•Kapitel 70•

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Taehyung

Wir saßen im Auto, mit dem wir zur Kunstausstellung fuhren. Namjoon, Yoongi und Jimin kamen mit dem von Tom, Mrs Min's neuen Freund, nach, da wir nur ein Auto hatten und dort eben nur fünf Leute drin Platz hatten. Mrs Min fuhr, Hobi saß auf dem Beifahrersitz und Jin, hinter ihm, spielte am Handy. Kookie saß hinter seiner Mutter, ich in der Mitte.

Als ich ihn so von der Seite her betrachtete, wie er aus dem Fenster sah, konnte ich nichts anderes tun als zu staunen. Er war umwerfend und seine Kleidung machte mir ein wenig zu schaffen. Er trug ein einfaches schwarzes Hemd, welches er sich in seine Hose gesteckt hatte, ein Gürtel hielt diese fest und betonte seine Figur dadurch so sehr, dass ich Angst hatte jede Sekunde nur auf seinen Hintern zu starren.

Ich hingegen hatte mich für ein schwarz-weiß gestreiftes Hemd entschieden, über das ich mir einen roten Pullover gezogen hatte, eine schwarze Hose dazu. Auf meine blonden Haare hatte ich mir ein blaues Barett aufgesetzt. Irgendeinen Stil musste man den feinen Schnöseln ja vorzeigen.

Aber Kookie...er war so verdammt schön, während er nervös mit seinen Fingern herumspielte.

Ich legte meine Hand vorsichtig auf seine und lehnte mich vor, er schaute auf seinen Schoß.

„Bunny, du siehst umwerfend aus, also mach dich nicht verrückt.", raunte ich meinem Freund ins Ohr, mein heißer Atem kitzelte seine Haut, aber er schloss lediglich die Augen und leckte sich kurz über seine Lippen.

Da konnte ich nicht widerstehen, ich musste ihn einfach einen Kuss geben. Nur einen kurzen, jedoch lang genug, damit wir es beide genießen konnten.

Ich liebte diese Pärchenmomente.

Mein Gesicht blieb nahe bei seinem, wir lösten uns kaum voneinander, sahen uns einfach in die Augen und genossen die Wärme und das Streicheln unserer Finger auf der Haut des jeweils anderen.

„Wenn ihr euch weiter so anstarrt, dann bleibt gleich im Auto, ansonsten überfallt ihr euch da drinnen wie Tiere.", weckte uns Seokjin's Stimme aus unserer elektrischen Verbindung, weswegen wir uns zu ihm drehten.

Er saß weiterhin stumm da und tippte auf seinem Handy herum. Von Hoseok kam leises Kichern, als er sich zu uns wendete. Kookie wurde deshalb natürlich wieder verlegen, also schickte ich zwei tödliche Blicke an unsere Freunde und zog meinen Freund zu mir heran, einen Arm um seine Hüfte gelegt, die andere Hand an seine Wange. Ich sah ihm einfach nur in die Augen und lächelte leicht, was er mit einem schüchternen Lächeln seinerseits kommentierte und sich auf seine Unterlippe biss.

Einen Moment lang konnte ich nur dahin sehen, wo er seine Lippen durch Kauen ein wenig mehr rot werden ließ. Ich war wie in einem Bann, als ich mich wieder zu ihm lehnte um ihn erneut zu küssen. Er konnte mich einfach zu gut um den Finger wickeln.

~•~•~•~•~•~•~

„Warum habt ihr so lange gebraucht?", war die erste Frage, die uns Tiana stellte, als wir in der Empfangshalle angekommen waren.

Wir fanden uns in einer großen Kunstgalerie in der Stadt wieder. Die Wände so weiß, als wären nur Desinfektionsmittel erlaubt, und die Räume, in denen die Kunstwerke ausgestellt wurden, so groß, dass eine ganze Herde Wildpferde hineingepasst hätte.

Augenverdrehend wandte ich mich an die Kröte und gab ihr meine Jacke. „Wir sind pünktlich. Wenn du also keine Zeit verschwenden willst, dann bring unsere Sachen doch zur Garderobe."

Sie schmiss meine Jacke zurück zu mir und ich fing sie auf. Kookie sah ein wenig nervös zwischen uns her, weswegen ich seine Hand nahm. Unsere Familie stand um uns herum, während Tiana sich nicht mehr darum kümmerte ihr perfektes Bild aufrecht zu halten. Die Frau hatte ganz klar Stimmungsschwankungen.

