„Kookie?"
Diese sanfte dunkle Stimme holte mich aus meinen tiefen Gedanken zurück an die Oberfläche, auch wenn ich eine Weile dazu brauchte. Ich blinzelte ein paar Male, bevor ich meine Umgebung wieder erkannte.
Ich saß auf einem Stuhl im Sekretariat, der Rektor entließ uns gerade, nachdem wir erläutert hatten was vorgefallen war und warum sich ein paar Mädchen nun über ausgerissene Extensions beschwerten.
Nun ja, Tae und Hobi hatten es erläutert. Ich hatte nur schweigend daneben gesessen, immer noch total nass von der Milch.
Mein braunhaariger Mitbewohner hatte sich sogar darüber beschwert, dass ich mir doch erst einmal etwas trockenes anziehen könnte, aber wir hielten erst das Gespräch ab, bei welchem ich sowieso geistig nicht anwesend war.
Ich sah auf zu der helfenden Hand von Tae und in sein Gesicht, welches ein sanftes Lächeln trug. „Komm."
Ich nickte nur benommen und ließ mich von ihm hochziehen und seitlich in den Arm nehmen, während wir nach draußen liefen. Hobi und Tae warfen der Mädchengruppe noch ein paar bedrohliche Blicke zu, die sie tatsächlich zum zusammenzucken brachten, bevor sie mit mir zu den Toiletten liefen.
Sie nahmen meine Sportsachen und ein Handtuch, welches Hobi unters Wasser hielt. Ich zog mich aus und säuberte mich schnell, damit ich danach gleich wieder in mein Sportshirt und eine kurze Hose steigen konnte.
Beschämt sah ich zu Boden. Es war so demütigend gewesen. Aber nicht nur wegen den umstehenden Schülern, sondern weil meine neuen Freunde das mit ansehen mussten.
Sie hatten also erlebt wie es mir auf dieser Schule erging.
„Kookie?", fragte mich nun Hobi, doch ich sah nicht auf. Ich versuchte gegen die Tränen anzukämpfen, aber es war schwer. Sehr schwer.
Ein Finger legte sich unter mein Kinn und drückte mein Gesicht nach oben, sodass ich den beiden nun doch in die Augen sah. Tae hielt seine Hand dabei bei mir und es fühlte sich gut an, ihn in diesem moment an meiner Seite zu wissen.
„Dir muss nichts peinlich vor uns sein.", sagte er leise, woraufhin ich schniefen musste. Seine Worte brachten meine Dämme noch zum brechen! Er war so mitfühlend. „Und lass es raus, wenn du weinen musst."
Damit hatte er mich. Ich weinte. Und so schnell meine Tränen ihren Weg nach draußen fanden, so schnell hatte mich Taehyung in seine schützenden Arme gezogen.
Die beiden hätten beinahe einen Verweis bekommen für ihre Prügelei wegen mir, aber sie standen hier und hielten mich fest, beruhigten mich mit ihren Worten.
Ich war ihnen so unendlich dankbar.
~•~•~•~•~•~•~
„Was ist denn hier passiert?!"
Wieder Zuhause angekommen waren alle Geschehnisse vom Tag vergessen und stattdessen gab es einen böse dreinblickenden Jin-Hyung, der sich darüber aufregte wie es in der Küche aussah.
Da hatten Jimin und Yoonie sich wohl ein wenig verschätzt beim kochen.
Ich lief lachend zu meinem minthaarigen Bruder und umarmte ihn fest. Er erwiderte die Umarmung mit einem Lächeln und legte danach seinen Arm um meine Schulter.
„Wir haben versucht Tomatensoße zu machen, doch das ist irgendwie schief gegangen. Keine Panik das Fenster hab ich schon geöffnet.", sagte Yoonie ruhig, doch bekam einen bösen Blick von unserem Hyung zugeworfen.
Ich konnte nur erneut kichern, denn es roch wirklich schlimm in der Wohnung, auch wenn die Fenster offen waren. Allerdings schien das Yoongi-Hyung nicht zu bemerken, denn er sah verwirrt hin und her.
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Stigma [TAEKOOK]
FanfictionFortsetzung zu Serendipity A TaeKook Story Band/ Bruder 2 Stigma bedeutet Schandmal. Wenn du anders bist, als die anderen. Wenn es unerwünscht ist. Jungkook hatte sich seine letzten Jahre an der Schule vollkommen anders vorgestellt. Mobbing und alle...
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