Die letzten Tage waren mal wieder die Hölle, ich durfte mir stundenlange Vorträge von Tiana anhören und ein paar böse Blicke unserer Eltern über mich ergehen lassen, während Lee sich über alles nur schieflachen konnte.
Seufzend verdrehte ich die Augen und betrat das teure Restaurant, in welches ich mal wieder eingeladen wurde. Eigentlich hatte ich gar nichts weiter mit meiner Familie zu tun, außer mit Lee, der immer mal zu uns nach Hause kam oder mit dem wir rausgingen. Er hatte sich sehr schnell mit den Members angefreundet und ich musste zugeben, dass ich es noch nicht bereut hatte ihn wieder in mein Leben zu lassen.
Aber mit den anderen war das schwierig, immerhin hatten die sich noch nicht entschuldigt, während Lee es schon vor Ewigkeiten getan hatte.
„Guten Tag, Sir. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", sprach mich ein junger Mann an, nicht viel älter als mein Bruder.
Der Braunhaarige vor mir lächelte leicht, weswegen ich es ihm gleich tat. „Ich bin hier mit meiner Familie verabredet."
„Dürfte ich den Namen erfahren."
„Kim."
„Ah, natürlich. Ich führe sie sofort hin." Er kam ein wenig schleimig rüber, aber das musste nun mal so sein, in einem so noblem Schuppen.
„Danke."
Meine Eltern und Geschwister hatten es sich an einem kleinen Tisch am Fenster, welches den Terrasse Draußen zeigte, bequem gemacht. Lee saß etwas lässiger da, seine Beine auseinander, so wie es Mum immer schon hasste. Und auch jetzt sah sie ihn streng an, aber mein Bruder machte sich nichts draus, sondern kaute auf seinem Croissant herum.
Tiana hingegen unterhielt sich mit Dad, trank sogar mit gespreizten Finger ihren Kaffee und machte unbemerkt vielen jungen Männern schöne Augen. Falsche Schlange.
„Kann ich Ihnen auch gleich etwas zu trinken holen?", fragte mich der junge Mann, als wir am Tisch angekommen waren.
Ich sah ihn an und nickte. „Ein Wasser wäre gut."
„Sehr gern."
Hätte Kookie diesen Typen jetzt gesehen wäre er vielleicht sogar eifersüchtig geworden, auch wenn er nicht mit mir geflirtet hat. Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Es war schon süß wie mein Bunny mich nur für sich haben wollte.
„Taehyung!", sagte meine Mutter, als sie mich sah und lächelte mich an. Es wirkte nicht gezwungen, sondern einfach nur falsch. „Mein Junge, setz dich doch."
Seit wann hieß ich „mein Junge"?
Ich wechselte einen kurzen Blick mit Lee, als ich mich setzte, und er schien genauso verwirrt, von dem plötzlich netten Auftreten unser Mutter, wie ich.
„Was ist los?"
„Was soll schon los sein?" Tiana zuckte mit den Schultern, doch ich wusste, sie spielte nur etwas vor.
Ich zog eine Augenbraue nach oben. „Das letzte Mal, dass mich Mum ‚ihren Jungen' genannt hat, war bevor ich mich geoutet habe, dass ich auch die Schwänze von anderen Jungs-"
„Taehyung!"
„Beende diesen Satz und du kannst gehen!", sprach unser Vater mit strengem Blick.
Ich leckte mir über die Lippen und lachte dann leicht. „Wie auch immer, nenn mich nicht so."
Mum musterte mich böse. „Dann nicht." Und schon lag wieder ein freundlicher Ausdruck auf ihrem Gesicht. „Wie fändest du eigentlich die Kunstausstellung?"
„Ganz passabel.", meinte ich gelangweilt und Lee gluckste leicht.
„Wie ich gesehen habe, hast du kurz mit einer jungen Dame gesprochen."
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Stigma [TAEKOOK]
FanficFortsetzung zu Serendipity A TaeKook Story Band/ Bruder 2 Stigma bedeutet Schandmal. Wenn du anders bist, als die anderen. Wenn es unerwünscht ist. Jungkook hatte sich seine letzten Jahre an der Schule vollkommen anders vorgestellt. Mobbing und alle...