ihn kurz von der Seite her an.

Es fiel mir in diesem Moment äußerst schwer ihn nicht einfach zu küssen, da die Sonne wieder mal alle seine wunderschönen Merkmale hervorstechen ließ. Seine blauen Haare legte er sich kurz zurecht, indem er die Innenkamera seines Handys benutzte, und schaute dann wieder zu den anderen. Er leckte sich über seine Lippen und ich wusste, dass ich starrte, aber ich konnte nicht anders.

Als sich sein Gesicht zu mir drehte und seine Augen meine entdeckten, musste ich lächeln. Keine Ahnung, es kam einfach so.

„Mhm, da kenn ich noch wen.", hörte ich die Stimme meines schwarzhaarigen Hyungs, der Jimin von hinten umarmte und siegessicher grinste.

Ich räusperte mich peinlich berührt und spürte Taes Schmunzeln, während er mich einen Moment lang noch ansah. Dann aber deutete ich hinter mich und zeigte ihnen die Aussicht.

„Schaut mal wo wir sind."

„Woah, Kookie!", kam es von Hobi, der mit einem Mal dazu gekommen war. Namjoon setzte sich derweilen zu Jin-Hyung.

„Das London Eye, nicht schlecht.", staunte der Blonde.

Tae und ich befanden uns gerade in einer der größten Sehenswürdigkeiten Londons, von wo aus wir eine prächtige Aussicht auf die Stadt hatten. Ich hatte noch am Tag des Fluges dort hin gewollt und mit unseren vorbestellten Karten brauchten wir auch nicht mehr all zu lange.

So konnte ich meine Familie von dort oben aus anrufen. Es war ihren Gesichtsausdruck wert und ich wünschte mir nichts sehnlicheres, als sie selbst einmal auf Reisen zu sehen.

Keiner hatte es mehr verdient als die drei Menschen, die mich groß gezogen haben.

„Ich wünschte ihr wäret jetzt hier.", sagte ich und sah sie kurz lächelnd an, bevor ich die Kamera schnell auf die Szenerie draußen richtete.

Ich blinzelte ein paar Male um mich zu beruhigen. Es war keine Seltenheit, dass ich emotional wurde, wenn es um meine Familie ging, und es war alle Male schlimmer, weil sie nicht bei mir waren.

Tae legte seinen Kopf auf meine Schulter und umarmte mich von hinten. „Seht euch das mal an, Leute! Diese Aussicht genießen wir gerade.", sagte er so laut, dass unsere Familie es hören konnte.

Er gab mir einen sanften Kuss auf meine Wange und ich drehte mein Gesicht ein wenig zu ihm, schloss genüsslich meine Augen, während die anderen im Hintergrund die Stadt bewunderten.