Kaum waren wir auf dem Weg zum Flughafen verfielen wir schon wieder ins Schweigen. Ich war total nervös. Als Tae mir den Tag zuvor so nahe war, bekam ich richtiges Herzklopfen und das machte mir Angst.
Außerdem: Ein gemeinsamer Urlaub mit dem Jungen, der mich zuvor noch so berührt hatte wie sonst niemand, und nun sollte ich einfach dieses peinliche Erlebnis vergessen?
Seufzend richtete ich meinen Blick auf die Straßen meiner Heimatstadt, die an mir vorbeizogen. Es war schon komisch darüber nachzudenken zu reisen. Das letzte mal Urlaub hatten wir mit unserem Vater gemacht, weil wir es uns danach nicht mehr richtig leisten konnten bei vier Leuten im Haushalt und einem Café. Aber ich habe es nie als schlimm angesehen, da ich immer viel Spaß mit meiner Familie hatte. Und im letzten Jahr auch mit den Jungs.
Und wieso sollte ich? Ich konnte mich ja kaum daran erinnern.
Nun würde mir also die erste richtige Reise bevorstehen und das mit Taehyung an meiner Seite.
Ich hatte keine Ahnung was überhaupt auf mich zukommen würde, ob mit oder ohne ihm. Es war so neu für mich und vor allem das Fliegen. Das würde so aufregend werden.
„So wir sind da.", bemerkte Mama und hielt mit dem Wagen auf einem kleinen Streifen an der Seite, auf dem sie bestimmt nicht stehen durfte. Aber ich sagte nichts, denn was verstand ich schon vom Autofahren?
Unsere Freunde und Brüder hatten wir schon alle Zuhause verabschiedet. Es gab einige Bemerkungen und Belehrungen zum Thema Ausland, aber auch ein paar weinerliche Gesichter von meinen beiden Lieblingshyungs. Sie waren echt fertig, dass ich weg von Zuhause fuhr. Aber ich wusste, dass es sie auch freute, weil ich diese Erfahrung nun machen konnte.
„Okay Jungs, hier müssen wir uns verabschieden.", sagte Mum, nachdem wir ausgestiegen waren.
Ich bemerkte ihre Tränen und umarmte sie sofort. „Mama, wir sind in zwei Wochen wieder da."
„Ich weiß, aber nun verabschiede ich mein Baby, das ganz allein nach England fliegt."
„Schottland und ich bin ja auch noch da.", korrigierte sie Tae schmunzelnd.
Ich sah ihn dankend an, während meine Mum an meine Schulter schluchzte. „Außerdem ist Jin doch auch schon weg gewesen, was meinst du wo wir die ganzen Jungs her haben, die nun bei uns wohnen?"
Sie lachte etwas und löste sich von mir, um mir ein paar Strähnen aus meinem Gesicht zu streichen und mir einen Kuss auf die Stirn zu geben. Ich wischte ihr die Tränen weg und lächelte sie an, damit auch sie es konnte.
Schniefend reichte sie mir noch meinen Koffer. „Passt auf euch auf, ja?"
„Natürlich, Mum."
„Kookie, wir müssen los.", sagte Tae mit seiner sanften Stimme. Bei meinem Namen wurde mir wieder warm ums Herz.
„Ja, okay."
„Mach's gut, mein Baby." Schnell gab mir meine Mum noch einmal einen Kuss auf meine Wange, bevor Tae und ich dann mit dem Koffer losliefen.
Erster richtiger Urlaub, ich komme Dir entgegen. Und was du mit Dir bringen wirst, soll mich überraschen.
~•~•~•~•~•~
Während sich die Leute mit uns im Flugzeug drängelten, versuchte ich Taehyung in diesem furchtbar schmalen Gang hinterherzulaufen. Ich musste gestehen, dass ich es mir etwas bequemer vorgestellt hatte.
„Wir sitzen hier.", sagte er mir und ließ mir den Fensterplatz.
Ich lächelte leicht darüber. Er konnte so charmant sein.
Nachdem auch er neben mir Platz genommen hatte, sowie die fremde Person am Gang, hörte auch das Gewusel um uns herum langsam auf.
Ich wurde ein wenig nervös, als mit einem Mal einer der Flugbegleiter in das Telefon vorne hineinsprach und im gesamten Flugzeug zu hören war. Er erzählte über das Wetter, die Snacks an Board und natürlich die Sicherheitseinweisung. Ich passte selbstverständlich auf und bekam es mit der Angst zu tun.
