Kapitel 1

104K 3K 177
                                    


Ich rannte durch das Gebäude, mein Herz schlug immer schneller. Ich war viel zu schnell gelaufen.
Warum hatte ich nur vergessen, meinen Wecker zu stellen? Eigentlich hätte ich mit dem Bus fahren können. Aber nein, ich musste mal wieder Pech haben. Das Beste daran ist, dass wir heute in der ersten Stunde Englisch bei Mr. Mennton haben. Er ist der strengste Lehrer der Schule. Hoffentlich muss ich nicht nachsitzen, dafür ist er nämlich sehr bekannt. Jeder, der auch nur ansatzweise einen Fehler macht, bekommt direkt eine Stunde Nachsitzen.
Bevor ich klopfe, richte ich noch schnell meine blonden, nassen Haare. Ja, es hat auch noch geregnet. Als ich klopfe und ein "Herein" höre, betrete ich den Raum. Wie nicht anders zu erwarten, starren mich alle an. "Ach, Mrs. Broke, schön, dass Sie sich mal dafür entschieden haben, zu kommen", sagte er in seinem typischen ironischen Ton. Wie ich solche Lehrer liebe. Merkt man den Sarkasmus? "Entschuldigung, ich habe den Bus verpasst...", weiter kam ich nicht, da mich Mr. Mennton unterbrach. "Setzen Sie sich hin und heute Mittag Nachsitzen", befahl er streng. Ich ging ganz nach hinten zu meinem Platz. Ich saß alleine. Warum? Ich sage nur: Mr. Mennton. Er musste sich ja unbedingt durchsetzen, und jetzt sitze ich alleine. Ich stellte meine Tasche ab und setzte mich hin. Erst jetzt bemerkte ich, dass ein Junge neben mir saß. Ich hatte ihn echt nicht bemerkt. "Hey Süße, ich bin Jayden", grinste der Typ mit dunkelbraunen Haaren und eisblauen Augen. "Schön, ich nicht", meinte ich lächelnd und drehte mich wieder nach vorne. "Warum so genervt?", flüsterte er mir rüber. Boar, der hat Nerven. "Geht dich gar nichts an", flüsterte ich sichtlich genervt zurück. Normalerweise bin ich nicht so schnell genervt. Wirklich nicht. Aber heute hatte ich echt nicht den besten Start. "So, Jayden, wie ist der Satzaufbau in dem Satz?", unterbrach uns Mr. Mennton. "Was?", fragte Jayden. Tja, hätte er wohl besser aufgepasst. Innerlich freute ich mich, dass Mr. Mennton endlich ein neues Opfer gefunden hatte.
Der Gedanke lässt mich schmunzeln. "Du auch", meinte Mr. Mennton. "Was ich auch?", fragte Jayden verwirrt. "Du. Heute. Nachsitzen", grinste unser Lehrer. Da hat der neue wohl Pech gehabt...
Warum sollte er auch verschont werden?

Oder nein... Habe ich Pech gehabt. Ich muss ja schließlich auch nachsitzen. Oh nein, das halte ich nicht aus. Ja, ich weiß, ich kenne Jayden zwar erst seit 5 Minuten, aber er nervt mich jetzt schon, und außerdem bin ich zur Zeit echt nicht so gut auf Jungs zu sprechen. Wie konnte mein Tag noch schlimmer nach heute morgen verlaufen?
"Ähm, Mr. Mennton, ich glaube, ich kann heute nicht. Ich muss noch für einen wichtigen Test lernen", sagte ich. Okay, er wird höchstwahrscheinlich eh nicht darauf reinfallen, aber egal. "Ok, aber nächstes Mal kommst du nicht daran vorbei", gab er zurück. Oh man. Das er mir diese Lüge wirklich abgekauft hat.
Unfassbar.

Nun zu meiner Person. In einem ruhigen Vorort der USA lebe ich, Sky Broke, mit meiner Mutter alleine in einem kleinen netten Haus. Ohne Geschwister und mit dem Verlust meines Vaters, der vor Jahren aus meinem Leben gerissen wurde, navigiere ich durch die Wirren des Alltags einer Highschool. Obwohl ich keine Geschwister habe, finde ich in meiner Mutter eine tragende Stütze. Gemeinsam versuchen wir, die Schatten der Vergangenheit zu überwinden und einen Weg in die Zukunft zu bahnen. Der Nachteil in meinem Leben besteht darin, dass meine Mutter oft durch ihre beruflichen Verpflichtungen stark beansprucht ist. Ihre Geschäftsreisen und die vielen Arbeitsstunden hinterlassen eine Lücke im Alltag, die oft schmerzhaft spürbar ist. Aber ich weiß, dass sie das für uns tut.
Jedoch gibt es auch Jason in meinem Leben.
Jason, mit seinem einfühlsamen Wesen, ist nicht nur Familie, sondern auch ein enger Freund und Vertrauter von mir. Er und seine Eltern, waren damals nach dem Unfall und den plötzlichen Tod meines Vaters sehr für uns da. Ohne ihn hätte ich den Tod nicht halb so gut verkrafteten können. Ich war damals noch ein Kind. Genau wie er. Wenn meine Mutter nicht da ist, verbringen wir oft Zeit in unserem kleinen Haus, was mich oft von der Abwesenheit meiner Mutter ablenkt. Wir gehen außerdem zusammen auf die Maplewood Hightschool. Ich finde der Name passt perfekt zu unserem eher ruhigeren Vorort.
Die Highschool ist nicht allzu riesig, jedoch etwas größer als einige andere Schulen in unserem Umfeld.

•••••••••••••

Ergänzung: Dieses Kapitel, sowie die restlichen Kapitel habe ich vor vielen Jahren verfasst. Paar Jahre später, möchte ich meine Story nochmal etwas verbessern, korrigieren und weiter führen.
Viel Spaß 🤍

I need you,  Idiot !Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt