Was haben wir die letzten Tage nur getan? Wir haben uns tagsüber versucht etwas anzusehen, wobei wir uns nachmittags schon wieder im Hotel befanden, um unsere Zweisamkeit feiern zu können. Es war umwerfend so unbeschwert durch die Gegend zu laufen, Hand in Hand mit meinem Freund, ohne dass ich weiter über irgendwelche Idioten aus der Schule zu denken.
Jedes Mal wenn Tae mich anlächelte, wurde mir warm ums Herz, und jedes Mal wenn ich lachte, erzählte er mir, wie froh er war dieses Lachen hörten zu dürfen.
Wir liebten uns. Wir küssten uns. Wir umarmten uns.
Es war alles wundervoll, alles unbeschwert. Ich wünschte mir, dass es auf ewig so weitergehen würde.
Lächelnd dachte ich an die letzten Tage zurück. Wir würden morgen nach London aufbrechen - so lange waren wir schon im Urlaub! Aber es würde auch dort wundervoll werden. Ich freute mich auch ein wenig auf den Trubel. Es schien mir, als könnten Tae und ich dann vollständig dazugehören.
Gerade lag ich aber noch mit ihm im Bett. Ich hatte meinen Kopf auf seinen Bauch gebettet und spielte mit den Fingern seiner linken Hand, während er mit seiner rechten durch meine Haare fuhr.
Ich schloss für einen Moment meine Augen und seufzte genüsslich auf. Ich wusste, dass Tae nun eines seiner schönsten Lächeln trug, weswegen ich mein Gesicht zu ihm drehte und ihn ansah.
Ich hatte recht behalten. Er war wirklich wunderschön.
„Was guckst du denn so, hm?", fragte er mich grinsend.
Lächelnd fuhr ich mit meinen Fingern über seinen Handrücken. „Ich genieße das hier nur gerade."
„Mh.", nickte er zustimmend. „Es wird anders sein, wenn wir wieder Zuhause sind."
„Wieso das?", fragte ich verwirrt. Wollte er es den anderen denn nicht sagen?
„Naja, wir werden mit haufenweise Worten belagert. ‚Warum wissen wir davon nicht schon früher?', ‚Wie seid ihr zusammengekommen?' und so weiter."
Nun grinste ich und konnte mir kein Glucksen verkneifen. Mein Herz schlug dabei ein wenig höher, weil ich die Vorstellung so schön fand, dass Tae sich schon darauf freute es unserer Familie zu sagen.
Ich führte seine Hand an meine Lippen und gab einen kurzen Kuss darauf. „Es wird sie auf jeden Fall umhauen, aber sie werden sich wahnsinnig freuen, glaubst du nicht auch?"
„Na klar. Immerhin wissen wir ja, wie sie darüber dachten.", bemerkte Tae und ich nickte.
Ja, wir hatten es tatsächlich immer gesagt bekommen, waren aber zu doof es zu verstehen. Meine Hyungs meinten immer, dass Tae mich mag und ich ihn ebenso, aber ich hatte damals noch zu viel Angst, um es mir selbst einzugestehen. Ich schätze mal, dass es richtig war mich mit diesem blauem Wunder auf einen Haufen zu stecken, weit weg von allem was mich an schlimme Zeiten erinnerte. So habe ich mich seinem Charme und seinem guten Aussehen nicht mehr wehren können.
„Schande über mein Haupt, dass ich es nicht schon früher erkannt habe.", murmelte ich.
Tae schüttelte den Kopf und richtete sich mit zusammengepressten Lippen auf, sodass ich auf seinen Schoß rutschte und ihn von dort aus betrachtete. Er fuhr mir eine Weile lang schweigend durch die Haare.
„Nein, Bunny. Du bist an gar nichts Schuld. Das ist niemand. Außer vielleicht die Typen, die deine Angst hervorgerufen haben. Aber denk nicht, dass du diese Last tragen musst. Ich hätte ebenso schon früher etwas sagen können, aber so ist es besser. So wie es jetzt kam, findest du nicht auch?"
Auf seine Worte hin konnte ich nichts anderes tun als zu nicken und ihn mit großen Augen anzugucken. Tae lächelte und lehnte sich zu mir herunter, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben. Dann streichelte er mir weiter durch das Haar.
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Stigma [TAEKOOK]
FanfictionFortsetzung zu Serendipity A TaeKook Story Band/ Bruder 2 Stigma bedeutet Schandmal. Wenn du anders bist, als die anderen. Wenn es unerwünscht ist. Jungkook hatte sich seine letzten Jahre an der Schule vollkommen anders vorgestellt. Mobbing und alle...