Was wenn wir wirklich abstürzen würden? War es wirklich so viel das wir beachten mussten?
Ich rieb mir meine zitternden Handflächen an meiner Jeans und hoffte, dass ich das hier wirklich lebend überstehen würde. Wie konnte es Leute geben, die das erste mal in ein Flugzeug stiegen und vollkommen entspannt blieben?!
„Kooks, keine Sorge.", sprach mir Taehyung leise ins Ohr, sodass ich sofort eine Gänsehaut bekam. „Ich bin hier und alles wird gut verlaufen. Vertrau mir, ja?"
Ich wendete meinen Blick ihm zu, drehte meinen Kopf dabei ein wenig und war ihm mit einem Mal wieder so nahe. Unsere Nasenspitzen berührten sich, als er nach meinen Händen griff und sie in seine nahm. Er war wieder dieser Beschützer, der immer zum Vorschein kam, wenn es seinen Freunden nicht gut ging.
Ich kannte Tae und ich liebte diese Seite an ihm. Er schien sie ein wenig zu fürchten, doch ich erkannte ihre wahre Bedeutung: Liebe und Vertrauen.
Also konnte ich das auch tun. Ihm vertrauen.
Ich nickte ein wenig, doch es genügte ihm und er bleib in seiner Position. Auch ich bewegte mich nicht.
Wir sahen uns schweigend in die Augen, während das Flugzeug immer schneller wurde. Ich kniff die Augen zusammen und klammerte mich ein wenig mehr an ihm fest, bis er mein Gesicht in seinen Nacken legte und mir beruhigend über die Haare strich.
Ich bekam gar nicht mit, wie viel besser es mir dadurch wirklich ging.
Und dann hob das Flugzeug ab. Ich spürte es in meinen Füßen und wurde in den Sitz zurückgedrückt, aber Tae kümmerte sich weiter um mich. Er dachte keine Sekunde über etwas anderes nach und war einfach für mich da, versuchte mich zu beruhigen und machte sich über nichts von meiner Angst lustig.
„Hey, Keks.", murmelte er mir ins Ohr, während er weiter durch meine Haare strich und sein heißer Atem meine Wange streichelte. „Wir fliegen schon."
Ich atmete ein paar Male ein und aus, bevor ich mich leicht zurücklehnte, mein Gesicht aber noch auf seine Brust gucken ließ. Ich wollte nicht aufblicken und er war so schön warm...
„Willst du mal rausschauen?"
Schluckend nickte ich und blickte erst ihm in die Augen, drehte mich danach langsam zum Fenster.
„Oh...", entfloh es mir.
OH DU MEINE GÜTE!
Ich schaute mit großen Augen und offenen Mund nach draußen auf die immer kleiner werdenden Städte unter uns, bis wir nach oben in den Wolken angekommen waren. Ich bemerkte gar nicht, dass Tae sein Kinn auf meine Schulter stützte, nur dass er bei mir war.
Ich lächelte.
Es war wunderschön. Und ich hatte plötzlich gar keine Angst mehr. Es schien, als wäre sie nie da gewesen.
Ich drehte mein Gesicht leicht in seine Richtung und betrachtete ihn kurz von der Seite her. Er bestaunte den Himmel draußen, doch ich hatte mit einem Mal wieder nur Augen für ihn.
„Ich vertraue dir.", waren meine Worte, die ich leise an ihn richtete, und woraufhin er zu lächeln begann.
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Hellooo Hellooo ich lebe noch!!!
Keine Sorge, ich bin noch auf Erden, aber die nächsten Tage kommt es halt etwas später.Jedenfalls habt ihr hier noch mal ein cute Moment zu Kookie+Mum und Kookie+TaeTae bekommen.
Damit kann die große Reise ja nun beginnen und die Phase 1 richtig starten!🥳Hope u enjoy🙏🏻
~safemenow
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Stigma [TAEKOOK]
Fiksi PenggemarFortsetzung zu Serendipity A TaeKook Story Band/ Bruder 2 Stigma bedeutet Schandmal. Wenn du anders bist, als die anderen. Wenn es unerwünscht ist. Jungkook hatte sich seine letzten Jahre an der Schule vollkommen anders vorgestellt. Mobbing und alle...