„Das kannst du schön selbst erledigen, ich musste Mum und Dad Ewigkeiten hinhalten und versichern, dass auf eurer Strecke Stau herrschte."

„Was gelogen war.", bemerkte ich.

„Richtig! Da siehst du, wozu du mich bringst. Und hört jetzt endlich mal auf Händchen zu halten! Was denkst du würden unsere Eltern dazu sagen?!"

Seufzend verdrehte ich noch einmal die Augen, bevor ich mit den anderen zur Garderobe schritt. Wir haben unsere Sachen ab und murmelten die ganze Zeit fluchende Kommentare vor uns hin, Mrs Min schaute ebenfalls nicht glücklich aus, weswegen Tom sie bei sich einhaken ließ.

Danach liefen wir meiner Schwester hinterher. Sie trug an diesem Tag ein Knielanges Kleis, in rosé und einem leicht fallenden Schnitt. Es sah auch schon so aus als wäre es verdammt teuer, dabei fielen ihre blonden Haare und feinen Wellen über ihre Schultern. Ja, sie war sowas von verwöhnt.

Im ersten Raum fanden wir schnell meine Eltern, die sich über die Menge an Neuankömmlingen nicht sehr zu freuen schienen, vor allem weil meine Familie nicht so viel Geld hatte wie sie.

Aber überspielte es mit meinem Desinteresse sehr gut und sah kurz um. „Scheint Einiges los zu sein, heute."

Meine Mum nickte. „Ja, es werden einige schöne Werke verkauft. Habt ihr euch schon ein Prospekt geholt?"

Ich zog eine Augenbraue nach oben. „Nein, wir haben nicht vor etwas zu kaufen."

Die Furie schnalzte mit ihrer Zunge und wendete sich an Mrs Min und Tom, welche gleich ausgefragt wurden, über ihre Beziehung, ihr Zuhause und so weiter. Ich schaute sie böse an, doch bevor ich noch irgendwas machen konnte, zog mich Kookie an meinem Arm mit sich.

Während Namjoon, Hoseok und Jimin Yoongi und Seokjin herumführten, um ihnen ein paar Dinge über Kunst zu erklären, kamen mein Freund und ich bei meinem Bruder an. Lee stand in einer Ecke bei einer Pflanze und redete mit einem recht hübschen Mädchen, welches sich kichernd die Hand vor den Mund hielt.

„Lee!", rief Kookie aus, als wir näher traten, und umarmte ihn mit einem breiten Lächeln.

„Hey, der Keks ist auch hier!", lachte mein Bruder fröhlich, die beiden verstanden sich von einen Tag auf den anderen wirklich sehr gut.

Lee schaffte es kurz seinen Flirt abzuwimmeln, bevor er sich dann zu uns wieder drehte. Ich musste schmunzeln.

„Also, habt ihr euch echt dazu entschieden herzukommen?"

„Tja, so sieht's wohl aus.", seufzte ich.

„Hm." Nickend sah er hinter mich. „Deine Mutter hat ihren Freund mitgebracht?"

Kookie sah besorgt nach hinten. „Ja, ich hoffe nur, dass sie nicht zu sehr ausgefragt werden."

„Ich kann mich gerne darum kümmern, haltet ihr euch lieber von den drei Geschöpfen fern.", meinte Lee mit angeekelten Blick.

Ich grinste leicht. „Du meinst unsere Eltern?"

„Und Tiana.", korrigierte er mich.

„Alles klar, dann geh ihnen mal helfen."

Lächelnd wuschelte er mir durch die Haare und verschwand dann wieder. Ich drehte mich zu Kookie, der sich kurz durch seine roten Haare fuhr, und nahm ihn dann bei der Hand.

Überrascht sah er zu mir, aber ich lächelte einfach nur. „Komm, ich erzähl dir ein wenig mehr über die Welt, in der ich aufgewachsen bin."

Etwas verlegen sah er sich um, mit roten Wangen, die ihn nur niedlicher wirken ließen, bevor er mich dann leicht anlächelte. „Gut, dann mal los."

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Wieder ein paar Tage nichts geschrieben und heute kann ich auch nicht mehr, aber die nächsten 😘

Danke auch für eure ganzen Kommentare - ihr seid so lieb zu mir und das möchte ich in Erinnerung rufen - I purple u 💜

Hope u enjoy🙏🏻

~safemenow

Stigma [TAEKOOK]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt